Sechste Absage in Serie
Absagen-Flut geht weiter - Abfahrt am Matterhorn fällt auch am Sonntag flach
Der Weltcup im Ski alpin erlebt die nächste Absage. Die Abfahrt am Fuße des Matterhorns musste auch am Sonntag gestrichen werden.
Zermatt/Cervinia - Am Wochenende sollte im alpinen Skiweltcup eine besondere Premiere anstehen - doch das Wetter spielte nicht mit. Am Fuße des Matterhorns waren im schweizerischen Zermatt zwei Abfahrten geplant, doch daraus wurde nichts.
Viel Neuschnee und starke Windböen haben den alpinen Ski-Assen das komplette Weltcup-Wochenende am Matterhorn vermasselt. Die Organisatoren mussten auch die zweite Abfahrt von Zermatt-Cervinia am Sonntag absagen, wie der Weltverband Fis am Morgen bekanntgab. Bereits am Samstag war aus Sicherheitsgründen kein Wettkampf möglich. „Leider sind die Gründe für die heutige Absage dieselben wie gestern“, teilte die Fis mit.
Ski alpin: Abreise mit nur einem Training
Die Männer bleiben somit in dieser Weltcup-Saison vom Wetterpech verfolgt. Schon der Riesenslalom zum Auftakt in Sölden musste wegen Sturms abgebrochen werden. In Zermatt-Cervinia auf der schweizerisch-italienischen Grenze konnte von drei geplanten Trainings und zwei Rennen letztlich nur ein Training am Mittwoch bestritten werden. Danach kam der Wintereinbruch.
Eigentlich sollte das Event in mehr als 3000 Metern Höhe im Schatten des weltberühmten Matterhorns mit Start in der Schweiz und Ziel in Italien ein spektakulärer Beginn der alpinen Speed-Saison sein. Die geplante Premiere in der Vorsaison fiel noch wegen Schneemangels aus - diesmal wurde den Veranstaltern und den Sportlern nun zu viel Neuschnee zum Verhängnis.
Damit wurden sechs angesetzte Rennen am Matternhorn in Folge abgesagt. Am kommenden Wochenende sollen die Damen in Zermatt fahren. Für die Herren beginnt die Speedsaison am 1. Dezember in Beaver Creek.
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Das Ziel liegt in Italien, die Premiere verspricht ein echtes Spektakel. Einzig das Wetter könnte den Protagonisten Probleme bereiten. Am Donnerstag und Freitag mussten zwei Trainings wegen starken Schneefalls abgesagt werden. Zudem werden im Startbereich, der auf fast 4000 Metern Höhe liegt, starke Windböen befürchtet. Zwei Abfahrten sind am Wochenende angesetzt. Als Ersatztermin für Samstag und Sonntag stünde aber auch der Montag bereit.
Ski alpin im Liveticker: Matterhorn-Abfahrt fast vier Kilometer lang
Mit einer erwarteten Geschwindigkeit von 135 Kilometern pro Stunde werden sich die alpinen Ski-Stars die „Gran Becca“ hinunterstürzen. Die neue Abfahrt am Matterhorn startet auf rund 3800 Metern, kein Rennen im Weltcup liegt höher. Die Strecke über 3,7 Kilometer von Zermatt in der Schweiz nach Cervinia in Italien ist die erste, die durch gleich zwei Länder führt.
Sportlich fällt eine Prognose gleich aus doppelter Hinsicht schwer. Zum einen gibt es noch keinen Referenzwert für die Speedfahrer im Weltcup 2023/24. Die schnellsten Skifahrer der Welt eröffnen ihre Saison gleich mit der wohl anspruchsvollsten Strecke im Rennkalender.
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Zudem gibt es keine Vergleichswerte aus den Vorjahren. Im vergangenen Jahr musste die angedachte Premiere wegen Schneemangels abgesagt werden. Zwei Trainings konnten zwar absolviert werden, diese nutzen die Athleten aber in der Regel für die intensive Besichtigung.
Auf dem Papier muss man daher die üblichen Verdächtigen aus dem Vorjahr ganz oben auf der Liste haben. Der Norweger Aleksander Aamodt Kilde war der stärkste Abfahrer der vergangenen Saison. Der Lebensgefährte von Mikaela Shiffrin setzte sich in der Disziplinwertung gegen Vincent Kriechmayr (Österreich) und Marco Odermatt (Schweiz) durch. Sie gehören auch am Matterhorn zu den Siegkandidaten.
Deutschland geht mit geballter Teampower in die Rennen und hat dabei drei Podestanwärter am Start. Sieben Starter des Deutschen Skiverbandes nehmen die Giganten-Abfahrt in Angriff. Romed Baumann, Thomas Dreßen, Josef Ferstl, Simon Jocher, Dominik Schwaiger, Andreas Sander und Luis Vogt nehmen die Gran Becca in Angriff.
Sander und Baumann haben zum Abschluss der vergangenen Saison ihre Klasse unter Beweis gestellt, beide fuhren beim Saisonfinale in Soldeu in der Abfahrt aufs Podest. Dreßen ist der erfolgreichste deutsche Abfahrer der bisherigen Geschichte und fühlt sich nach vielen gesundheitlichen Rückschlägen bereit für das große Abenteuer in Zermatt.
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„Mir geht es aktuell gut. Ich bin gesund, mein Körper hält den Belastungen stand, was sehr positiv ist“, berichtete Dreßen nach der Ankunft in der Schweiz. Ab 11:30 Uhr soll es am Samstag losgehen, chiemgau24.de ist im Liveticker zum Ski alpin mit dabei.
truf, dpa
Quelle: chiemgau24.de