Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Esa-Satellit ERS-2

30 Jahre Dienst geleistet: Zwei Tonnen schwerer Satellit ERS-2 verglüht über dem Nordpazifik

High-Tech-Satelliten für bessere Wettervorhersage - und noch mehr
+
Ein Satellit umkreist die Erde. (Symbolbild)

Der von der Esa lange errechnete, planmäßige Absturz des Satelliten ERS-2 ist erfolgreich abelaufen. Er verglühte über dem Nordpazifik beim Wiedereintritt in die Erdatmosphäre.

Update vom 22. Februar, 9.28 Uhr: Der ausgediente Esa-Satellit ERS-2 hat am Mittwochabend (21. Februar) erfolgreich seinen „atmosphärischen Wiedereintritt“ über dem Nordpazifik abgeschlossen, meldete die europäische Raumfahrtorganisation Esa. Um 18.17 Uhr, und damit nur etwa eine Dreiviertelstunde nach der von den Wissenschaftlern errechneten Zeit, sei der 1995 ins All gestartete Satellit zurück in der Erdatmosphäre angekommen. Schäden hätte es dabei keine gegeben.

„Die ERS-Satelliten haben einen Strom an Daten geliefert, die unseren Blick auf die Welt, in der wir leben, verändert hat“, bilanzierte die Esa-Direktorin des „Earth Observation Programmes“, Simonetta Cheli, die Leistung der gemeinsam gestarteten Schwestersatelliten ERS-1 und ERS-2. „Sie haben uns neue Erkenntnisse zu unserem Planeten, der Chemie unserer Atmosphäre, dem Verhalten unserer Ozeane und den Auswirkungen menschlicher Aktivität auf unsere Umwelt – und damit neue Möglichkeiten für wissenschaftliche Forschung und Anwendung geschaffen.“

Fast 30 Jahre nach seinem Start in den Orbit ist der Dienst des Zwei-Tonnen-Satelliten ERS-2 damit getan. Eine wohlverdiente Rente – denn ursprünglich war nur eine Einsatzzeit von drei Jahren geplant.

Zwei Tonnen schwerer Satellit stürzt heute auf die Erde – wann es soweit ist

Update vom 21. Februar, 6.30 Uhr: Heute soll es passieren: Der alte Esa-Satellit ERS-2 soll abstürzen. Laut aktueller Prognose der europäischen Raumfahrtorganisation Esa soll der ausgemusterte Erdbeobachtungssatellit am 21. Februar 2024 um 17.32 Uhr (MEZ) auf die Erde stürzen. Weil Sonnenaktivitäten die Dichte der Erdatmosphäre beeinflussen und schwer vorherzusehen sind, gibt es noch eine Ungenauigkeit von +/- 4,61 Stunden.

Aktuelle Absturz-Prognose

Derzeit geht die Esa davon aus, dass der Satellit ERS-2 am 21. Februar 2024 um 17.32 Uhr (MEZ) zur Erde stürzt. Allerdings ist dieses Datum sehr ungenau – es kann sich um knapp fünf Stunden in jede Richtung verschieben. (Stand: 20.2.2024, 20.30 Uhr)

Update vom 20. Februar, 9.30 Uhr: Der Zeitpunkt, zu dem der Esa-Satellit auf die Erde stürzt, rückt näher. Derzeit geht die europäische Raumfahrtorganisation Esa davon aus, dass ERS-2 am 21. Februar um 20.24 Uhr (MEZ) abstürzt. Die Ungenauigkeit liegt bei dieser Prognose nur noch bei +/- 9,91 Stunden – der Satellit wird nun also sehr bald abstürzen.

Diese Ungenauigkeit hat weiterhin damit zu tun, dass Sonnenaktivitäten unvorhersehbar sind, aber die Dichte der Erdatmosphäre beeinflussen können. Die Dichte der Erdatmosphäre wiederum sorgt für den Luftwiderstand, dem der Satellit ausgesetzt ist. Je höher der Luftwiderstand, desto schneller wird der Satellit in Richtung Erde „gezogen“ und stürzt ab.

Weil das Zeitfenster, in dem der Satellit abstürzen kann, noch recht groß ist, kann noch nicht vorhergesagt werden, in welcher Region der Esa-Satellit abstürzen wird. Da ein Großteil der Erde vom Meer bedeckt ist, ist es jedoch wahrscheinlich, dass die wenigen Überreste von ERS-2 ins Meer stürzen oder über unbewohntem Gebiet herunterkommen.

Esa-Satellit ERS-2 wird unkontrolliert auf die Erde stürzen

Erstmeldung vom 13. Februar 2024: Frankfurt – Als im vergangenen Juli ein 1,3 Tonnen schwerer Satellit abgestürzt ist, hatte die europäische Raumfahrtorganisation ihre Hände aktiv im Spiel. Die Behörde plante, mit dem aktiven Absturz des Satelliten „Aeolus“ einen Standard zu setzen, was die Entsorgung von Weltraumschrott angeht. Und tatsächlich: Bis kurz vor seinem Ende gab die Esa dem Satelliten Befehle und schaffte es, ihn in einer unbewohnten Region verglühen zu lassen.

