US-Energiewende jetzt Geschichte: Big Beautiful Bill ändert Klimapolitik in den USA

Sie war der Grund für den Bruch zwischen Tesla-Chef Elon Musk und Donald Trump: Die Big Beautiful Bill wurde am 4. Juli unterzeichnet, nachdem der Senat und das Repräsentantenhaus das Steuerreform- und Ausgabepaket durchgewunken hatte. Für die Energie- und Verkehrswende in den USA ein verheerender Rückschlag. 

Denn mit dem Gesetz werden auch zum 30. September 2025 US-Subventionen für E-Autos gestrichen. Im Detail heißt dies, dass Steuergutschriften von 7.500 Dollar für US-Haushalte auf den Kauf von neuen E-Fahrzeugen auslaufen. Zudem wird eine Gutschrift auf gebrauchte E-Modelle von 4.000 Dollar wegfallen. Auch, wenn US-Verbraucher ihr Eigenheim auf saubere Energien umstellen wollen, haben sie bisher Zuschüsse erhalten. Dies nimmt nun am  31. Dezember 2025 laut BBB ebenfalls ein Ende. 

Damit werden die klimaentlastenden Fortschritte, die auf Basis des Inflation Reduction Act unter Ex-Präsident Joe Biden ausgebaut wurden, zunichtegemacht. „Es unterbricht den zarten Schwung, den wir in Richtung einer stärkeren Klimapolitik und einer sauberen Energiewende hatten“, kommentierte George Hoberg, Professor an der University of British Columbia die Änderungen gegenüber Global News. 

Trumps Big Beautiful Bill: Welche E-Autos sind betroffen? 

Die zuvor gewährte Steuergutschrift auf E-Autos in Höhe von 7.500 Dollar ist unter bestimmte Bedingungen gestellt worden. Unter diese Kategorie fallen etwa 20 E-Fahrzeuge, welche allerdings auch an bestimmte Modelljahre und Ausstattung geknüpft sind. Je nach Fahrzeugtyp wird darüber hinaus eine Obergrenze für den Verkaufspreis gesetzt. Die Käufer, die sich für diese Gutschrift qualifizieren, dürfen ein jährliches Bruttoeinkommen von höchstens 150.000 US-Dollar nicht überschreiten.

Folgende Modelle fallen unter die Steuergutschrift von 7.500 Dollar und werden mit Auslauf teurer:

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Wegfall der Steuergutschriften auf E-Autos: Sinkende Nachfrage auf US-Markt erwartet

Der E-Automarkt wird damit ein immenser Dämpfer verpasst. Wie Analysten annehmen, werde sich die BBB auch stark auf die Nachfrage nach den E-Autos auswirken. US-Verbraucher zahlen derzeit rund 9.000 Dollar mehr für ein neues Elektroauto, für ein gebrauchtes durchschnittlich 2.000 Dollar. Durch die Steuergutschriften wurden die Preise von E-Fahrzeugen wettbewerbsfähiger gestaltet. Nach Ansicht von Experten werden Haushalte nun mit mittleren oder niedrigem Einkommen Schwierigkeiten haben, ein elektrisches Fahrzeug zu erwerben.

Auf der anderen Seite sollten sich US-Amerikaner auch nicht entmutigt fühlen. Denn auf lange Sicht spare man trotzdem weiterhin Geld mit der Anschaffung eines Stromers. Studien haben gezeigt, dass über 14.000 Dollar an Kraftstoffkosten über einen Zeitraum von 15 Jahren eingespart werden können, zudem seien auch Kosten für Wartung auf lange Sicht niedriger. „Schnell zahlt man weniger als für ein Benzinauto, weil es viel weniger Kraftstoff kostet und fast keine Wartung benötigt“, sagte Ingrid Malmgren, Senior Policy Director der gemeinnützigen Bildungsorganisation Plug In America dem US-Sender CBS News.

Änderung bei Emissionsgutschriften für E-Autohersteller: Tesla besonders stark betroffen

Besonders den früheren Berater Trumps, Elon Musk, könnte Reform Milliarden kosten. Denn auch seine Autos haben erheblich von Steuer – aber auch Emissionsgutschriften profitiert. Tesla erhielt beispielsweise Emissionsgutschriften der US-Umweltbehörde EPA oder über die Bundesnormen für den durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch (Cafe). Demnach müssen Autohersteller mit Blick auf Zielvorgaben für den Kraftstoffverbrauch Strafen zahlen oder werden belohnt. Speziell Autobauer von Verbrennern konnten durch den Kauf von Gutschriften von E-Autoherstellern ihre Strafen ausgleichen. Für Tesla stellte der Handel mit Emissionsgutschriften eine bedeutende Einnahmequelle dar. Die Strafen werden nun aber mit der BBB auf Null gesenkt.

„Das ist eine schreckliche Politik und ein verheerender Schlag für Teslas Gewinn“, sagte ein Tesla-Manager der Financial Times. Derartige Systeme haben erheblich zum Gewinn des US-Unternehmens beigetragen. 2024 generierte Tesla nur auf Basis des weltweiten Verkaufs von Emissionsgutschriften Einnahmen in Höhe von 2,8 Milliarden Dollar. „Es ist nicht nur Cafe in einem Vakuum – es ist alles zusammen: Zölle, der 7.500-Dollar-Verbraucherkredit, Steuergutschriften für die Herstellung, Ladekredite und Kredite für Solaranlagen für Privathaushalte“, fügte er hinzu. Analysten von JPMorgan sehen einen 50-prozentigen Gewinneinbruch auf Tesla zukommen.