Ambitionierter Plan gelingt
Mondlandung gelungen – Japan ist die fünfte Nation, die weich auf dem Mond gelandet ist
Die erste japanische Mondlandung ist vorbei, und jetzt ist auch die Bestätigung da: „Slim“ ist sicher und halbwegs heil gelandet. Doch noch sind Fragen offen.
- Eine punktgenaue Landung auf dem Mond, das war das Ziel der japanischen Raumsonde „Slim“.
- Die Mondlandung ist gelungen, doch das Landegerät „Slim“ hat Probleme mit der Stromversorgung.
- Japan ist mit der Mondlandung die fünfte Nation, die weich auf dem Mond gelandet ist.
Zusammenfassung vom 19. Januar, 18.45 Uhr: Die japanische Mondlandung ist gelungen, das Landegerät „Slim“ ist auf dem Mond gelandet und kommuniziert mit der Erde. Das ist die gute Nachricht nach der Mondlandung. Die schlechte Nachricht: „Slim“ kann nicht selbst Energie durch Solarzellen produzieren und läuft derzeit im Batteriebetrieb. Ob die Raumsonde wie geplant maximal hundert Meter vom anvisierten Ziel entfernt ist, soll innerhalb des nächsten Monats analysiert werden.
Doch auch wenn die japanische Mondlandung wegen des Energieproblems kein kompletter Erfolg ist und man im Livestream keine Bilder jubelnder Menschen zu sehen bekam: Es ist eine große Leistung, überhaupt auf dem Mond zu landen. Japan ist erst die fünfte Nation nach der Sowjetunion, den USA, China und Indien, denen dieser Erfolg gelungen ist. Und Mondlandungen sind weiterhin schwer – unter anderem, weil man sie auf der Erde nicht richtig simulieren kann. Im Jahr 2024 könnte es noch mehrere unbemannte Mondlandungen geben – ob sie alle gelingen werden, steht in den Sternen.
Japan landet erfolgreich auf dem Mond
Update vom 19. Januar, 18.28 Uhr: Hat denn nun die punktgenaue Landung auf dem Mond funktioniert? Soweit die Jaxa das bisher sagen kann, ist es gelungen, innerhalb von 100 Metern vom Ziel zu landen. Doch eine genauere Analyse steht noch aus – später soll es Details dazu geben.
Update vom 19. Januar, 18.26 Uhr: „Die Landung war erfolgreich“, heißt es von einem Jaxa-Vertreter. Die meisten Systeme an Bord der Raumsonde „Slim“ funktionieren und die beiden kleinen Rover wurden wie geplant vor der Landung auf die Mondoberfläche abgeworfen.
Update vom 19. Januar, 18.24 Uhr: Warum „Slim“ auf dem Mond keinen Strom generiert, ist noch unklar und soll analysiert werden. Es hänge vermutlich nicht alleine an den Solarzellen, heißt es bei der Pressekonferenz. Möglicherweise sei die Raumsonde nicht richtig zur Sonne ausgerichtet, man analysiere noch die Daten.
Mondlandung von Japan ist gelungen
Update vom 19. Januar, 18.20 Uhr: Eine Frage aus dem Publikum: War die Mondlandung ein Erfolg oder ein Fehlschlag? „Wir glauben, dass eine weiche Landung allein schon ein Erfolg ist“, kommt als Antwort von der Jaxa. Das ist verständlich: Schließlich sind die meisten Mondlandungen in der Vergangenheit gescheitert. Mondlandungen gelten auch heute noch als äußerst schwierig. Und „Slim“ schickt immer noch Daten zur Erde.
Update vom 19. Januar, 18.13 Uhr: Jetzt beginnt die Pressekonferenz der japanischen Raumfahrtorganisation Jaxa. „Slim“ ist auf dem Mond gelandet und hat mit der Erde erfolgreich kommuniziert. Er hat auch Befehle von der Erde befolgt. Doch offenbar produziert der Mondlander derzeit keinen Strom durch Sonnenenergie, weshalb er mittels Batterien betrieben wird. Von der Erde aus werden weitere Daten gesammelt, um die derzeitige Situation besser bewerten zu können.
