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Ukrainische Offensive

Bedrohung wichtiger Pipeline in Kursk lässt Gaspreise steigen – was Verbraucher jetzt wissen müssen

Die Sorge um wachsende Gaspreise nimmt zu, da die Ukraine eine Gegenoffensive in Russland startet. Private Haushalte sollten zunächst nicht betroffen sein.

München – Mit dem Gegenangriff der Ukraine auf Russland in der Region Kursk ist auch der Börsenpreis für Gas gestiegen. Seit Bekanntwerden des Angriffs stieg der Preis für die Megawattstunde Erdgas am Handelsplatz TTF in den Niederlanden stetig an. Zeitweise erreichte der Gaspreis mit fast 43 Euro je Megawattstunde eine Höhe wie zuletzt Anfang Dezember 2023.

Gaspreis steigt wegen Ukraine-Offensive in Russland – private Haushalte offenbar nicht betroffen

Auf den Markt für Verbraucher sollen die Steigerungen beim Gaspreis jedoch keine Auswirkungen haben. Davon geht Energieexperte Malte Küper vom Institut der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln aus. „Wenn wir jetzt Preisschwankungen haben, die nur einige Wochen anhalten werden, dann wird das keine Auswirkungen auf die Preise haben, die Haushalte für Erdgas bezahlen“, sagte Küper der Deutschen Presse-Agentur (DPA).

Grund sei die häufig längerfristig angelegte Einkaufsstrategie der Energieversorger. Wenn der aktuelle Preisanstieg länger anhalte, wäre eher die Industrie betroffen als Haushaltskunden, erklärt Küper. Aufgrund der kurzfristigeren Beschaffungsstrategie an der Börse bekämen diese Preisschwankungen häufig unmittelbarer oder früher zu spüren als Haushaltskunden. Bei energieintensiven Industriebetrieben haben zudem schon kleine Preisunterschiede beim Gas größere Auswirkungen.

Gaspreise am Großhandel steigen: Experte hält Versorgung für sicher

Auch Gregor Pett, Analyst des deutschen Gaskonzerns Uniper, rechnete nicht mit Lieferengpässen. Die Speicher seien gut gefüllt. Zudem gebe es Alternativen. „Trotz der eigentlich guten Versorgungslage reagiert der Markt derzeit nervös auf die geopolitische Großwetterlage“, sagte Pett der Welt. Er nannte dabei nicht nur Russland, sondern auch den Nahen Osten.

Versiegt bald der Gashahn in Sudscha? Der Angriff der Ukraine auf die Region Kursk treibt den Gaspreis am Großhandel nach oben. (Archivfoto)

Wichtige Pipeline für den Import von russischem Gas im Kriegsgebiet

In der von der Ukraine nun angegriffenen Region Kursk befindet sich die Gas-Übergabestation Sudscha. An dieser Stelle geht das russische Erdgas in die ukrainischen Pipelines über, die in die Slowakei, Österreich und weitere europäische Länder führen. Laut der Deutschen Presse-Agentur ist die Station aktuell unter ukrainischer Kontrolle.

Die Sorge der Märkte vor einer Zerstörung der Station im Kampf um die russische Region seien die Hauptursache für die gestiegenen Großhandelspreise beim Gas, ist Küper laut DPA überzeugt. „Ein ukrainisches Interesse, da jetzt irgendwas einzustellen, kann ich nicht erkennen“, sagte Küper.

Experten sehen Alternativen für russisches Gas

Im Falle einer Beschädigung oder Zerstörung der Pipeline oder der Station Sudscha könnte etwa Österreich über Deutschland und Italien mit Erdgas versorgt werden, berichtete die DPA. Die Slowakei, Tschechien und Österreich bereiten sich laut Welt zudem auf ein Ende des Ukraine-Transits vor, wenn die Verträge zwischen Russland und der Ukraine Ende 2024 auslaufen.

Fachleute fürchten dennoch steigende Gaspreise bei einem vorzeitigen Ende der Lieferungen. „Zwar haben sich die regionalen Gasversorger auf diesen Fall vorbereitet, indem sie alternative Liefermöglichkeiten geschaffen haben, doch wird es teurer sein, Gas aus dem Westen zu beziehen“, sagte Natasha Fielding von der Preisagentur Argus Media der Welt.

Gas-Importe von über 15 Milliarden Kubikmeter jährlich durch Krieg zwischen Russland und Ukraine gefährdet

„Unterbrechungen der russischen Gasflüsse nach Europa würden etwa 15 Milliarden Kubikmeter pro Jahr an europäischen Importen betreffen, die vor allem durch höhere LNG-Importe auf den Kontinent ausgeglichen werden müssten“, sagte Karim Elafany, Analyst beim US-Finanzdienstleister S&P Global, der Zeitung. Ein Ende des Imports von russischem Gas würde das jedoch nicht bedeutet. Die EU importiert seit Kriegsbeginn mehr Flüssiggas (LNG) aus Russland. (ms/dpa)

Rubriklistenbild: © Maxim Shipenkov/dpa

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