Mit Straßenklamotten, Sandalen und Handtaschen
Null Kondition und keine Ahnung: Mama (54) und Tochter (18) schlafen erschöpft auf Berg ein
Gmunden – Über das Verhalten mancher Menschen kann man einfach nur mit dem Kopf schütteln: In Oberösterreich sind jetzt zwei Frauen ohne Vorbereitung und entsprechende Ausrüstung zu einer Bergtour aufgebrochen – und schliefen vor Erschöpfung am Berg ein.
Was war geschehen? Bereits am Montagabend (29. Juli) gegen 18.30 Uhr starteten Mama (54) und Tochter (18) von der Talstation der gleichnamigen Seilbahn zu einer Bergwanderung auf den Feuerkogel im Gemeindebereich von Ebensee (Bezirk Gmunden). Dabei kamen die beiden Frauen, beides ukrainische Staatsbürgerinnen mit aktuellem Wohnsitz in Deutschland, nach Angaben der zuständigen Landespolizeidirektion Oberösterreich bereits nach kurzer Zeit vom markierten Weg ab.
Das Duo marschierte in weiterer Folge auf einer Downhill-Strecke für Mountainbiker weiter bergwärts. Weil die beiden Damen quasi nullkommanull Kondition hatten, kamen sie nur sehr langsam voran und verliefen sich nach rund 500 Höhenmetern in der einsetzenden Dunkelheit weiter. „Da die beiden lediglich mit Straßenkleidung, Sandalen und Handtaschen ausgerüstet waren und keinerlei Lichtmittel und Getränke mit sich führten, entschieden sie sich dazu, neben der Downhill-Strecke zu übernachten und am nächsten Tag zu deren Ziel, zur Christophorushütte, weiterzuwandern“, hieß es in der Polizeimeldung unter anderem wörtlich.
Wanderer entdeckt Mama und Tochter schlafend
Letztlich hatten Mama und Tochter Glück im Unglück: Sie wurden am folgenden Dienstagmorgen (30. Juli) von einem Wanderer (44) entdeckt, der bereits zu früher Stunde unterwegs war. Zu diesem Zeitpunkt schliefen die beiden tief und fest. Wegen des Erschöpfungszustandes der beiden Frauen alarmierte der Wanderer jedoch die Bergwacht. Nach der Erstversorgung der unterkühlten, dehydrierten und entkräfteten Frauen mussten sie bis zur Forststraße gestützt geleitet werden und von dort aus mit dem Bergrettungsbus ins Tal gebracht werden. „Die beiden Frauen hatten keinerlei Wandererfahrung und führten vor der Tour keine Tourenplanung durch“, teilte die Polizei abschließend mit.
Leider gibt es solche Vorfälle immer wieder – so zuletzt Mitte April auf der Zugspitze bei Garmisch-Partenkirchen. rosenheim24.de hatte berichtet. Damals mussten zwei Touristen aus den Niederlanden mit dem Hubschrauber aufwendig vom Berg gerettet werden, nachdem sie bei widrigen Verhältnissen mit Turnschuhen und Jogginghosen losmarschiert waren. (mw)