Johanna Puff gibt Einblicke
Biathlon: WM-Nominierung? „Das erscheint mir fast unwirklich“
Johanna Puff steht überraschend im deutschen Aufgebot für die Biathlon-WM in Nove Mesto. Für die 21-Jährige kam die Nachricht überraschend, mit Bescheidenheit geht sie an das bislang größte Event ihrer Karriere heran.
Nove Mesto - Sie ist wohl die größte Überraschung im Kader zur Biathlon-Weltmeisterschaft in Nove Mesto. Die 21-jährige Johanna Puff hat es in das deutsche Aufgebot der Damen geschafft. „Nein, damit habe ich überhaupt nicht gerechnet“, sagt die Sportlerin vom SC Bayrischzell, die seit Jahren am Stützpunkt Ruhpolding, aktuell in der Trainingsgruppe von Andi Birnbacher, trainiert.
Ausschlaggebend für die Nominierung waren die guten Ergebnisse im IBU-Cup, zuletzt in Ridnaun ein Sieg im Massenstart, ihr dritter Podestplatz schon in diesem Winter. Ein Platz im IBU-Cup war vor der Saison auch ihr eigentliches Ziel. „Darüber habe ich mich sehr gefreut, dass ich es in den IBU-Cup geschafft habe“, so die Bundespolizistin.
Biathlon: Trainingsgruppe Birnbacher der Schlüssel zum Erfolg
Der Lohn ihrer guten Ergebnisse waren Weltcupnominierungen für Lenzerheide und zuletzt Antholz. „Ich konnte da jeweils meine Erfahrungen mitnehmen. Jetzt für die WM nominiert zu sein, erscheint mir fast unwirklich. Klar wäre ein Einsatz super cool, aber ich hoffe natürlich, dass das Team gesundheitlich gut durchkommt und jeder seine beste Leistung gut abrufen kann“, gibt sie sich bescheiden. „Nachdem es letzte Saison für mich nicht ganz so gut laufen ist, habe ich gelernt, dass man einfach etwas entspannter mit manchen Sachen umgehen muss“, erinnert sie sich. „Ich mein, es kommt, wie es kommt, so muss man jede Situation annehmen und einfach Spaß an dem haben, was man erleben darf“, ergänzt sie.
Vieles hat sie in letzter Zeit in der Trainingsgruppe von Andi Birnbacher gelernt. Zusammen mit Julia Kink, Marlene Fichtner, Lisa Spark, Steffi Scherer und einigen anderen wird hart trainiert, ohne dass der Spaß zu kurz kommt. „Der Andi ist eine meiner größten Bezugspersonen, was das Training angeht“, verrät sie. Mit ihm arbeitet sie an ihren Stärken und Schwächen. Gefeilt wird an ihrer Lauf-Form, die es aktuell zu verbessern geht.
Ihre Stärke ist ein relativ gutes (91% liegend) und schnelles Schießen. Rückblickend auf Antholz meint sie, es habe einfach nur Spaß gemacht, fügt aber kritisch hinzu: „Klar, ein bis zwei Fehler hätten schon gutgetan, aber mir ging es schon wesentlich besser, als bei meinem ersten Weltcup in der Lenzerheide. Immerhin gab es im verkürzten Sprint mit Platz 35 sogar Weltcuppunkte. Über einen möglichen WM-Einsatz will sie sich noch keine Gedanken machen.
Ihr Motto zuletzt in einem Interview zu ihrer guten Saison: „Ich fühle mich verjüngt!“ „Ich freue mich, die Erfahrung mitnehmen zu können und konzentriere mich jetzt auf eine gute Vorbereitung“, so die 21-Jährige „Verjüngte“. Die Vorbereitung der deutschen Mannschaft findet in Ridnaun statt. Ein Ort, an dem Johanna Puff zuletzt sehr gute Erfahrungen sammeln konnte.
SHu.