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Bereits 1000 Unterschriften für Petition

„Scharfer Wind von rechts gegen Jugendkultur“ - Salzburger Altstadt nur für „Reiche und Schöne“?

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Die Premiere des 5020-Festival im vergangenen Jahr lockte über 40.000 meist junge Besucher an, heuer ist das Budget nur mehr halb so hoch. Sie kämpfen für eine Jugendkultur in der Stadt, v.l. Markus Rauchmann, Bernhard Auinger, Vincent Pultar und Werner Purkhart.

„Das 5020-Festival für die Jugend wird auch heuer wieder stattfinden“, das bestätigt Veranstalter Markus Rauchmann, auch wenn eine Mehrheit der Stadtpolitik den finanziellen Zuschuss von 100.000 Euro auf 60.000 Euro spontan gekürzt hat.

Salzburg – „Das ist ein Affront gegenüber der Jugend, nicht nur unser Verein hängt von Förderungen ab, auf die man sich verlassen können muss“. SPÖ-Vizebürgermeister Bernhard Auinger warnt vor einem „scharfen Wind von rechts, gegen die Jugendkultur“ und meint damit die Entscheidung der ÖVP gemeinsam mit der FPÖ in der Stadt, 40.000 Euro dem 5020-Festival wegzunehmen, um damit das Kaiviertelfest zu unterstützen, das aber scheinbar schon längst abgesagt ist. Eine Online-Petition für die Jugendkultur wurde innerhalb weniger Tage von 1000 Personen unterzeichnet.

Das 5020-Festival mit 50 Events an 20 Locations feierte vergangenes Jahr Premiere, „sehr erfolgreich, wir hatten rund 40.000 Besucher an den verschiedenen Orten“, so Rauchmann. Das Budget für das Festival betrug 285.000 Euro, rund 80.000 Euro steuerte die Stadt bei, rund 160.000 Euro kamen von Sponsoren wie zum Beispiel der Salzburg AG oder Lidl. In diesem Jahr steht nach der Kürzung durch die Stadt ein Betrag von rund 150.000 Euro zur Verfügung, „die Sponsoren sind extrem verunsichert“. Das 5020-Festival wird es in diesem Jahr trotzdem geben, in einer abgespeckten Form.

Bitte keine Jugendkultur in der Altstadt?

Frustriert zeigt sich auch der künstlerische Leiter des 5020-Festivals, Werner Purkhart, viele Stunden der Planung und Vorbereitung seien in Rauch aufgegangen. „Dass man hier auf Kosten der Jugend politisches Kleingeld einkassieren möchte, ist nicht hinnehmbar“, so Purkhart, er meint damit die überraschende Entscheidung einer ÖVP- und FPÖ-Mehrheit im Stadtsenat – dem kleinen Gemeinderat - dem 5020-Festival 40.000 Euro wegzunehmen. Nur drei Tage zuvor hatte die ÖVP im Kulturausschuss den vollen Betrag aber noch bestätigt. Böse Zungen sprechen von einem „vorauseilendem Gehorsam“ der ÖVP gegenüber der FPÖ, die bekanntlich auf Landesebene in die Landesregierung drängt und entsprechend verhandelt. 

Die Veranstalter sprechen auch davon, dass die Stadt-ÖVP Jugendveranstaltungen in der Altstadt bewusst torpedieren würden. „Wir wollen zum Beispiel im vergangenen Jahr die Unite Parade am Residenzplatz enden lassen, das wäre für die Jugend ein schönes Symbol gewesen“, so Purkhart, aber es sei sehr schnell eine Absage gekommen und auch Bürgermeister Harry Preuner soll gemeint haben, „das wird scheitern“. Auch im Altstadtverband haben die Jugendveranstalter keine Verbündeten, im Gegenteil, hier will man offensichtlich seit längeren weg von einer bierlaunigen Feierkultur á la Kaiviertelfest und Linzergassenfest und hin zu „hochwertigeren“ Eat&Meat Events in Sternerestaurants. „Die Unite Parade am 1. Juli wird also auch heuer wieder in der Münchner Bundesstraße beginnen und am Mirabellplatz enden“. 

Rauchmann und Purkhart haben auch schon grenzüberschreitende Festivals veranstaltet, zum Beispiel ein Euregio-Leader-Blues-Festival in der Lokwelt Freilassing oder eine Eröffnung eines Eisenbahnmuseums in Hammerau.

hud

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