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Am Ostermontag gestorben

Papst Franziskus letzte Stunden im Vatikan: Als er aufwachte, ging es ihm noch gut

Die Welt trauert um Papst Franziskus. Ein plötzlicher Schlaganfall beendete sein Leben am Ostermontag – dabei ging es ihm morgens noch gut.

Rom – Am Morgen des Ostermontags verstarb Papst Franziskus für viele unerwartet. Noch am Vortag hatte der gesundheitlich angeschlagene Papst den Segen Urbi et Orbi auf dem Petersplatz erteilt und den US-Vizepräsidenten JD Vance empfangen. Gerade während der Osterzeit, dem bedeutendsten Fest der katholischen Kirche, war der Papst stark gefordert. Doch am nächsten Morgen folgte plötzlich die Nachricht seines Todes. Dabei ging es ihm kurz nach dem Aufwachen offenbar noch gut.

Papst Franziskus: Als er aufwachte, ging es ihm noch gut

Laut Berichten der italienischen Tageszeitung Corriere della Sera, die sich auf vatikanische Quellen stützt, erwachte der Papst am Ostermontag um 6 Uhr. Zu diesem Zeitpunkt fühlte er sich demnach noch „einigermaßen gut“. Doch gegen 7 Uhr verschlechterte sich sein Zustand, und er fiel ins Koma. Bereits um 7.35 Uhr wurde sein Tod festgestellt. Der päpstliche Kämmerer bestätigte dies und verkündete der Welt: „Liebe Brüder und Schwestern, mit tiefer Trauer muss ich den Tod unseres Heiligen Vaters Franziskus bekannt geben. Heute Morgen um 7.35 Uhr ist der Bischof von Rom, Franziskus, in das Haus des Vaters zurückgekehrt.“ Diese Uhrzeit ist auch in den offiziellen Dokumenten vermerkt und als Todesort wird seine Wohnung im vatikanischen Gästehaus Santa Marta angegeben.

Um die letzten Stunden herrscht allerdings etwas Unklarheit. Papst Franziskus habe bereits um 5.30 Uhr erste Anzeichen der Erkrankung gezeigt, schreibt der Vatikan-Insider Salvatore Cernuzio bei Vaticannews. Aber auch er berichtet über die letzten Stunden von Franziskus – alles sei sehr schnell gegangen.

Der Papst verstarb am frühen Morgen des Ostermontags. (Symbolbild)

Sergio Alfieri, der das medizinische Team des Papstes leitet, erklärte, dass Franziskus in Frieden gestorben sei. In einem Interview mit dem Sender Tg1 hob er hervor: „Eines kann ich mit Sicherheit sagen: Der Heilige Vater hat nicht gelitten.“ Als Alfieri in Santa Marta eintraf, war der Papst noch am Leben. „Als ich in Santa Marta ankam, war er noch am Leben. Seine Augen waren offen, er bekam Sauerstoff und eine Infusion, aber er war nicht bei Bewusstsein. Ich hörte beide Lungenfelder ab, es gab kein Atemproblem: Er war am Leben, aber im Koma.“

Nach Angaben von Ansa war ursprünglich geplant, Papst Franziskus an diesem hektischen Morgen in das Gemelli-Krankenhaus zu verlegen. Ein Begleitdienst wurde angefordert und traf noch vor 7.30 Uhr ein. Doch die Verlegung wurde in den darauffolgenden Minuten abgesagt.

Schlaganfall als Todesursache von Papst Franziskus

Die medizinische Todesursache wurde später als Schlaganfall und irreversibles Herzversagen identifiziert. Professor Andrea Arcangeli, der Direktor des Gesundheitsamtes des Vatikanstaats, gab dies offiziell bekannt. Der Totenschein des Papstes führt konkret „Hirnschlag, Koma, irreversibler Herzkreislauf-Zusammenbruch“ als Ursachen auf. Der Tod wurde durch ein Todes-EKG bestätigt.