Beim nächsten Satelliten-Absturz, der bevorsteht, wird das jedoch nicht möglich sein. Eine Gefahr geht von dem Absturz des mehr als zwei Tonnen schweren Satelliten ERS-2 jedoch nicht aus, wie man bei der Esa betont.

Esa beobachtet 2-Tonnen-Satellit ERS-2 beim Absturz

Der nächste Satellit, der reif ist für den Absturz, wartet auf diesen Moment bereits seit vielen Jahren. ERS-2 ist ein Erdbeobachtungssatellit, der im April 1995 in die Erdumlaufbahn gebracht wurde. Zu dieser Zeit sei er das modernste Erdbeobachtungsraumfahrzeug gewesen, das je von Europa entwickelt und gestartet wurde, heißt es bei der Esa. Egal ob Landoberflächen, Ozeane, Polkappen oder Naturkatastrophen – ERS-2 hatte alles im Blick und lieferte den Fachleuten auf der Erde wichtige Daten aus dem Orbit.

2011 wurde entschieden, den Satelliten abzuschalten und ihn aus der Erdumlaufbahn zu entfernen, um keinen Weltraumschrott zu hinterlassen. Da sich der Satellit damals in einer Höhe von 785 Kilometern befand, war das keine schnelle Angelegenheit. Mit dem restlichen verbliebenen Treibstoff wurde die Umlaufbahn des Satelliten auf 573 Kilometer gesenkt. So wurde das Risiko, dass der Satellit mit anderen Raumfahrzeugen oder Weltraumschrott kollidiert, minimiert. Außerdem sollte so sichergestellt werden, dass der Satellit innerhalb von 15 Jahren auf die Erde stürzt.

Esa-Satellit ERS-2 soll Mitte Februar auf die Erde stürzen und verglühen

Nun ist es so weit: ERS-2 nähert sich immer weiter der Erde an. Etwa Mitte Februar 2024 soll der Satellit auf die Erde stürzen – im Gegensatz zum „Aeolus“-Absturz ganz ohne das Mitwirken der Esa. Denn wenn der Satellit einmal eine Höhe von etwa 80 Kilometern erreicht hat, wird die Physik übernehmen: Der Satellit wird unweigerlich abstürzen.

ERS-2 hatte beim Start eine Masse 2516 Kilogramm, ohne den Treibstoff sind es jetzt noch etwa 2294 Kilogramm, schätzt man bei der Esa. Doch eine Gefahr ist der zwei Tonnen schwere Satellit nicht: Ein Großteil des Geräts soll in der Atmosphäre verglühen. Einzelne Fragmente, die den heißen Ritt durch die Erdatmosphäre überstehen könnten, werden sehr wahrscheinlich ins Meer stürzen.

Das Risiko, auf der Erde von Weltraumschrott getroffen zu werden, ist sehr gering

„Das jährliche Risiko, dass ein einzelner Mensch durch Weltraummüll verletzt wird, liegt bei unter 1 zu 100 Milliarden“, schreibt die Esa auf ihrer Website. Das sei 65.000 Mal niedriger als das Risiko, von einem Blitz getroffen zu werden und dreimal niedriger als die Gefahr, von einem Meteoriten erwischt zu werden. „Das Risiko am Boden ist durch Wiedereintritte sehr klein“, betonte der Leiter der Esa-Abteilung für Weltraumrückstände, Tim Flohrer, in einem Mediengespräch zum „Aeolus“-Absturz. „Bis heute ist niemand am Boden dadurch zu Schaden gekommen.“ 

Derzeit befindet sich der Satellit unter dauerhafter Beobachtung. Trotzdem kann man bei der Esa nicht genau abschätzen, wann der Absturz stattfinden wird. „Weil der Wiedereintritt ‚natürlich‘ ist, ist es unmöglich vorherzusagen, wann und wo genau der Satellit beginnen wird, zu verglühen“, heißt es bei der Raumfahrtorganisation. „Das Fenster, in dem der Wiedereintritt möglich ist, wird immer weiter schrumpfen.“

Natürliche Wiedereintritte in die Erdatmosphäre sind schwer zu berechnen

Natürliche Wiedereintritte in die Erdatmosphäre sind nur schwer zu berechnen, da nicht genau bekannt ist, wie dicht die jeweiligen Schichten der Erdatmosphäre sind. Diese Schichten sorgen für das „Ziehen“, das den Satelliten immer näher an die Erde heranbringt. Je dichter sie sind, desto schneller sinkt ein Satellit der Erde entgegen. Die Dichte wird unter anderem auch durch die Sonnenaktivität beeinflusst.

Im Fall von „Aeolus“ wurde der Absturz durch die Sonnenaktivität beschleunigt. Bei einem Satz „Starlink“-Satelliten sorgte die Sonnenaktivität gar dafür, dass nagelneue Satelliten kurz nach dem Start abstürzten. Eines steht daher bereits fest: Herunterkommen wird ERS-2. Die Frage ist nur, wann und wo. (tab)

Kommentare