Rekordweltmeister tritt ab
Skispringen: Eisenbichler beendet Karriere - Verband nennt Option für die Zukunft
Über viele Jahre hat Markus Eisenbichler das deutsche Skispringen geprägt. Jetzt beendet der 33-Jährige seine Karriere. Ein letztes Ziel hat er vor Augen, zudem bringt der Deutsche Skiverband eine Weiterbeschäftigung ins Spiel.
Siegsdorf - Mit Markus Eisenbichler verliert das deutsche Skispringen eines seiner prominentesten Gesichter. Am Mittwoch verkündete der Siegsdorfer das Ende seiner aktiven Karriere. Bei den letzten Weltcupstationen kommt der 33-Jährige noch zum Einsatz.
„In den vergangenen Monaten habe ich viel darüber nachgedacht, und mein Bauchgefühl sagt mir: Es ist der richtige Zeitpunkt. Es fühlt sich gut an“, sagte der Bundespolizist in einer Pressemitteilung des Deutschen Skiverbandes und ergänzte.
Skispringen: Eisenbichler mit emotionalen Worten - „Als Kind davon geträumt“
„Skispringen war mein Leben – mit Höhen und Tiefen, mit Emotionen, die kaum in Worte zu fassen sind. Ich durfte unglaubliche Erfolge feiern: Weltmeistertitel, Weltcup-Siege, Medaillen – Erfolge, von denen ich als Kind nur träumen konnte. Ich habe meinen Traum gelebt und bin unendlich dankbar. Aber ich freue mich auch auf das, was kommt: neue Herausforderungen, neue Erlebnisse und endlich Zeit für Dinge, die bisher etwas zu kurz gekommen sind.“
20 Jahre war Eisenbichler Teil der Kaderstruktur des Deutschen Skiverbandes. 2011 feierte er im Rahmen der Vierschanzentournee sein Weltcupdebüt in Oberstdorf. Fortan fuhr der Siegsdorfer große Erfolge ein. Insgesamt sechs Weltmeistertitel – ein Einzeltitel in Seefeld/Innsbruck 2019 und fünf Goldmedaillen im Team – das ist deutscher Rekord. Hinzu kommen zwei weitere Bronzemedaillen im Einzel (WM 2017 in Lahti und Skiflug-WM 2020 in Planica) sowie zwei weitere Team-Medaillen bei den Skiflug-Weltmeisterschaften 2020 und 2022.
Skispringen: Eisenbichler erhält Chance im Weltcup - Traineramt als Option
Ein ganz besonderes Karriere-Highlight bleibt der Gewinn der Olympischen Bronzemedaille mit dem Team in Peking 2022. Bei insgesamt zwei Olympischen Spielen (2018 und 2022), fünf Nordischen Ski-Weltmeisterschaften und vier Skiflug-Weltmeisterschaften vertrat „Eisei“ die deutschen Farben.
Der Herbst der Karriere war von zahlreichen gesundheitlichen Rückschlägen geprägt. Zuletzt versuchte Eisenbichler vergeblich, sich zurück ins Weltcupteam zu springen. Die letzten Stationen der laufenden Saison soll er dennoch auf höchster Ebene absolvieren. Eisenbichler ist Teil des deutschen Aufgebotes für die Raw-Air-Tour in Norwegen, die am Donnerstag in Oslo beginnt.
Der große Abschied soll dann beim Weltcupfinale im slowenischen Planica erfolgen. Dass Eisenbichler weiter Teil des deutschen Skispringens bleibt, brachte der Deutsche Skiverband in seiner Pressemitteilung ins Spiel.
In dieser heißt es wörtlich: „Dem Sport möchte Markus Eisenbichler auch nach Beendigung seiner Karriere treu bleiben. Ein Traineramt ist eine mögliche Option. Doch bevor weitere Entscheidungen gefällt werden, heißt es: „Noch einmal alles geben! Ich werde die Raw Air Tour und die letzten Weltcup-Stationen in vollen Zügen genießen und alles aus mir herausholen.“ (Quelle: chiemgau24.de, truf mit Material von DSV)