Papst Franziskus, der 88 Jahre alt wurde, litt zuvor unter anderem an einer akuten Ateminsuffizienz aufgrund einer beidseitigen Lungenentzündung, Bluthochdruck und Diabetes Typ II. Diese Erkrankungen erhöhen das Risiko für einen Schlaganfall, laut MSD Manuals plötzlich auftreten kann und Symptome wie Muskelschwäche, Lähmungen, Sprachprobleme und starke Kopfschmerzen verursachen kann. Schlaganfälle sind weltweit die zweithäufigste Todesursache.

Chemietechniker, Türsteher, Hausmeister: Eine Krankheit brachte Papst Franziskus zur Kirche

Das Konklave im Vatikan hat den Argentinier Jorge Mario Bergoglio (76) zum Papst gewählt. Der Argentinier hat sich den Namen Franziskus gegeben. Er folgt auf den zurückgetretenen und emeritierten Papst Benedikt XVI. (85).
Das Konklave im Vatikan hat 2013 den Argentinier Jorge Mario Bergoglio (76) zum Papst gewählt. Der Weg bis dahin war lang. © dpa/AP
Bilder aus dem Leben von Papst Franziskus I.
Die Eltern des Papstes sind Regina Maria Sivori and Mario Jose Bergoglio. Das Hochzeitsfoto stammt aus dem Jahr 1935. Ein Jahr später wurde Bergoglio geboren. © AP/dpa
Bilder aus dem Leben von Papst Franziskus I.
Mario Jose Bergoglio (Mitte) mit seinen Eltern, Juan und Magarita Vasallo in Buenos Aires (Foto undatiert). © AP/dpa
Bilder aus dem Leben von Papst Franziskus I.
Bergoglio (rechts, zusammen mit zwei Klassenkameraden) ging in den frühen 50er-Jahren in eine Schule in Buenos Aires. © AP/dpa
Bilder aus dem Leben von Papst Franziskus I.
Hier posiert er (hintere Reihe, 2. v. l.) mit seiner Familie. (Foto undatiert) © AP/dpa
Bilder aus dem Leben von Papst Franziskus I.
In diesem Gebäude in Buenos Aires, einst eine technische Schule, machte Bergoglio seinen Abschluss als Chemietechniker. Davor arbeitete er eine lange Zeit als Türsteher und Hausmeister. © AP/dpa
Bilder aus dem Leben von Papst Franziskus I.
Nach einer schweren Krankheit fühlte er sich 1958 dazu inspiriert, dem Jesuitenorden beizutreten. 1969 wurde Bergoglio zum Priester geweiht. Von 1973 (wie hier auf dem Foto) bis 1979 war er Provinzoberer der Jesuiten in Argentinien. © AP/dpa
Bilder aus dem Leben von Papst Franziskus
Bereits als Priester leitete Bergoglio (r., Foto aus dem Jahr 1973) viele Messen. © ap/dpa
Das Archivfoto vom 06.04.2005 zeigt Kardinal Jorge Mario Bergoglio, Bischof von Buenos Aires (Argentinien). Er ist heute Papst Franziskus
1998 wurde Bergoglio zum Erzbischof von Buenos Aires. (Foto von 2005) © epa efe Telam/dpa
Bilder aus dem Leben von Papst Franziskus I.
Diesen Slum von Buenos Aires besuchte Bergoglio zu seiner Zeit als Erzbischof oft. © AP/dpa
Bilder aus dem Leben von Papst Franziskus
Papst Johannes Paul II. ernannte Bergoglio 2001 zum Kardinal. Er leitete die argentinische Kirche während der Unruhen im Dezember 2001 in Argentinien. © ap/dpa
Bilder aus dem Leben von Papst Franziskus I.
Bergoglio war Anhänger des Fußballteams von San Lorenzo de Almagro. (Foto aus dem Jahr 2011) © AP/dpa
Bilder aus dem Leben von Papst Franziskus I.
Bergoglio war auch Mitglied des Fanclubs. © AP/dpa
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Die einstige Präsidentin Argentiniens, Cristina Fernandez, soll ein eher kühles Verhältnis zu Papst Franziskus gehabt haben. (Foto aus dem Jahr 2008) © AP/dpa
Papst Benedikt Papst Franziskus (Archivbild)
