Bundesheer: „Lange Partnerschaft mit Red Bull“
Eurofighter-Show sorgt für Aufregung bei Hangar-7-Eröffnung: Steuerzahler-Ärger über Militär-Spektakel?
Eine spektakuläre Flugshow über Salzburg: Eurofighter und Red Bull Flying Bulls begeistern – aber spalten gleichzeitig die Gemüter. War die Militärbeteiligung bei der privaten Feier angemessen oder reine Steuerverschwendung?
Landkreis Berchtesgadener Land/Salzburg – Die Wiedereröffnung des umgebauten Red Bull-Restaurants am Rande des Flughafens wurde am Mittwochnachmittag für rund 1500 geladene Gäste regelrecht zelebriert. Höhepunkt war eine Flugshow, für die sogar der Flughafen rund zwei Stunden gesperrt wurde und an der sich auch zwei Eurofighter des Österreichischen Bundesheeres beteiligten. Während viele Einheimische die „Mini-Air-Power“-Show am Salzburger Himmel in sozialen Medien begeistert kommentierten, gab es auch Kritik, vor allem an der Beteiligung der Eurofighter.
Im Zeichen von Budgetkonsolidierung und des Spardrucks auf allen politischen Ebenen stellte unter anderem der Grüne-Landtagsabgeordnete Simon Heilig-Hofbauer die Frage, warum sich das Bundesheer – und damit der Steuerzahler – an einer „privaten Eröffnungsfeier“ beteiligt.
Das Österreichische Bundesheer rechtfertigt die Teilnahme mit einer seit über 20 Jahren bestehenden Partnerschaft zwischen den Luftstreitkräften und Red Bull. „Die Präsenz des Österreichischen Bundesheeres bei dieser Veranstaltung ist ein Zeichen einer aktiv gelebten Partnerschaft zwischen den beiden Partnern“, so eine Sprecherin der Luftstreitkräfte, und weiter: „Die Flüge wurden im Rahmen des normalen Ausbildungsprogramms geflogen und ein Anflug auf den Flughafen Salzburg ist ein zu übendes Standardverfahren, da der Flughafen Salzburg zu den Ausweichflughäfen für die Eurofighter zählt.“
Außerdem würden Verbände des Österreichischen Bundesheeres seit vielen Jahren Partnerschaften mit der Wirtschaft und dem öffentlichen Leben eingehen. „Diese Kooperationen sollen die Beziehung zwischen Heer und Bevölkerung weiter vertiefen und die Akzeptanz der militärischen Landesverteidigung erhöhen.“
Hangar 7 neu eröffnet: Stars und Promis abgeschirmt
Auf einer Tribüne zwischen zwei Hangars – mit Bauzäunen vor neugierigen Blicken abgeschirmt – feierte die Red Bull-Welt mit ihren Stars und Promis die Wiedereröffnung des Restaurants mit einer Road- und Flugshow. Rennwagen jagten mit ohrenbetäubendem Lärm über die Start- und Landebahn, so zeigte unter anderem Formel-1-Weltmeister Max Verstappen Drifts und lieferte sich auf der Landebahn ein Rennen mit anderen Kollegen.
Anschließend folgten die Fallschirmspringer der Flying Bulls und Loopings vom Hubschrauber. Zahlreiche Maschinen der Flying Bulls warteten währenddessen im Raum Wallersee im Stand-by auf ihre Formationsflüge über dem Flughafen. Als Abschluss zogen auch zwei Eurofighter des Bundesheeres über das Gelände. Das dürfte auch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner gefallen haben, die bei der Eröffnungsfeier ebenfalls anwesend war. (hud)
