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Chemikalien verunreinigten das Grundwasser

Aldi-Süd verklagt Flughafen Salzburg: Sorgte Löschschaum der Feuerwehr für Millionenschaden?

Ein mehrstöckige Rohbau eines Bürogebäudes.
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Durch das verunreinigte Grundwasser musste Aldi-Süd umplanen: Statt einer mehrgeschossigen Tiefgarage wird es jetzt im zweiten Bauteil zwei Parkdecks geben.

Am neuen Standort Salzburg-Maxglan will die Aldi Süd-Holding das Auslandsgeschäft von Aldi Süd zentrieren. Doch der Neubau an der Innsbrucker Bundesstraße verzögerte sich mehrmals. Der Grund: Löschschaum-Chemikalien der Flughafen-Feuerwehr verunreinigte das Grundwasser. Das zwang den Discounter zum mehrfachen Umplanen. Jetzt will der Konzern eine Entschädigung im zweistelligen Millionenbereich.

Salzburg - Wegen Grundwasser, das durch Flughafen-Löschschaum verunreinigt ist und damit entstandener Verzögerungen und Umplanungen beim Neubau der Konzernzentrale, verklagt die Aldi-Süd Holding den Salzburger Flughafen. Der Discounter-Riese will „einen zweistelligen Millionenbetrag“ als Entschädigung. Eine Gerichtssprecherin und der Flughafen bestätigen die Klage, wollen sich aber nicht weiter äußern. 

Der Neubau der Aldi-Süd Holding an der Innsbrucker Bundesstraße - in unmittelbarer Nähe des Flughafens - hatte sich wegen Löschschaum-Chemikalien im Grundwasser mehrmals verzögert. Das Grundwasser hätte für den Bau einer Tiefgarage erst gereinigt werden müssen, auf den Bau der geplanten mehrgeschossigen Tiefgarage im Bauteil eins habe man am Ende verzichtet. Eine Tiefgarage im zweiten Bauteil haben die Planer wegen der Probleme gleich komplett gestrichen, die Mitarbeiter sollen nun im Erdgeschoss und im ersten Stock auf Parkdecks ihre Fahrzeuge abstellen können.

Erste Verhandlung noch ohne Urteil

Das Landesgericht Salzburg bestätigt, dass es bereits eine erste Verhandlung gegeben hat, ein schriftliches Urteil sei aber noch nicht ergangen. Flughafen und Aldi-Süd wollen das laufende Verfahren nicht kommentieren. 

Die Aldi Süd-Holding ist zuständig für das Auslandsgeschäft von Aldi Süd und will am neuen Standort Salzburg-Maxglan ihre Aktivitäten bündeln. 1200 Mitarbeiter sollen auf rund 22.000 Quadratmetern Büroflächen Platz finden, die Fertigstellung des ersten Gebäudeteiles war für 2026 geplant. Im zweiten Gebäudeteil sollen Technik- und Laborräume, und jetzt eben auch Parkflächen unterkommen. 

Probleme sind intern seit 2018 bekannt

Noch vor einem Jahr jubelten Aldi Süd-Manager über den neuen Standort. „Mit dem Bau unseres neuen Unternehmensgebäudes können wir nun auch Kompetenzen an einem Standort bündeln. Das bedeutet nicht nur mehr Effizienz in unseren Arbeitsprozessen, sondern auch ein noch stärkeres Zusammengehörigkeitsgefühl“, sagte damals Roland Steinwender, Managing Director. Nach wie vor sind Mitarbeiter von Aldi-Süd auf sieben Standorte in der Stadt und in Wals-Siezenheim verteilt. Für den damaligen Salzburger Bürgermeister Harry Preuner stand fest, „dass die Stadt Salzburg weiterhin ein attraktiver Standort für internationale Großunternehmen ist“.

Dabei war das Problem mit dem Löschschaum und den giftigen Substanzen im Grundwasser bereits seit 2022 öffentlich bekannt, intern bereits seit 2018. Die Betriebsfeuerwehr hatte seit den 1960er-Jahren bis 2018 bei Übungen Löschschaum verwendet, der nun zu erhöhten PFAS-Werten im Grundwasser führt.

1968 „Hofer“ übernommen

Die Unternehmensgruppe Aldi Süd, zu der auch die Aldi Süd Holding gehört, ist in elf Ländern auf vier Kontinenten tätig und beschäftigt rund 186.000 Mitarbeiter. Von Salzburg aus organisiert Aldi Süd seit 2014 die Märkte in Österreich, Ungarn, Slowenien und Italien, sowie den USA, Großbritannien, Irland, Australien und China. In Österreich selbst hat Aldi Süd 1968 den Discounter „Hofer“ übernommen. Da der Name „Aldi“ in Österreich bereits besetzt war, blieb man beim eingeführten Namen „Hofer“. 

Salzburg ist neben Aldi auch der Standort weiterer Handelskonzerne wie Spar, Sportableger Hervis, Lidl und „dm“. (hud)

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