Nach Skandal um Anzüge
Skispringen: Harte Strafen sollen kommen - Fußball dient als Vorbild
Im Skispringen soll es nach dem Anzugskandal bei der WM in Norwegen ein neues Sanktionssystem geben. Dabei soll eine bekannte Regel aus dem Fußball greifen. Besonders beim Teamwettbewerb könnte das geplante System drastisch wirken.
Oberhofen am Thunersee - Bei der Nordischen Ski-WM 2025 im norwegischen Trondheim wurde das Skispringen von einem beispiellosen Skandal erschüttert. Die Gastgeber wurden der vorsätzlichen Manipulation ihrer Anzüge überführt. Um den Sport künftig gerechter zu machen, sollen jetzt härtere Sanktionen eingeführt werden.
Dabei gilt ein bekanntes System aus dem Fußball als Vorbild. Wie das norwegische Portal „dagbaldet.no“ berichtet, sollen künftig gelbe und rote Karten auch im Skispringen eingeführt werden. Die neue Regel ist vom Weltverband FIS, mit Sitz in Oberhofen am Thunersee (Schweiz) noch nicht bestätigt, könnte aber bereits beim FIS-Kongress am 13. Juni beschlossen werden.
Skispringen: So soll das neue Sanktionssystem funktionieren
Das neue Sanktionssystem soll folgendermaßen funktionieren: Wird ein Springer wegen eines irregulären Anzuges disqualifiziert oder nicht zum Start zugelassen, erhält er eine gelbe Karte - also eine Verwarnung. Liegt ein weiterer Verstoß vor, wird er erneut disqualifiziert, erhält eine weitere gelbe Karte und zudem eine Sperre für das folgende Weltcupwochenende - eine rote Karte.
Nicht nur der Athlet verliert dadurch sein Startrecht, der Verband muss mit einem Springer weniger antreten. Die neue Regel soll im Weltcup, bei der Vierschanzentournee und bei Weltmeisterschaften greifen. Ausnahme sind die Olympischen Winterspiele, bei denen keine Athleten durch zwei gelbe Karten ihr Startrecht verlieren sollen.
Skispringen: Große Auswirkungen auf den Teamwettkampf
Besonders drastisch soll die Verschärfung der Sanktionen künftig bei Teamwettbewerben ausfallen. Wird ein Springer wegen eines fehlerhaften Anzuges überführt, wird das gesamte Team sofort disqualifiziert. Bislang wurden nur die Punkte des sanktionierten Athleten gestrichen.
Die neue Regel soll für klassische Teamspringen, für das Super-Team-Event und für Mixed-Teamspringen greifen. Für die Kontrolle sollen zukünftig zwei Personen zuständig sein. Christian Kathol war im Zuge des WM-Skandals zurückgetreten, der ehemalige Skispringer Mathias Hafele und der einstige Sprungrichter Christian Winkler sollen übernehmen.
Das neue System soll bereits beim Sommer-Grand-Prix zum Einsatz kommen und für beide Geschlechter gelten. Der Sommer-Grand-Prix im Skispringen beginnt am 9. August in Courchevel (Frankreich), der Winter-Weltcup startet Ende November im norwegischen Lillehammer. (Quelle: chiemgau24.de, truf)