Trümmerteil auf dem Weg zur Erde
Gefahr aus dem All? Wie viel Weltraumschrott die Erde umkreist
Die Bundesregierung warnt vor herannahendem Weltraumschrott. Dieser könnte auch über Deutschland niedergehen. Wie groß ist die Gefahr tatsächlich?
Frankfurt – Die Bundesregierung warnt vor einem herannahenden Stück Weltraumschrott, das am Freitag, den 8. März, auf die Erde stürzen könnte. Fragmente dieses Objekts, das in etwa die Größe eines Autos hat und rund 2,6 Tonnen wiegt, könnten statt in der Erdatmosphäre zu verglühen, über Deutschland zu Boden fallen. Die offizielle Warnung erfolgte über die Warnapps Katwarn und NINA, was in Deutschland für Unruhe sorgt.
Die Erdumlaufbahn ist tatsächlich mit Weltraumschrott gefüllt, der eher eine Bedrohung für die Raumfahrt darstellt als für die Erde selbst. Laut Informationen auf einer Website der Europäischen Raumfahrtorganisation Esa werden etwa 35.000 Weltraumschrott-Objekte im Erdorbit regelmäßig von Raumfahrtorganisationen überwacht. Insgesamt wird die Anzahl des Weltraumschrotts, der größer als 10 Zentimeter ist, auf 36.500 geschätzt.
Es gibt jedoch noch viel mehr kleinere Objekte, die bei Eintritt in die Erdatmosphäre vollständig verbrennen würden. Die Esa listet etwa eine Million Teile mit einer Größe zwischen einem und zehn Zentimetern auf, sowie 130 Millionen Objekte, die zwischen einem Millimeter und einem Zentimeter groß sind.
Weltraumschrott ist eher eine Gefahr für die Raumfahrt als für die Erde
Diese kleinsten Partikel können aufgrund ihrer hohen Geschwindigkeit eine Gefahr für Raumfahrzeuge darstellen, indem sie gefährliche Löcher verursachen. Für die Erde sind sie nicht gefährlich, da sie nicht auf der Oberfläche ankommen. Bei großem Weltraumschrott sieht die Situation jedoch anders aus. Stijn Lemmens vom Büro für Weltraumschrott der Esa erklärt auf Anfrage von fr.de von IPPEN.MEDIA: „Ungefähr jede Woche tritt ein großes Weltraumobjekt unkontrolliert wieder ein“. Er fügt hinzu: „Der größte Anteil der damit verbundenen Fragmente verbrennt, bevor sie den Boden erreichen.“
Vor kurzem stürzte der ausgemusterte Esa-Satellit ERS-2 unkontrolliert zur Erde, was jedoch keine Gefahr für die Erde darstellte. Obwohl die Esa den Wiedereintritt des Weltraumschrotts in die Erdatmosphäre nicht steuern konnte, landeten die Teile, die nicht vollständig verglühten, über dem Meer.
Weltraumschrott ist meist keine Gefahr, sondern landet in den Ozeanen
Dies ist das übliche Schicksal von Weltraumschrott: Er landet entweder auf unbewohntem Land oder – in den meisten Fällen – im Ozean. Angesichts der Tatsache, dass mehr als 70 Prozent der Erdoberfläche mit Wasser bedeckt sind, ist dies nicht überraschend. Satelliten, die kontrolliert abstürzen, werden absichtlich so gesteuert, dass sie über dem Meer abstürzen.
Auch die Internationale Raumstation ISS wird eines Tages dieses Schicksal ereilen. Wenn sie 2031 außer Dienst gestellt wird, soll sie nicht weiter als Weltraumschrott um die Erde kreisen, sondern auf dem „Raumschifffriedhof“ versenkt werden. Dieser befindet sich am abgelegensten Punkt der Erde, „Point Nemo“. Das ist der Ort auf der Erde, der am weitesten vom Festland entfernt ist. Seit 1971 wurden dort mehrere hundert Raumschiffe versenkt, bevor sie zu Weltraumschrott und einer Gefahr werden konnten. (tab)
Die Redakteurin hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.
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