Weltmeisterin besucht den Bayern-Park
Biathlon: „Ab Oktober treffe ich niemanden“ - Preuß bleibt gelassen und hungrig
Die Vorbereitung auf die neue Biathlon-Saison geht in die letzte Phase. Franziska Preuß genießt noch einmal die Menge. Danach warten Entbehrungen und eine offene Rechnung an einem besonderen Ort.
Reisbach - Sichtlich gelassen betritt Franziska Preuß die Bühne im Bayern-Park. Der Freizeitpark in Niederbayern hat zu einem Biathlon-Fanfest eingeladen. Auch die beste Biathletin der Welt mischt sich unter die Menge.
Dass aktuelle und ehemaligen Biathlon-Größen den Bayern-Park besuchen, ist ohnehin nicht üblich. Wenn aber auch Preuß dabei ist, hat das Event eine besondere Note. Es wird für die Fans nicht mehr viele Gelegenheiten geben, die 31-Jährige während ihrer Karriere so nah zu erleben.
Biathlon: Preuß gibt Einblicke - „Alles andere wäre zu riskant“
Der Applaus ist groß. Preuß, Philipp Nawrath und Johanns Kühn und die ehemaligen Weltklasseathleten Simon Schempp und Michael Greis werden in Reisbach bejubelt. Die meisten Augen richten sich aber auf Preuß.
Die Albachingerin hat zwar sichtlich keine Berührungsängste. Macht im Gespräch aber klar, dass die Zeit für große Menschenmassen dem Ende entgegengeht - was in erster Linie mit der Gesundheitsprophylaxe zusammenhängt.
„Ich habe aus dem vergangenen Winter gelernt, dass es wichtig ist, keine Kompromisse zu machen. Das fängt mit der Trainingsplanung an und dann ist da die Infektabwehr. Auch wenn ich gerne ganz normal meine Freunde sehen will, ab Oktober treffe ich niemanden mehr außerhalb des Biathlons und dem engsten Umfeld. Das ist manchmal zäh, aber ich muss da meiner roten Linie folgen. Alles andere wäre zu riskant“, gibt die Verfolgungsweltmeisterin genauere Einblicke in die strengen Hygienemaßnahmen, die sie sich selbst auferlegt hat.
Biathlon: Preuß verspürt noch keinen Druck - Der Hunger bleibt
Mit denen ist sie bekanntlich gut gefahren. Preuß kam gesundheitlich gut durch den vergangenen Winter und konnte erstmals in ihrer langen Karriere ihr Potenzial voll ausschöpfen. Lohn der Entbehrungen waren der Gesamtweltcupsieg und ihr erster Einzeltitel bei einer Biathlon-WM.
Die Erfolge der Vorsaison verleihen ihr offensichtliche Gelassenheit. Im Hinblick auf den kommenden Winter sagt sie: „Ich verspüre bislang noch gar keinen Druck. Alles, was jetzt noch kommt, ist Zugabe. Für mich war es das größte, den Gesamtweltcup zu gewinnen. Das habe ich geschafft.“
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Dass Preuß aber weiter hungrig ist, bestätigen ihre Aussagen auf die anstehende Olympiasaison. Die aller Voraussicht nach ihre letzte sein wird, wie sie in den vergangenen Monaten immer wieder betont hat. „Ich habe für mich persönlich noch eine Rechnung mit Olympia offen - die würde ich mir gerne erfüllen und beweisen, dass ich es dort auch kann“.
Sollte Preuß bis zum Start der Olympischen Winterspiele in Italien gesund bleiben und ihre Form aus dem Vorjahr konservieren können, wird sie ab 8. Februar 2026 zu den klaren Medaillenanwärterinnen zählen. Das liegt auch am Austragungsort der olympischen Wettbewerbe.
„Ich kenne kaum einen Biathleten, der nicht gerne nach Antholz fährt. Das ist ein cooler Ort, das Wetter ist meistens schön und es gibt gutes Essen in den Hotels. Außerdem gefällt mir die neue Streckenführung. Ich bin immer sehr gerne in Antholz gelaufen und verbinde mit diesem Ort nur Positives“, sagt Preuß abschließend, ehe sie den zahlreichen Fans im Bayern-Park Autogramme schreibt. Ein Privileg, das ab Oktober keiner mehr haben wird. (Quelle: chiemgau24.de, truf)