DM wird zur Hitzeschlacht
Biathlon: „Es war schrecklich“ - Athleten leiden in Ruhpolding
Die Deutsche Meisterschaft im Biathlon wird zur Hitzeschlacht. In der Chiemgau Arena haben viele Athleten mit dem Wetter zu kämpfen. Die Bilder im Ziel sprechen für sich.
Ruhpolding - Die Ziellinie war erreicht, die Athleten fielen um wie Dominosteine. Bei der Deutschen Meisterschaft im Biathlon herrschten hohe Temperaturen. Die Wettbewerbe am Nachmittag avancierten zur Hitzeschlacht, die Chiemgau Arena glich einem Glutofen.
Das Thermometer überstieg zwar die 30-Grad-Marke nicht, dennoch drückten in den Kessel der Chiemgau Arena deutlich höhere Werte als auf der Wetteranzeige. Noch offensichtlicher wurde es in der Praxis. Die Athleten kamen völlig verausgabt ins Ziel, die Rennen hinterließen ihre Spuren.
Biathlon-DM: Am Nachmittag knallt es richtig rein
Sie atmeten schwer, suchten verzweifelt nach Schatten und wollten einfach nur zu Boden fallen. Die freiwilligen Helfer kamen mit Abkühlung und im Notfall legten auch DSV-Biathlon-Sportdirektor Felix Bitterling oder Ex-Athletin Maren Hammerschmidt persönlich Hand an. Am Freitag und Samstag starteten die ersten Rennen um 11:00 Uhr. Die Hitze war dort bereits spürbar, zum Problem wurde sie aber bei den Nachmittags-Rennen, die ab 13:30 Uhr gelaufen wurden.
Am Freitag waren die Damen betroffen. Ausgerechnet da stand mit dem Einzel über 12,5 Kilometer das längste Damen-Rennen der Biathlon-DM auf dem Programm. Im Ziel spielten sich die bereits geschilderten Szenen ab. „Es war einfach nur schrecklich für mich“, brachte es Juliane Frühwirt im Gespräch mit chiemgau24.de auf den Punkt und gab einen genauen Einblick in ihre körperliche Verfassung während der fast 40-minütigen Höchstbelastung auf Asphalt.
Biathlon: Die Chiemgau Arena wird zum Glutofen




„Ich bin für die Hitze nicht gemacht, da geht es mir öfter nicht gut. Die erste Runde war noch ok, aber danach war es brutal. Ich habe so großen Respekt vor Sommersportlern, ich könnte das nicht. Ich bin Wintersportlerin, das ist mir einmal mehr klar geworden“, sagte sie und schlug damit in die gleiche Kerbe, wie ihre Teamkollegin Marion Wiesensarter.
Biathlon: „Bin vom ersten Meter an nicht klargekommen“
„Heute war es extrem. Bei der Sommer-WM vor zwei Wochen war es auch heiß, aber heute bin ich vom ersten Meter an nicht klargekommen“, sagte die Athletin vom SV Oberteisendorf. Die Athleten trainieren zwar auch im Sommer unter Belastung und bei hohen Temperaturen, die Ereignisse von Ruhpolding überraschen Wiesensarter aber nicht. „Im Wettkampf geht jeder an die Grenze, das ist unser Naturell“.
Die Herren ereilte am Samstag ein ähnliches Schicksal. Der Sprint der Damen wurde vorgezogen, so mussten die Männer am Nachmittag laufen. Und auch hier ergab sich gewohntes Bild. Athlet um Athlet ging nach Zieleinlauf zu Boden und suchte dringend nach Schatten und Abkühlung.
Philipp Nawrath, der im Einzel Deutscher Meister wurde und im Sprint Silber holte, nahm es mit Humor. „Da hilft nur ein Sprung in die Weiße Traun (Fluss in Ruhpolding)“, sagte der Allgäuer auf der Siegerehrung. Da hatte er das Gröbste aber schon hinter sich und längst für Abkühlung gesorgt.
Quelle: chiemgau24.de
truf