Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Weltwirtschaftskrise droht

Trumps Zölle mit „unkalkulierbaren Folgen“ für die USA – Top-Ökonom warnt vor Flächenbrand

Trump hat durch die US-Zölle einen Handelskonflikt ausgelöst. Ifo-Chef Fuest warnt vor mehr Protektionismus. Eine Weltwirtschaftskrise drohe – besonders, wenn die USA wackeln.

München – Donald Trump hat durch seine rigorosen Zoll-Pläne auf Importe in die USA einen massiven Handelskonflikt angefeuert. Die chinesische Regierung antwortet mit ebenso harten Zöllen – und heizt den Streit weiter an. Immerhin hat Trump die Zölle auf die meisten anderen Ländern für 90 Tage wieder heruntergesetzt. „Die Sache ist nicht vom Tisch, nur weil Trump ein paar Wochen Ruhe geben möchte“, warnte jedoch Clemens Fuest, Chef des Münchner Ifo Instituts. „Die Eskalation mit China geht weiter, die Unsicherheit bleibt bestehen.“

Handelskonflikt zwischen USA, Europa und China: Weltwirtschaftskrise „nicht auszuschließen“

Der Ökonom warnt im von Trump angezettelten Handelskonflikt dabei vor einer neuen Weltwirtschaftskrise. „Das ist leider nicht auszuschließen“, sagte Fuest der Süddeutschen Zeitung (SZ). „Die Amerikaner allein werden die Weltwirtschaft nicht in die Krise stürzen“, räumt er ein. „Aber wenn sich der Protektionismus immer schneller ausbreitet, in China und in Europa, dann ist das eine große Gefahr.“ Zudem müsse man befürchten, „dass die liberale Weltwirtschaftsordnung bald Geschichte“ sei, erklärte Fuest weiter.

„Wenn alle in die falsche Richtung gehen, kann es zu einer großen Krise kommen“, sagte Fuest. Bereits zuvor hatte Fuest davor gewarnt, Schutzzölle im Handelskonflikt zu verhängen. „Dann würde der Zollkrieg sich ausbreiten, und eine Weltwirtschaftskrise wäre die Folge“, hatte der Ifo-Chef dem Handelsblatt erklärt. Auch im SZ-Interview bekräftigte Fuest die Notwendigkeit, sich offen für Verhandlungen zu zeigen. Die Europäer müssten mit China, Kanada, Mexiko und Japan sprechen. „Der Protektionismus darf sich nicht weiter ausbreiten.“

USA droht Bedeutungsverlust als Handelspartner – Ifo-Chef Fuest warnt vor „unkalkulierbaren Folgen“

Die USA zerstörten derzeit ihre Reputation als verlässlicher Handelspartner, erklärte der Ökonom. „Die Zinsen in den USA steigen, der Dollar fällt“, sagte Fuest. „Das steht im Gegensatz zu früheren Krisen. Da hatte man sich in den Dollar geflüchtet und sein Geld in den USA investiert.“ Nun beobachtet Fuest einen Wandel.

Donald Trump heizt einen weltweiten Handelskonflikt an. Ifo-Ökonom Clemens Fuest warnt vor mehr Protektionismus. Eine Weltwirtschaftskrise drohe. (Montage)

„Was jetzt passiert, ist ein Alarmsignal für die Amerikaner und für die Finanzarchitektur der gesamten Welt“, sagte Fuest. Zwei Drittel der weltweiten Börsenkapitalisierung seien auf dem amerikanischen Aktienmarkt, der Dollar sei weltweite Ankerwährung. „Wenn das alles kippt, hätte das unkalkulierbare Folgen“, erklärte der Ifo-Chef.

Zwar würde laut dem Ökonomen die US-Notenbank Fed eingreifen und Staatsanleihen kaufen, bevor „alles kollabiert“. Doch dann würde der Dollar massiv fallen. „Eine solche Währungskrise hätte auch auf Europa und die Unternehmen hier sehr negative Auswirkungen“, so der Ifo-Chef. So weit sei es aber noch nicht.

Ökonom Clemens Fuest lobt EU-Kommission im Streit um Trumps Zölle

Fuest lobte deshalb auch die Zurückhaltung der EU unter Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen. Es sei richtig, erst einmal abzuwarten. Wenn man Gegenmaßnahmen getroffen habe, könne man nicht mehr damit drohen. Gleichzeitig sei Europa anders als China sicherheitspolitisch von den USA abhängig, aber auch bei digitalen Dienstleistungen. „Bei einem ernsthaften Konflikt mit den Amerikanern hätten wir große Probleme“, sagte Fuest. „Dann gehen hier die Lichter aus.“

Rubriklistenbild: © Britta Pedersen/dpa

Kommentare