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Aktien

ETF-Sparplan von der Steuer absetzen: Geht das bald?

Mit einem Depot fürs Alter vorsorgen und für den Aktien-ETF Förderung vom Staat bekommen – das plant die Bundesregierung. Jetzt gibt es Details zu den Konditionen.

Flexibler und bessere Chancen auf Rendite: Mit diesem Ziel will die Bundesregierung die private Altersvorsorge umbauen. Das Herzstück ist ein neues Altersvorsorge-Depot. Damit sollen Sie ab 2026 staatlich gefördert einen Aktien-ETF besparen können. Aber nicht nur das.

Sie sollen Ihre Investition auch bei der Steuer angeben können. Dazu gibt es nun erste Details aus einem Gesetzesentwurf. Auf diese Dinge können Sie sich aus unserer Sicht einstellen:

20 Prozent Zuschuss für die private Altersvorsorge – bis maximal 3.000 Euro

Insgesamt können Sie jedes Jahr max. 3.000 Euro in den Vertrag einzahlen, ab 2030 sind es 3.500 Euro. Und für jeden eingezahlten Euro sollen Sie 20 Cent Förderung vom Staat bekommen. Macht ab 2026 max. 600 Euro Grundförderung pro Jahr, bisher sind es bei Riester max. 175 Euro. Die Untergrenze für Einzahlungen liegt bei 120 Euro pro Jahr.

Geht es nach der Bundesregierung, sollen wir flexibler vorsorgen und dafür eine Aktien-ETF Förderung vom Staat bekommen.

Kinderzuschlag gibt es nicht mehr pauschal

Für jedes Kind bekommen Sie zusätzlich 25 Cent pro eingezahltem Euro, max. sind es 300 Euro Zuschuss pro Kind und Jahr. Für den vollen Kinderzuschlag müssten Sie im Jahr mind. 1.200 Euro einzahlen. 300 Euro gab es bisher schon für alle Kinder, die ab 2008 geboren wurden, allerdings nicht pro eingezahltem Euro, sondern pauschal.

Für Menschen, die wenig verdienen, ist das ein Nachteil. Denn sie haben mit der alten Pauschal-Regelung auch bei kleinen eingezahlten Summen die volle Förderung bekommen.

Junge Menschen bekommen Extra-Zuschlag für die private Rentenvorsorge

Künftig wird es einen Bonus für Geringverdiener von 175 Euro pro Jahr geben – bis zu einem Jahreseinkommen von 26.250 Euro. Profitieren sollen junge Menschen, die beim Abschluss unter 25 Jahren drei Jahre lang 200 Euro zusätzlich bekommen.

Der Vorteil für Sie: Sie müssen nicht mehr ausrechnen, wie viel Sie einzahlen müssen, um die maximale Förderung zu bekommen. Und Sie müssen nicht mehr jedes Jahr Ihre Beiträge anpassen.

Das ändert sich bei der Steuer

Ihre Beiträge und die Zulagen sollen Sie bei der Steuer geltend machen können. Dabei ändert sich aber die Berechnung. Denn die Summe, die Sie angeben können, ist nicht mehr auf den jährlichen Höchstbetrag (bisher 2.100 Euro) beschränkt. Wenn Sie als kinderloser Single ab 2026 die maximalen 3.000 Euro im Jahr in einen neuen Vertrag einzahlen, landen dort inkl. Grundförderung 3.600 Euro. Diese Summe können Sie als Sonderausgaben in Ihrer Steuererklärung angeben.

Die neue Regelung wäre steuerlich also attraktiver. Jetzt haben Sie auch mit Kindern die Chance auf eine Steuerrückerstattung – zusätzlich zu den Zulagen. Achtung: Sie müssen aber wie bei Riester auf das Geld, das Sie im Alter aus dem Depot holen, Einkommensteuer bezahlen. Insgesamt sparen Sie so zwar Steuern, Sie sollten sie im Alter aber einkalkulieren.

Mehr Chancen auf Rendite beim herkömmlichen Riester

Die Reform der privaten Altersvorsorge greift auch ein weiteres Thema auf: die niedrige Rendite bei bestehenden Riester-Verträgen. Bisher mussten Ihnen die Anbieter bei Riester-Verträgen garantieren, dass Sie Ihr eingezahltes Geld zu 100 Prozent zurückbekommen, inkl. der staatlichen Förderung. Dieser Sicherheitsmechanismus sorgt dafür, dass die Wertentwicklung eher gering ist.

Beim Altersvorsorge-Depot liegt die Garantie wie beim normalen Aktien-ETF bei 0 Prozent. So können die Anbieter chancenreicher anlegen und über einen langen Zeitraum mehr Rendite rausholen.

Altersvorsorge-Depot: Worauf es ankommen wird

Ob und inwieweit Sie künftig Ihre Altersvorsorge mit dem neuen Depot bestreiten sollten, hängt vor allem von den genauen Konditionen der neuen Produkte ab. Diese werden voraussichtlich Ende 2025 veröffentlicht. Ebenso ist noch nicht ganz klar, wie ein Wechsel eines alten Riester-Vertrags in ein neues Altersvorsorge-Depot aussehen wird.

Insgesamt sieht es danach aus, dass die Förderung durch die Reform deutlich vereinfacht wird. Auch die Chance auf eine geförderte Aktienanlage kann für viele Menschen mit genug Zeit bis zur Rente attraktiv sein.

Wechsel wird sich nicht für alle gleich stark lohnen

Für manche Riester-Sparerinnen und -Sparer wird sich ein Wechsel ins neue System mehr lohnen als für andere. Für Gut- und Besserverdienende gibt es durch die beitragsabhängigen Zulagen neue Anreize für das geförderte Altersvorsorge-Sparen.

Selbstverständlich halten wir Sie im Finanztip Newsletter und in der Finanztip App dazu auf dem Laufenden.

Wie und in welchem Alter Sie das Geld aus Ihrem Altersvorsorge-Depot dann entnehmen können, lesen Sie in unserem kostenfreien Ratgeber zur Riester-Reform.

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Dieser Artikel liegt IPPEN.MEDIA im Zuge einer Kooperation mit dem gemeinnützigen Geldratgeber Finanztip vor – das Original zu diesem Beitrag „ETF-Sparplan von der Steuer absetzen: Geht das bald? stammt aus dem wöchentlichen Finanztip Newsletter vom 11. Oktober 2024.

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Rubriklistenbild: © Bihlmayerfotografie/Imago

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