Krise bei Signa
Signa-Tochter SportScheck meldet Insolvenz an
Die Immobilien- und Einzelhandels-Holding Signa des österreichischen Investors René Benko ist zahlungsunfähig. Nun trifft es laut Bericht auch die Signa-Tochter SportScheck.
München – Nach der Insolvenz der Immobilien- und Einzelhandels-Holding Signa des österreichischen Milliardärs René Benko trifft es am Donnerstag (30. November) auch die Signa-Tochter SportScheck. Die bekannte deutsche Sportartikel-Kette muss ebenso Insolvenz anmelden.
Signa-Tochter SportScheck insolvent - Übernahme geplatzt
Der Schritt sei erforderlich, da die Signa Holding ihrer „vertraglichen Zahlungszusage“ durch den am Mittwoch eingereichten Insolvenzantrag nicht mehr nachkommen könne, erklärte SportScheck gegenüber dem Handelsblatt. Dadurch sei die Sportartikel-Kette zahlungsunfähig.
Besonders bitter: Die eigentlich geplante Übernahme von SportScheck durch den britischen Modehändler Frasers kann deshalb erst einmal nicht vollzogen werden. Die Einigung über den Kauf wurde erst am 17. Oktober verkündet, die Zustimmung der Wettbewerbsbehörden stand noch aus.
Frasers halte jedoch weiter an seinen Übernahmeplänen fest, berichtet die Textilwirtschaft. Laut dem Unternehmen hätten zudem weitere potenzielle Investoren Interesse an der Übernahme bekundet. „So bitter wie sich dieser Schritt anfühlt, sehen wir ihn auch als Chance, das Unternehmen mit seinen Vertragspartnern und Gläubigern nachhaltig zu stärken“, sagte Sportscheck-Chef Matthias Rucker dem Handelsblatt zufolge.
Benko übernahm SportScheck vor gut drei Jahren
Alle Filialen, der Kundenservice und der Online-Shop arbeiteten ganz normal weiter. Geschäftsführer Matthias Rucker sagte, die Insolvenz sei bitter, aber auch eine Chance, das Unternehmen mit seinen Vertragspartnern und Gläubigern nachhaltig zu stärken. Der Sanierungs- und Investorenprozess solle spätestens im März abgeschlossen werden.
SportScheck gehört erst seit gut drei Jahren zu Signa Retail, der Warenhaus-Sparte des Immobilien-Investors René Benko rund um Galeria Karstadt Kaufhof. 2020 hatte er SportScheck vom Versandhaus-Konzern Otto übernommen. Die Kette setzt in 34 Filialen in Innenstadtlagen pro Jahr rund 350 Millionen Euro um, berichtet die Nachrichtenagentur Reuters.
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