Papst Benedikt XVI. bei einem Treffen mit Kardinal Bergoglio im Jahre 2007. © AP/dpa
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Erzbischof Bergoglio bei einer Messe für Drogenabhängige und Arme aus dem Jahr 2008. © dpa
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Kardinal Bergoglio beim Heiligen Abendmahl (Foto aus dem Jahr 2009). © AP/dpa
Bilder aus dem Leben von Papst Franziskus I.
Kardinal Bergoglio bei einer Messe (Foto aus dem Jahr 2009). © AP/dpa
Bilder aus dem Leben von Papst Franziskus I.
Kardinal Bergoglio einen Tag vor Beginn des Konklaves, bei dem er zum neuen Papst gewählt wurde. © dpa
Das Konklave im Vatikan hat den Argentinier Jorge Mario Bergoglio (76) zum Papst gewählt. Der Argentinier hat sich den Namen Franziskus gegeben. Er folgt auf den zurückgetretenen und emeritierten Papst Benedikt XVI. (85).
Nach dem Rücktritt von Papst Benedikt XVI. am 28. Februar 2013 wählte ein päpstliches Konklave am 13. März Bergoglio zu seinem Nachfolger. © dpa/AP
Das Konklave im Vatikan hat den Argentinier Jorge Mario Bergoglio (76) zum Papst gewählt. Der Argentinier hat sich den Namen Franziskus gegeben. Er folgt auf den zurückgetretenen und emeritierten Papst Benedikt XVI. (85).
Am 15. März 2013 rief Franziskus das Kardinalskollegium im Apostolischen Palast mit „Liebe Brüder, los!“ zur brüderlichen, geeinten Verkündigung des Evangeliums auf: „Die christliche Wahrheit ist anziehend und gewinnend, denn sie antwortet auf die tiefen Bedürfnisse des menschlichen Daseins.“ © dpa/AP
Das Konklave im Vatikan hat den Argentinier Jorge Mario Bergoglio (76) zum Papst gewählt. Der Argentinier hat sich den Namen Franziskus gegeben. Er folgt auf den zurückgetretenen und emeritierten Papst Benedikt XVI. (85).
Laut Vatikan haben 150.000 bis 200.000 Menschen an der Messe zur Amtseinführung teilgenommen. Nicht alle passten auf dem Petersplatz, auch auf den angrenzenden Straßen wurde gefeiert. © dpa/AP
Bilder aus dem Leben von Papst Franziskus I.
Als Papst nannte er sich Franziskus – nach dem Heiligen Franz von Assisi. © AP/dpa
Bild zeigt Papst Franziskus (links) und Papst Benedikt XVI. (rechts) bei einem Treffen am 23.02.2013 in Castel Gandolfo
Am 23. März 2013 traf sich Franziskus (links) privat mit Benedikt XVI. (rechts) in Castel Gandolfo. Gesprächsinhalte gaben sie nicht bekannt. Ein solches Päpstetreffen hatte es seit über 700 Jahren nicht gegeben. © Osservatore Romano/Handout/dpa
Bilder aus dem Leben von Papst Franziskus I.
Die Volksnähe hatte er sich bewahrt: Bergoglio trank Mate, das Nationalgetränk Argentiniens. (Foto aus dem Jahr 2013) © AP/dpa
Papst Franziskus steigt bei seiner Ankunft am Yangon International Airport in Yangon, Myanmar, am 27.11.2017 aus dem Flugzeug
Im November 2017 besuchte er Myanmar und betonte die Bedeutung des Friedens und der Versöhnung. © Andrew Medichini/dpa
Dieses von Ministry of Presidential Affairs zur Verfügung gestellte Bild zeigt Papst Franziskus (l) und Scheich Ahmed al-Tajjib, Großimam der Al-Azhar-Universität in Kairo, nach der Unterzeichnung einer gemeinsamen Erklärung. Aufnahmedatum: 04.02.2019
2019 wurde von Papst Franziskus (links) und Sheikh Ahmed el-Tayeb (rechts), dem Scheich der Azar-Universität und damit einem der angesehensten Vertreter des sunnitischen Islam, das „Dokument über die Brüderlichkeit aller Menschen für ein friedliches Zusammenleben in der Welt“ unterzeichnet. © Eissa Al Hammadi/dpa