Update vom 19. Februar, 17.57 Uhr: In zehn Minuten soll es von der Jaxa eine offizielle Information über die Mondlandung geben.
Update vom 19. Februar, 17.20 Uhr: Vor einer Stunde ist die japanische Raumsonde „Slim“ auf dem Mond gelandet, so viel ist klar. Denn auch der Mond hat eine gewisse Anziehungskraft, die dazu führt, dass die Raumsonde unweigerlich auf ihm „landen“ wird. Die Frage ist nur: War es eine weiche Landung, nach der die Instrumente noch funktionieren? Oder war es ein ungeplanter Aufprall auf der Mondoberfläche, die das Landegerät nicht funktionierend überstanden hat? Im Laufe des Abends wird es von der Jaxa hoffentlich eine offizielle Antwort geben.
Ist die japanische Mondladung gelungen? Jaxa prüft noch den Status
Update vom 19. Februar, 17.15 Uhr: Eine kurze Rückmeldung kommt aus dem Jaxa-Livestream: Es soll noch dauern, bis es weitere Informationen gibt. Man wolle „die Situation bestätigen“.
Update vom 19. Februar, 17.03 Uhr: In Bochum empfängt man eigenen Angaben zufolge sowohl Signale vom Mondlandegerät „Slim“ als auch vom kleinen Rover „Lev-1“. Allerdings hat sich die Jaxa bisher noch nicht geäußert – warum, ist unklar.
We are receiving #LEV1 and #SLIM @ISAS_JAXA_EN in Bochum @sternwarteBO - So exciting!!!!https://t.co/PAQmOv1KDX pic.twitter.com/aQURVvHJzs
— AMSAT-DL (@amsatdl) January 19, 2024
Update vom 19. Februar, 16.46 Uhr: Es mehren sich die Hinweise, dass das Deep Space Network der US-Raumfahrtorganisation Nasa ein Signal auf der Mondoberfläche aufgeschnappt hat. Eine offizielle Bestätigung steht aber noch aus.
Update vom 19. Februar, 16.45 Uhr: Noch gibt es keine offiziellen Neuigkeiten vom „Slim“-Lander. Ist die Mondlandung gelungen? Auf der Mondoberfläche befindet er sich sicherlich, doch nur eine weiche Landung, nach der der Lander noch funktioniert, ist das Ziel.
Update vom 19. Februar, 16.42 Uhr: Noch gibt es keine weiteren Informationen der Jaxa, der Status des Landers „Slim“ wird weiter geprüft. Vor dem Ende des Livestreams sagte derJaxa-Mitarbeiter Shin Toriumiu: „Auf dem Bildschirm sieht es so aus, als wäre Slim auf dem Mond gelandet.“
Japans Mondlandung: Ist „Slim“ heil auf dem Mond gelandet?
Update vom 19. Februar, 16.28 Uhr: Von der Jaxa wird es offenbar erst einmal keine Informationen mehr geben – der Livestream wird jetzt beendet, später soll es eine Pressekonferenz geben.
Update vom 19. Februar, 16.27 Uhr: Was bedeutet die lange Prüfung, ob „Slim“ tatsächlich erfolgreich auf dem Mond gelandet ist? Noch ist das nicht klar – es bleibt nur, zu warten und Daumen zu drücken.
Update vom 19. Februar, 16.24 Uhr: Noch wird bei der Jaxa geprüft, ob die Mondlandung erfolgreich war.
Update vom 19. Februar, 16.20 Uhr: Touchdown! „Slim“ ist gelandet. Aber war die Landung erfolgreich? Eine Bestätigung gibt es noch nicht.
Update vom 19. Februar, 16.18 Uhr: In einer Höhe von 500 Metern wird „Slim“ den Abstieg kurz beenden, um nach Kratern Ausschau zu halten und diese mit internen Karten der Mondoberfläche abzugleichen. Denn das Ziel ist ja, den geplanten Landepunkt bis auf 100 Meter zu treffen.
Japanische Mondlandung: ist sie gelungen?
