Sechs Tote in Baltimore
„Wie viele andere Brücken anfällig“: Drama von Baltimore mit sechs Toten wirft Sicherheitsfrage in den USA auf
Nach dem Brücken-Einsturz in Baltimore haben die Einsatzkräfte die Suche eingestellt. Es gibt Tote. Ein Experte schließt weitere Unfälle nicht aus. Der Live-Ticker.
- Brücken-Einsturz in Baltimore: Schiff rammt Pfeiler, Autos stürzen ins Wasser.
- Große Tauchaktion gestartet: Mindestens sechs Menschen tot geborgen.
- Reederei äußert sich zu Unfall: Ursache für Schiffskollision noch ungeklärt.
Update vom 27. März, 12.55 Uhr: Was hat dazu geführt, dass sechs Menschen ihr Leben verlieren mussten? Nach der verheerenden Kollision eines Frachtschiffes mit einer Stahlbrücke in Baltimore sind noch etliche Fragen offen, die Suche nach den vermissten Bauarbeitern wurde jedoch eingestellt. Es sei unwahrscheinlich, dass sie bei den kühlen Wassertemperaturen noch lebend gefunden werden.
Der Vorfall wirft allerdings auch weitere Fragen auf – etwa um die generelle Sicherheit von Brücken in den USA. Die eingestürzte Brücke in Baltimore sei in den 1970er Jahren erbaut worden, lange bevor es Richtlinien für Zusammenstöße gegeben habe, erklärte Ingenieur und Statiker Matthew Roblez dem Sender CNN.
Die „Dali“ habe die Francis Scott Key Bridge „genau an der ‚richtigen‘ Stelle getroffen“, weshalb das Containerschiff die Brücke zum Einsturz gebracht habe. „Das lässt mich darüber nachdenken, wie viele andere Brücken da draußen anfällig sind“, sagte Roblez. Üblicherweise seien Brücken mit sogenannten Fender zum Schutz der Stützen ausgestattet. Die Francis Scott Key Bridge habe eine solche Vorkehrung nicht gehabt.
Retter gehen bei Baltimore-Brücke zu „Bergungsaktion“ über – Gouverneur berichtet von kleinem „Wunder“
Update vom 27. März, 08.56 Uhr: Nach dem Einsturz der Brücke in Baltimore geht man inzwischen von sechs Toten aus. „Wir gehen von einer Such- und Rettungsaktion zu einer Bergungsaktion über“, sagte Roland Butler von der Polizei in Maryland. Die Temperaturen und Strömungen machten es den Tauchern schwer, ihre Arbeit unter Wasser fortzusetzen. Boote sollten jedoch weiter über die Nacht patrouillieren. Bei den sechs Personen handelt es sich um Bauarbeiter, die Schlaglöcher auf der Brücke reparierten. Zwei weitere Arbeiter des achtköpfigen Bautrupps wurden gerettet, einer von ihnen mit schweren Verletzungen.
Durch schnelles Handeln konnte verhindert werden, dass die Brücke von weiteren Autos befahren wurde. Wes Moore, der Gouverneur von Maryland lobte den Einsatz der Behörden, nachdem der Notruf des Schiffes eingegangen war. „Diese Leute sind Helden. Sie haben letzte Nacht Leben gerettet“, sagte Moore.
Die genauen Ursachen für den Einsturz der Brücke, nach dem das Schiff den Pfeiler gerammt hat, ist noch nicht final geklärt. Einen Terrorabschlag wie in Moskau sei jedoch unwahrscheinlich. Die US-Bundespolizei FBI und andere Behörden erklärten, dass keine Verbindung zu Terrorismus bekannt sei. „Die vorläufige Untersuchung deutet auf einen Unfall hin“, sagte Gouverneur Moore. Es gebe keine Anzeichen dafür, dass die Brückenstruktur fehlerhaft gewesen sei. „Die Brücke entsprach voll und ganz den Vorschriften“, fuhr der Demokrat fort.