Papst Franziskus (M) besucht am Karfreitag Bedürftige und Gesundheitspersonal im Corona-Impfzentrum des Vatikans, Aufnahmedatum: 02.04.2022
Papst Franziskus besuchte am Karfreitag 2022 Bedürftige und Gesundheitspersonal im Corona-Impfzentrum des Vatikans. © dpa
Papst Franziskus nimmt an einem gemeinsamen Gebet mit Christen im Kolosseum in Rom teil, das den Abschluss der internationalen Friedenskonferenz "Cry for Peace" bildet, die von der Gemeinschaft Sant‘Egidio organisiert worden ist, Aufnahmedatum: 25.10.2022
2022 nahm Papst Franziskus an einem gemeinsamen Gebet mit Christen im Kolosseum in Rom teil, das den Abschluss der internationalen Friedenskonferenz »Cry for Peace« bildete. © Evandro Inetti/dpa
Papst Franziskus empfängt Bundeskanzler Olaf Scholz zu einer Privataudienz. Scholz überreichte dem Papst den offizielle Ball der UEFA EURO 2024 und eine Bärenfigur aus Porzellan mit dem Wappen der Bundesrepublik Deutschland. Aufnahmedatum: 02.03.2024
Papst Franziskus (links) empfing Bundeskanzler Olaf Scholz (rechts) zu einer Privataudienz. Scholz überreichte dem Papst den offiziellen Ball der UEFA EURO 2024 und eine Bärenfigur aus Porzellan mit dem Wappen der Bundesrepublik Deutschland. © Vatikan Media/dpa
Papst Franziskus öffnet am 24. Dezember 2024 die Heilige Pforte des Petersdoms und leitet damit das Heilige Jahr 2025 ein, das unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ steht.
Papst Franziskus öffnete am 24. Dezember 2024 die Heilige Pforte des Petersdoms und leitete damit das Heilige Jahr 2025 ein, das unter dem Motto „Pilger der Hoffnung“ stand. © Alberto Pizzoli/IMAGO
Pilger reisen zu Papst Franziskus, der im Krankenhaus liegt. Vatikan, 26.03.2025.
Der Papst lag ab Februar 2025 mehr als fünf Wochen wegen einer schweren, beidseitigen Lungenentzündung im Krankenhaus. Pilger reisten zu ihm, um für seine Genesung zu beten. Er konnte entlassen werden – Von einem „Wunder“ war die Rede. (Auf dem Bild Pilger auf dem Petersplatz, 3 Tage nach seiner Rückkehr in den Vatikan). © Gregorio Borgia/AP/dpa
Der Papst spricht den Segen Urbi et Orbi am 20. April 2025.
Papst Franziskus bei seinem letzten Auftritt kurz vor seinem Tod auf der Empore des Petersdoms. Er erteilte den Segen Urbi et Orbi (lateinisch für „der Stadt und der Welt“) zum Ostersonntag, 20. April 2025. © Andrew Medichini/AP/dpa
Papst Franziskus in schwarz-weiß.
Papst Franziskus verstarb in den frühen Morgenstunden des Ostermontags, am 21. April 2025. © Andrew Medichini/AP/dpa

Papst Franziskus kämpfte mit verschiedenen Leiden

Von Mitte Februar bis März war Franziskus wegen einer Lungenentzündung im Krankenhaus. Sein Gesundheitszustand wurde als komplex und besorgniserregend beschrieben. Auch eine „beginnende Niereninsuffizienz“ wurde diagnostiziert. Bereits im Sommer 2021 unterzog er sich einer Darmoperation, und ein Knieleiden zwang ihn bei öffentlichen Auftritten oft in den Rollstuhl. Im Frühjahr 2023 wurde er erneut wegen einer schweren Lungenentzündung behandelt und einige Wochen später unter Vollnarkose am offenen Bauch operiert. Nun verstarb am Ostermontag – und seine Nachfolger stehen schon bereit. (jh)

Rubriklistenbild: © Yousuf Sarfaraz/Avalon/IMAGO/Symbolbild

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