Update vom 19. Februar, 16.17 Uhr: Der vertikale Abstieg auf den Mond hat begonnen. Wird die Mondlandung gelingen?
Update vom 19. Februar, 16.16 Uhr: Noch fünf Kilometer bis zur Mondoberfläche!
Update vom 19. Februar, 16.16 Uhr: Jetzt geht es abwärts – und zwar recht schnell. Um 16.20 Uhr soll „Slim“ präzise auf dem Mond aufsetzen.
Update vom 19. Februar, 16.14 Uhr: Gleich wird „Slim“ weniger als 15 Kilometer über der Oberfläche des Mondes sein. Dann wird die Raumsonde auf der Oberfläche nach Anhaltspunkten suchen.
Update vom 19. Januar, 16.08 Uhr: Bisher sieht alles gut aus, „Slim“ bewegt sich bisher genau auf der vorgegebenen Flugbahn in Richtung Mondoberfläche
Update vom 19. Januar, 16.07 Uhr: „Slim“ hat mittlerweile damit begonnen, nach der richtigen Stelle für die Landung zu suchen.
Update vom 19. Januar, 16.06 Uhr: Die 20 Minuten vom Beginn des Abstiegs auf die Mondoberfläche bis zur geplanten Mondlandung werden bei der Jaxa übrigens „20 Minuten des Schreckens“ genannt – in Anlehnung an die „7 Minuten des Schreckens“, die es bei Landungen auf dem Mars gibt.
Update vom 19. Januar, 16.00 Uhr: Es geht los! Der Abstieg auf die Mondoberfläche hat begonnen.
Mondlandung beginnt – Japan ist auf dem Weg zur Mondoberfläche
Update vom 19. Januar, 15.56 Uhr: In wenigen Minuten geht es los!
Update vom 19. Januar, 15.42 Uhr: Bei der heutigen Mondlandung steht die Technik im Vordergrund, doch natürlich geht es auch um die Forschung. Gelingt die Mondlandung, soll nämlich auch Mondmaterial untersucht werden. Der Mond soll bei einem Zusammenstoß eines Himmelskörpers mit der Erde entstanden sein. Deshalb wollen die beteiligten Forschenden das Mondmaterial untersuchen. Für die Landung wurde eine Region ausgesucht, die dafür besonders vielversprechend zu sein scheint.
Update vom 19. Januar, 15.30 Uhr: Was ist heute zu erwarten? Die Raumsonde „Slim“ umkreist den Mond derzeit in einer Höhe von etwa 15 Kilometern. Um 16 Uhr soll der Abstieg zur Mondoberfläche beginnen. In einer Höhe von sieben Kilometern soll sich „Slim“ so drehen, dass die Kamera nach unten, zur Mondoberfläche zeigt. Denn „Slim“ nutzt die Mondkrater, um sich auf dem Mond zu orientieren. Der „Mond-Sniper“ leitet sich dann autonom zu seiner geplanten Landestelle.
Japanische Mondlandung findet heute statt – „Slim“ soll präzise landen
Update vom 19. Januar, 15.10 Uhr: Das Mondlandegerät „Slim“ soll heute eine besonders präzise Mondlandung hinlegen. In Zahlen ausgedrückt heißt das: Der sogenannte „Mond-Sniper“ soll nicht weiter als 100 Metern von seinem Ziel entfernt landen. Das klingt vielleicht nicht besonders präzise – doch bei Mondlandungen liegen in der Regel mehrere Kilometer zwischen dem tatsächlichen Landeplatz und dem eigentlichen Ziel.
Ein gutes Beispiel dafür ist die erste Landung von Menschen auf dem Mond, „Apollo 11“: Die Mission landete etwa 6,4 Kilometer von ihrem eigentlichen Ziel entfernt. Wenn es nach der japanischen Raumfahrtorganisation Jaxa geht, läutet „Slim“ heute eine neue Ära der Monderforschung ein: Weg von dem Zeitalter, in dem man landete, wo man es konnte – hin zu dem Zeitalter, in dem man landen kann, „wo man will“. Dazu sollen übrigens explizit auch ungerade Oberflächen gehören – „Slim“ soll auch auf einer geneigten Fläche landen können.