Brücken-Einsturz in Baltimore: Sechs Tote – Suche nach Personen eingestellt
Update vom 27. März, 05.45 Uhr: Nach dem Einsturz einer großen Autobrücke im US-Bundesstaat Maryland gehen die Behörden vom Tod sechs vermisster Personen aus. Die US-Küstenwache gab am Dienstagabend (Ortszeit) bekannt, dass die aktive Suche nach Überlebenden eingestellt werde. Angesichts der Wassertemperatur sei nach so vielen Stunden nicht mehr damit zu rechnen, dass noch jemand lebendig gefunden werde. Ein Vertreter der Küstenwache sagte, wegen der gefährlichen Strömung und Trümmerteilen im Wasser wolle man die Gesundheit der Rettungskräfte nicht aufs Spiel setzen.
Brückeneinsturz in den USA: Bilder zeigen verheerendes Ausmaß in Baltimore




Brücken-Einsturz in Baltimore: Leiche aus Wasser geborgen – neue Details kommen ans Licht
Update vom 26. März, 22.45 Uhr: Immer mehr Augenzeugenberichte werden nach dem Brückeneinsturz in Baltimore öffentlich. Der Gouverneur von Maryland, Wes Moore, sprach laut CNN mit einem Arbeiter, der sich von der einstürzenden Brücke rechtzeitig retten konnte. Demnach habe er das Schiff vor der Kollision auf die Francis Scott Key Bridge zufahren sehen, bevor es zu dem Unglück, das die USA in Atem hält, gekommen war. Zu diesem Zeitpunkt sollen sich acht Bauarbeiter auf der Brücke befunden haben. Sechs von ihnen werden vermisst, zwei konnten gerettet werden.
„Zwischen dem Notruf und dem tatsächlichen Einsturz der Brücke lagen nur Sekunden“, sagte Moore dem US-Sender. Die Tatsache, dass die Person überlebt habe, sei „ein Wunder, wenn man bedenkt, was passiert ist.“ Der Anblick großer Schiffe, wie das der „Dali“, sei für die Arbeiter nicht ungewöhnlich. Sie sahen jede Nacht Schiffe kommen und gehen, sagte der Gouverneur. Doch dieses fuhr mit einer beachtlichen Geschwindigkeit auf das Bauwerk zu, was die Katastrophe verschlimmerte.
Brücken-Einsturz in den USA: Leiche in Baltimore geborgen
Update vom 26. März, 21.13 Uhr: Bei den Suchmaßnahmen nach den vermissten Personen infolge des Brücken-Unglücks in Baltimore wurde eine Leiche aus dem Wasser geborgen. Das berichtet CNN unter Berufung auf Phylicia Porter, Mitglied des Stadtrats von Baltimore. Sechs Menschen werden noch vermisst.
Brücken-Einsturz in Baltimore: Audioaufnahmen vor dem Unglück aufgetaucht
Update vom 26. März, 19.06 Uhr: Wie CNN berichtete, gibt es Audioaufnahmen, die den Moment kurz vor dem Einsturz der Baltimore-Brücke festhielten. „Ich brauche einen von euch auf der Südseite, einen von euch auf der Nordseite, haltet den gesamten Verkehr auf der Key Bridge auf“, soll darin eine Person über Funk gesagt haben. „Es nähert sich ein Schiff, das gerade die Kontrolle verloren hat.“ Nur 90 Sekunden später soll die Brücke eingestürzt sein. Der Funkspruch dürfte auf den Notruf des Containerschiffs erfolgt sein, der kurz vorher von dem Frachter abgesetzt wurde.
Derzeit gebe es keine Hinweise darauf, dass der Einsturz der Baltimore-Brücke vorsätzlich geschehen sei, sagte der US-Präsident Joe Biden bei einer Pressekonferenz in Washington. Er kündigte zudem weitreichende finanzielle Unterstützung an. „Ich beabsichtige, dass die Bundesregierung die gesamten Kosten für den Wiederaufbau dieser Brücke übernimmt“, sagte der Demokrat. Dafür sei aber noch die Zustimmung der Kongressmitglieder notwendig. Zudem ist ein Besuch des Präsidenten am Unglücksort geplant.
