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Bootsbauer vermutet „gravierende Fehler“
Yacht „unsinkbar“: „Bayesian“-Bauer kritisiert Kapitän für Tragödie in Italien
Die „Bayesian“, angeblich „unsinkbar“, sank vor der Küste Siziliens. Der Hersteller beschuldigt den Kapitän nach dem Vorfall.
Palermo – Die Tragödie vor der Küste Siziliens wirft viele Fragen auf. Sieben Menschen verloren ihre Leben beim Untergang der „Bayesian“. Das luxuriöse Segelschiff kippte und versank in kürzester Zeit etwa eine halbe Seemeile vor der Küste. Aber wieso?
Das letzte Foto der „Bayesian“ – Bilder des tragischen Yacht-Unglücks vor Italien
Rätsel um Untergang vor Sizilien – Yacht „Bayesian“ laut Hersteller praktisch „unsinkbar“
Das prachtvolle Segelschiff sei eine „eine der sichersten Yachten der Welt“ sagt Giovanni Costantino Interviews mit dem Corriere della Sera und der FAZ. Der Italiener ist Präsident der Italian Sea Group, die hinter der Bootsmarke Perini Navi steht. Er betonte, dass die Yachten von Perini Navi sogar „Wirbelstürmen wie Katrina“ standhalten würden und ein kurzer Sturm, wie der, der vor Palermo zum fatalen Unwetter wurde, nicht ausreichen würde, um ein Schiff wie die „Bayesian“ zu versenken. Es sei praktisch „unsinkbar“. Doch die Realität sah anders aus.
Das ist die Yacht „Bayesian“
Das 56 Meter lange Segelschiff, das 2008 in Viareggio (Toskana) unter dem Namen „Salute“ vom Stapel lief, kostete laut New York Post fast 40 Millionen Dollar (etwa 36 Millionen Euro) und wurde mehrfach ausgezeichnet, vor allem für sein prächtiges Innendesign. Ein besonderes Merkmal der „Bayesian“ war ihr 75 Meter hoher Aluminiummast, der lange Zeit der höchste seiner Art war.
Bootsbauer vermutet „gravierende Fehler“ bei Bootsunglück in Italien
Costantino sieht hauptsächlich Kapitän James Cutfield als Hauptverantwortlichen für das Bootsunglück und kritisiert ihn öffentlich. Er ist der Meinung, dass nur „gravierende Fehler“ den Untergang der Yacht hätten verursachen können. Er hebt hervor, dass das Schiff des deutschen Kapitäns Karsten Börner den Sturm problemlos überstanden und sogar 15 Menschen vor dem Ertrinken gerettet hat.
Cutfield hatte der Zeitung La Repubblica gesagt: „Wir haben es nicht kommen sehen“. Costantino widerspricht vehement: „Es war unmöglich, von dem Sturm nicht zu wissen“. Wetterdaten hatten das Unwetter tatsächlich mehr als eine Stunde vor dem Unglück angezeigt, weshalb Meteorologe Jörg Kachelmann die Crew bereits scharf kritisiert hatte.
Costantino ist überzeugt, dass an Bord der „Bayesian“ grundlegende Sicherheitsmaßnahmen missachtet wurden. „Die Menschen hätte nicht in den Kabinen seine dürfen, das Schiff hätte nicht vor Anker liegen dürfen.“ Er vermutet, dass der größte Fehler darin bestand, dass möglicherweise Türen und Luken offen waren.
Untergang vor Sizilien: Höchstwahrscheinlich trat Wasser in die Yacht ein – aber warum?
Der Tiefsee-Experte Philippe Epelbaum erklärt bei IPPEN.MEDIA, dass eigentlich kein Boot mehr eine Chance hat, wenn Wasser eindringt. „Wenn das Verhältnis von Wasser im Boot zur verdrängten Masse kippt, geht es schnell. Dann gibt es kein Zurück mehr“. Er vermutet, dass eine große Welle oder offene Luken theoretisch zur Tragödie vor Sizilien geführt haben könnten.
Normalerweise richten sich Yachten dieser Größe dank eines großen, schweren Kiels nach dem Kentern selbst wieder auf, vorausgesetzt, es ist kein Wasser im Inneren. Ein erfahrener Skipper bei IPPEN.MEDIA vermutet jedoch, dass der Kiel der „Bayesian“ möglicherweise eingefahren war.
Ermittlungen zu Bootsunglück in Italien laufen – bislang noch keine Erkenntnisse
Die Hafenbehörde und die Staatsanwaltschaft von Termini Imerese wollen nun klären, was tatsächlich zum Untergang der „Bayesian“ geführt hat. Kapitän Cutfield wurde bereits stundenlang befragt, offizielle Erkenntnisse stehen jedoch noch aus. Und die Fragen rund um die Yacht-Tragödie türmen sich. Auch die Italian Sea Group fordert Aufklärung. Costantino gibt einen Hinweis auf den Grund: „Wir haben einen enormen Imageschaden und einen Einbruch an der Börse erlitten. Wir erwägen mögliche Maßnahmen, um unser Image und die Glaubwürdigkeit von Perini Navi zu schützen.“ (moe)