Update vom 19. Januar, 14.40 Uhr: Seit September 2023 ist die japanische Raumsonde „Slim“ auf einem treibstoffsparenden Weg zum Mond – heute soll sie dort landen. Alleine das ist bereits eine Herausforderung, wie die vorangegangenen Mondlande-Pläne zeigen. Bis auf die indische Mission im vergangenen August sind in den vergangenen Jahren alle geplanten Mondlandungen gescheitert. Zuletzt musste die US-Firma Astrobotic ihren Mondlande-Plan aufgeben, weil das Landegerät „Peregrine“ ein Treibstoffleck hatte. Gestern ist „Peregrine“ in der Erdatmosphäre verglüht. „Slim“ soll es heute besser ergehen.
Mondlandung heute: Japanischer „Slim“-Lander soll heute auf dem Mond landen
Erstmeldung vom 19. Januar 2024, 10.00 Uhr: Tokio – Heute (19. Januar) ist der Tag, an dem Japan auf dem Mond landen will. Doch eine weiche Landung auf dem Himmelskörper ist nur das Minimalziel der Mission „Slim“ („Smart Lander for Investigating Moon“). Die japanische Raumfahrtorganisation hat nämlich ein weitaus ambitionierteres Ziel: Das Landegerät soll eine sehr präzise Mondlandung hinlegen und mit maximal 100 Metern Abstand vom geplanten Ziel landen.
Der Plan ist tatsächlich sehr ehrgeizig, wie die Vergangenheit zeigt. Die meisten Mondlandungen in den vergangenen Jahren sind gescheitert – das liege unter anderem daran, dass man Mondlandungen nur bedingt auf der Erde simulieren kann, sagen Fachleute. Die wenigen Mondlandungen, die bisher überhaupt gelungen sind, haben ihr Ziel um mehrere Kilometer verfehlt – auch deshalb wird die geplante japanische Präzisionslandung eine Herausforderung.
Wie Japan heute auf dem Mond landen will
Im September 2023 ist „Slim“ bereits ins Weltall gestartet, seit dem 25. Dezember 2023 befindet sich das Landegerät in der Mondumlaufbahn. Die Umlaufbahn wurde für die bevorstehende Landung bereits abgesenkt. Um 16.00 Uhr soll die Landung beginnen, dann beginnt das Landegerät, von einer Geschwindigkeit von 1700 Metern pro Sekunde (etwa 6100 km/h) abzubremsen. Ziel der Landung ist der Shioli-Krater auf der Ostseite des Mondes. Dort gibt es einen festgelegten Landepunkt, den „Slim“ bis auf 100 Meter treffen soll.
Wegen dieser geplanten Präzision hat die Raumsonde auch den Spitznamen „Mond-Sniper“ erhalten. Bei der Landung sollen fünf Landebeine aus dem 3D-Drucker „Slim“ dabei helfen, den Aufprall auf der Mondoberfläche zu dämpfen. Gelingt die Landung, wäre Japan erst die fünfte Nation, der eine weiche Landung auf dem Mond gelingt. Zuletzt ist es im vergangenen Sommer Indien gelungen, bereits länger Teil des exklusiven Zirkels sind China (seit 2013), die USA (seit 1966) und die ehemalige Sowjetunion (seit 1966).
2024 könnte es mehrere Mondlandungen geben – alle ohne Menschen an Bord
Auch die US-Raumfahrtorganisation Nasa arbeitet an einer Rückkehr zum Mond, doch der erste Versuch ist schiefgegangen: Die private, aber im Nasa-Auftrag gebaute, Raumsonde „Peregrine“ hatte ein Treibstoffleck, weshalb sie statt auf dem Mond zu landen in der Erdatmosphäre verglühte. Die Nasa startet noch im Februar den nächsten Versuch, mittels einer privaten Mission Instrumente auf den Mond zu bringen. Weitere Mondlandungen sind möglich. Eine Crew-Mission hat die Nasa dagegen erneut verschieben müssen – mit Menschen auf dem Mond wird nun frühestens 2026 gerechnet. (tab)
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