Biden reagiert nach Einsturz der Brücke in Baltimore
Update vom 26. März, 17.43 Uhr: Der amtierende US-Präsident Joe Biden äußerte sich inzwischen bei X (ehemals Twitter) zu dem Brücken-Unglück in Baltimore. Er sprach von einem „schrecklichen Vorfall“. Biden habe am Dienstagmorgen ein Briefing einberufen. Er wolle dafür sorgen, dass „alle Bundesmittel zur Verfügung stehen, um die Such- und Rettungsmaßnahmen“ der Einsatzkräfte zu unterstützen.
„Der zusätzliche Druck des Hafens und die wirtschaftlichen Kosten machen es für die Menschen in Maryland und im Weißen Haus noch dringlicher, schnell zu handeln“, sagte Andy Winkler, Katastrophenexperte am Bipartisan Policy Center, dem Sender CNN. Der Hafen in Baltimore gilt als wichtiger Verkehrsknotenpunkt in der Region.
Dabei war die Katastrophe deutlich vom Ufer aus zu hören. „Es hat mein Haus erschüttert“, schilderte eine Anwohnerin der BBC. „Es hat mich zu Tode erschreckt.“ Eine weitere Bewohnerin erklärte mit Blick auf die Vermissten: „Ich hoffe, dass sie diese Leute finden können.“
Autos nach Brücken-Einsturz in Baltimore im Patapsco River gesichtet
Update vom 26. März, 15.53 Uhr: Jetzt geben die Behörden erstmals genaue Angaben zu versunkenen Fahrzeugen heraus. Feuerwehr-Chef James Wallace teilt bei CNN mit: Drei Pkw, ein Zementlaster und ein fünftes, unerkanntes Gefährt wurden mithilfe eines Sonars im Patapsco River gesichtet. Acht Tauchteams sind aktuell im Wasser.
Warum liefen die Suche und die Rettungsaktion so langsam an? „Das liegt an der Dynamik bei einem Unfall wie diesem“, sagt Wallace, „in ständiger Ungewissheit zu agieren, macht Dinge sehr schwierig. Kommt dann noch Dunkelheit dazu, wird es gefährlich.“ Der Unfall an der Key Bridge hatte sich mitten in der Nacht (1.30 Uhr Ortszeit) ereignet. Bis zum Sonnenaufgang vergingen mehrere Stunden.
Live-PK zu Brückeneinsturz: Gouverneur von Maryland und FBI-Agent sprechen
Update vom 26. März, 15.09 Uhr: „Diese Leute sind Helden“, sagt Moore über die Mitarbeiter des Frachters und andere, die nach der Warnung von der „Dali“ weitere Autos daran gehindert haben, auf die Brücke zu fahren. Damit bestätigt der Gouverneur den CISA-Bericht, dass der Frachter vor dem Zusammenstoß Probleme mit dem Antrieb hatte und einen Notruf geschickt hat.
Der Notruf des Containerschiffs verschaffte den Einsatzkräften wertvolle Zeit, den Verkehr für weitere Autos zu stoppen. Kurz darauf krachte das Schiff gegen die Brücke. „Ich bin dankbar für die Leute, die nach der Warnung und dem Notruf die Autos buchstäblich daran gehindert haben, über die Brücke zu fahren“, erklärt Moore. „Sie haben letzte Nacht Leben gerettet.“
Brücken-Einsturz in Baltimore: Behörden sprechen von acht Opfern nach Schiffshavarie in den USA
Update vom 26. März, 15.08 Uhr: Konkret sprechen die Behörden von insgesamt acht Opfern. Zwei von ihnen wurden bereits geborgen, ein Mann ist im Krankenhaus, sechs weitere werden vermisst.
Update vom 26. März, 15.06 Uhr: „Es war schockieren und herzzerreißend“, sagt Moore über den Moment, als er vom Unfall erfahren hat. Die Key Bridge sei ein Wahrzeichen für die Bürger der Stadt Baltimore.
Brücken-Einsturz in Baltimore vermeidbar? Gouverneur äußert sich
Update vom 26. März, 15.05: War der Einsturz der Key Bridge nach dem Zusammenstoß vermeidbar? Gouverneur Moore verweist auf die laufenden Ermittlungen, betont aber, dass sich die Brücke strukturell in einwandfreiem Zustand befunden habe.
