Gefährliche Wetterlage
Gluthitze in Brasilien mit 58,5 Grad gefühlte Temperatur – Extremwetter fordert erstes Todesopfer
Brasilien erlebt gerade eine beispiellose Hitzewelle. Mensch, Tier und Wirtschaft leiden allesamt unter den Temperaturen. Es gab bereits Todesfälle.
Rio de Janeiro – Der Sommer hat vielen Regionen auch in Europa extreme Hitze beschert. Während die Temperaturen dort inzwischen wieder niedriger sind, ist nun auf der südlichen Hemisphäre Zeit für den Sommer – mit ähnlich fatalen Höchsttemperaturen. In Brasilien erreichte die gefühlte Temperatur über 58 Grad Celsius, was erhebliche Auswirkungen auf die Bevölkerung hat.
Extreme Hitze hat Brasilien im Griff – gefühlte Temperatur von bis zu 58,5 Grad
Schon vor dem Sommeranfang gibt es auf der Südhalbkugel gerade eine intensive Hitzewelle. Brasilien wird besonders hart von den extremen Temperaturen getroffen. In der Millionenstadt Rio de Janeiro erreichte die gefühlte Temperatur am Dienstag sogar 58,5 Grad. Und ein Ende der hohen Temperaturen ist noch nicht in Sicht – zwischen Donnerstag und Freitag soll es noch heißer werden.
Auch im Zentrum und Süden des Landes wurden Temperaturen weit über 40 Grad Celsius registriert. In 15 Bundesstaaten und dem Bundesdistrikt um die Hauptstadt Brasilia wurde die Situation sogar als sehr gefährlich eingestuft. Für viele Menschen sind diese Bedingungen sowohl tagsüber als auch nachts unerträglich: „Ich ging um 4.30 Uhr schlafen, schlief dann etwa 40 Minuten, wachte wieder auf und duschte kalt“, berichtete ein Mann dem Nachrichtenportal G1.
Gluthitze forderte in São Paulo bereits ein Todesopfer
Die Auswirkungen der extremen Hitze wurden unter anderem in São Paulo sichtbar. Die hohen Temperaturen können beim Menschen zu Dehydration, Kopfschmerzen, Übelkeit und Kreislaufproblemen führen. Im schlimmsten Fall sind die Folgen der Gluthitze jedoch noch wesentlich schlimmer. So starb etwa ein zweijähriges Kind, das in einem Schulbus in der Hitze vergessen wurde.
Auch die Tierwelt leidet unter dem Wetter, im Bundesstaat Minas Gerais starben in einer Lagune innerhalb von drei Tagen mindestens 500 Fische. Neben der intensiven Hitze stellt die Trockenheit in einigen Gebieten ein großes Problem dar. Das Amazonasgebiet ist so trocken wie nie zuvor seit Beginn der Aufzeichnungen vor 120 Jahren. Die niedrigen Wasserstände verschärfen die Probleme der Menschen zusätzlich, auch die Wirtschaft muss mit Verlusten rechnen.
Fachleuten zufolge sind das Wetterphänomen El Niño und der Klimawandel die Ursachen für die aktuelle Extremwetterlage in Brasilien. „In den letzten Monaten gab es bereits vier Hitzewellen, ohne dass wir schon das Ende der Saison erreicht haben“, erklärte der Klimatologe José Marengo.
Für diesen von der Redaktion geschriebenen Artikel wurde maschinelle Unterstützung genutzt. Der Artikel wurde vor Veröffentlichung von Redakteurin Sandra Sporer sorgfältig überprüft.
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