Update vom 26. März, 15.04: Die Küstenwache ist mit drei Schiffen an der Suche beteiligt, darunter zwei Sonar-Boote.
Brücken-Einsturz in Baltimore: FBI äußert sich zu Vermissten nach Schiffshavarie in den USA
Update vom 26. März, 15.00 Uhr: Die Arbeiter, die auf der Brücke waren, haben Schlaglöcher repariert. Einer von ihnen ist die Person, die im ernsten Zustand im Krankenhaus liegt.
Ein Sprecher des FBI spricht den Familien der Vermissten sein Mitgefühl aus. Der Geheimdienst untersucht den Vorfall und keinerlei Hinweise auf terroristische Zusammenhänge gefunden. Innerhalb einer Stunde nach dem Unfall, waren Agenten bereits vor Ort, betont er. Alle möglichen Spezialkräfte wurde für die Ersthilfe aktiviert, darunter Taucher des FBI, die nach den Vermissten suchen.
Untersuchungen zum Brücken-Einsturz in Baltimore dauern an
Update vom 26. März, 14.55 Uhr: „Wir untersuchen immer noch, was passiert ist, aber wir machen schnelle Fortschritte“, sagt Marylands Gouverneur Wes Moore bei einer weiteren Pressekonferenz. Es deute alles auf einen Unfall hin. Er bedankt sich bei allen „mutigen Helfern“, die versuchen, die Vermissten aus dem Wasser zu retten. „Unser Staat steht seit heute unter Schock. Wir werden für Baltimore beten und durch diese schwere Zeit kommen.“
Brücke in Baltimore eingestürzt: Menschliches Versagen wohl Ursache der Schiffskollision in den USA
Update vom 26. März, 14.52 Uhr: Höchst unwahrscheinlich, dass hinter dem Unfall menschliches Versagen steckt. Am Steuer der „Dali“ war ein absoluter Experte, wie US-Medien berichten. Der einzige Job des einheimischen Kapitäns ist es, Frachter vom Hafen sicher ins Meer zu bringen, er ist ein lokaler Fachmann. Im freien Wasser übernimmt dann ein anderer Pilot, das ist gängige Praxis.
Brücken-Unglück in den USA: Tauchaktion nach Brückeneinsturz beginnt mit Sonnenaufgang
Update vom 26. März, 14.13 Uhr: Hinterher eine gute Neuigkeit. „Mit dem Sonnenaufgang können wir endlich die Tauchaktion beginnen“, sagt Landespolitiker Johnny Olszewski bei CNN. In der Dunkelheit war das bislang nicht möglich. Aber: „Die Umstände sind schwierig“, fügt Olszewski an, „wir sprechen von einem tiefen Kanal. Das Wasser ist 40, 50 Fuß (ca. 15 Meter) tief, die Strömungen sind stark. Das Wetter ist windig, das Wasser ist kalt. Und so machen wir uns natürlich Sorgen um diejenigen, die im Wasser sind. Für uns alle im Großraum Baltimore fühlt es sich an, wie ein Albtraum.“
Update vom 26. März, 13.57 Uhr: Erneut schlechte Nachrichten für die Rettungsaktion im Patapsco River. Die Flut kommt. Im neun Grad kalten Wasser arbeiten die Rettungstrupps ohnehin unter enormem Zeitdruck, die einsetzenden Gezeiten machen ihren Einsatz jetzt nicht einfacher.
Brücken-Ungück in den USA: Geheimdienst veröffentlicht Bericht zur Ursache der Schiffskollision in Baltimore
Update vom 26. März, 13.40 Uhr: Wie ABC News aus einem Bericht des US-Geheimdiensts CISA (Cybersecurity and Infrastructure Security Agency) berichtet, hat das Schiff „Dali“ die Behörden noch kurz vor dem Zusammenprall gewarnt. Demnach hat der Frachter beim Verlassen des Hafens in Baltimore den Antrieb und damit die Kontrolle verloren.
„Das Schiff teilte dem MD Departement of Transportation (MDOT) mit, dass es die Kontrolle über das Schiff verloren haben und ein Zusammenstoß mit der Brücke möglich sei“, zitiert das Portal aus dem Bericht. Weiter: „Das Schiff prallte gegen die Brücke und sie stürzte vollständig ein.“
Rettung läuft aktuell: Wettlauf gegen die Zeit nach Brücken-Einsturz in Baltimore
Update vom 26. März, 12.53 Uhr: Derweil führt die Feuerwehr einen Wettlauf gegen die Zeit. Bei etwa zehn Grad Celsius im Wasser, bleiben den Rettungstrupps nur circa drei Stunden, um die Vermissten lebend aus dem Fluss zu bergen. Das schreibt auch CNN-Wetterexperte Derek Van Dam. Der Gouverneur von Maryland hat mittlerweile den Notstand ausgerufen, um Hilfe jetzt auch schnell von der Bundesregierung anfordern zu können.
Erst Hinweise auf Ursache für Schiffskollision in Baltimore
Update vom 26. März, 12.40 Uhr: Jetzt gibt es erste Hinweise auf die Ursache für die Schiffskollision mit der Baltimore-Brücke. Reuters-Journalist Matthew Keys postet ein Video auf X, das zeigen soll, wie auf der „Dali“ zweimal der Strom ausfällt. Kurz bevor sie in den Pfeiler kracht. Die Stromausfälle seien von offizieller Stelle bestätigt, schreibt Keys dazu.
#BREAKING: Officials are examining apparent power failures on Dali cargo ship before it struck Key Bridge in Baltimore early Tuesday, gov't source says.
— Matthew Keys (@MatthewKeysLive) March 26, 2024
Video shows the ship losing electrical service multiple times before striking the bridge on Tuesday. pic.twitter.com/laEEd0uEuO
Das Szenario: Der Frachter fährt auf die Brücke zu, dann verliert er wegen eines ersten Stromausfalls die Kontrolle. Kurz darauf erlangt er sie offenbar wieder, aber dann steigt Rauch auf und der Strom ist wieder weg. Kurz vor dem Aufprall scheint die Crew die Kontrolle wieder hergestellt zu haben – aber zu spät. Ähnlich äußert sich auch Sky-Redakteur Adam Parker, der sogar einen detaillierten Zeitplan mitgibt:
- 01.24.32 Uhr: Stromausfall über 59 Sekunden.
- 01.25.31 Uhr: Strom wieder da.
- 01.24.40 Uhr: Schiff spuckt Rauch.
- 01.26.37 Uhr: Stromausfall. Lichter gehen aus.
- 01.27.07 Uhr: Lichter gehen scheinbar wieder an.
- 01.28.44 Uhr: Dali trifft die Brücke.
- 01.28.48 Uhr: Brücke stürzt zusammen.
Update vom 26. März, 10.56 Uhr: Wie ein Kartenhaus ist die Baltimore-Brücke zusammengeklappt. Bei BBC erklärt Bauingenieur und Brückenbauer Ian Firth: „Die Stütze ist eine relativ schwache Struktur, wenn man sie sich ansieht, eine Art Gerüst mit einzelnen Beinen.“ Beim Aufprall des Frachters auf die feste Struktur habe sich eine Last von mehreren Tonnen entwickelt, der konnte die Brücke offenbar nicht standhalten.
Zur Ursache für den Zusammenprall kann Firth nur mutmaßen. Natürlich hätte das Schiff in der Mitte des Kanals fahren sollen, „aber aus irgendeinem Grund muss es vom Kurs abgekommen sein und hat die Stütze getroffen.“
Feuerwehr geht von mindestens 20 Vermissten nach Brücken-Einsturz in Baltimore aus
Update vom 26. März, 10.25 Uhr: Bislang war die Rede von sieben Menschen im Patapsco River, die Feuerwehr korrigiert diese Zahl deutlich nach oben. Sie geht von mindestens 20 Personen im neun Grad Celsius kalten Wasser aus.
Update vom 26. März, 10.12 Uhr: Wie viele Fahrzeuge sich beim Moment des Unglücks auf der Brücke befunden haben, ist noch nicht klar. Fest steht allerdings: „Es war ein großer Sattelschlepper darauf“, teilen die Behörden bei CBS News mit. Demnach sind mindestens sieben Personen im Fluss. Außerdem befanden sich am frühen Morgen mehrere Arbeiter auf der Brücke, die dort Beton gegossen haben. Die Polizei spricht von einem „schweren Notfall“, Tauch- und Rettungstrupps sind mittlerweile vor Ort.
„Massenanfall von Verletzten“: US-Behörde stufen Brücken-Unglück in Baltimore hoch
Update vom 26. März, 9.47 Uhr: Die Behörden in Maryland haben das Brückenunglück mittlerweile als „mass casualty incident“ (deutsch: Massenanfall von Verletzten) eingestuft. Darunter versteht man in den USA einen Vorfall, bei dem lokale Verwaltungsbehörden und das Gesundheitssystem überfordert sind. Das heißt: Möglicherweise gibt es eine große Zahl an Verletzten. Die Einstufung ermöglicht es, Militär, Feuerwehr, Polizei oder Rettungskräfte des Landes zu aktivieren.
Karte zeigt, welches Schiff die Brücke in Baltimore gerammt hat
Update vom 26. März, 9.29 Uhr: Jetzt ist klar, welches Schiff in den Brückenpfeiler gekracht ist. Tracking-Daten von vesselfinder.com zeigen den Moment der Kollision. Die Brücke wurde von einem Dali-Containerschiff unter der Flagge von Singapur getroffen. Der Frachter ist 300 Meter lang und 48 Meter breit. Auf der Karte ist er immer noch am Ort des Unfalls zu sehen.
Erstmeldung vom 26. März, 8.37 Uhr: Baltimore – Katastrophe an der Francis Scott Key Bridge in Baltimore (USA). Ein Frachtschiff ist mit einem Brückenpfeiler kollidiert, darauf stürzte die Brücke ein. Mehrere Autos fielen in den Patapsco River, berichten US-Medien übereinstimmend.
Katastrophaler Unfall in den USA: „Großes Schiff“ rammt Brücke – angeblich sieben Menschen im Wasser
Der Kommunikationsdirektor der Feuewehr Baltimore bestätigt bei BBC, die Brücke sei von einem „großen Schiff“ getroffen worden. Gegen 1.30 Uhr Ortszeit ging der erste Notruf ein, mittlerweile läuft eine große Rettungsaktion von Feuerwehr, Küstenwache und anderen Behörden aus dem Bundesstaat Maryland.
Bestätigte Berichte über Verletzte gibt es derzeit noch nicht. Angeblich sollen sieben Menschen und mehrere Fahrzeuge beim Einsturz ins Wasser gefallen sein. Darunter könnten Arbeiter sein, die an der Brücke im Einsatz waren.
Video zeigt Brücken-Einsturz in den USA
Ein Video von BNO News zeigt den Moment des Einsturzes. Darauf zu sehen ist die Silhouette eines Containerschiffs, das frontal in einen der Pfeiler kracht. Daraufhin fängt der Frachter Feuer und die Brücke klappt wie ein Spielzeug in sich zusammen.
Bürgermeister Brandon Scott ist laut Medienberichten momentan auf dem Weg zum Unfallort, um sich ein Bild der Lage zu machen. Der Verkehr im Umfeld ist bereits auf allen Fahrspuren in beide Richtungen gesperrt.
„Beten Sie für die Betroffenen“: Lage nach Brückeneinsturz in Baltimore noch unklar
Der Vorsitzende des Baltimore County Executive, Johnny Olszewski Jr, schreibt auf X: „Ich weiß von der Situation an der Key Bridge und bin im Austausch mit dem Chef der Feuerwehr und dem Direktor für Notfalleinsätze.“ Auch mit dem Bürgermeister stehe er in Kontakt. Wie groß das Ausmaß des Brücken-Unglücks ist, lässt sich derzeit nur erahnen. Olszewski betont: „Rettung ist auf dem Weg. Bitte, beten Sie für die Betroffenen.“
Das Unglück am Patapsco River erinnert stark an einen Vorfall aus dem Februar in China. Dort kollidierte ein Frachter mit einer Brücke, Autos stürzten ab und mehrere Menschen starben. (moe/kiba/dpa)
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