Mindestens eine Person tot
Nach DHL-Flugzeugabsturz: Bundeswehr-General äußert brisanten Verdacht – „Test“ von Putin?
In Litauen ist ein Flugzeug des Postdienstleisters DHL aus Leipzig verunglückt. Die Ursache ist noch unklar. Es wird in alle Richtungen ermittelt. Baerbock äußert sich.
Update vom 27. November, 7.16 Uhr: Carsten Breuer, der Generalinspekteur der Bundeswehr, äußerte die Vermutung, dass der Absturz des DHL-Frachtflugzeugs in Litauen möglicherweise ein „Test“ Russlands war, um potenzielle Schwachstellen auszuloten. „Wir haben schon im Sommer dieses Jahres eine ähnliche Situation erlebt und jetzt ist dort etwas passiert, was in dieses Muster mit hinein passt“, sagte Breuer in der ARD-Talksendung „maischberger“.
Breuer äußerte sich auch zur Rolle von Wladimir Putin, dem Präsidenten Russlands. Aus Sicht des Generalinspekteurs habe Putin einen hybriden Zustand erzeugt. „Ein Zustand, der nicht mehr ganz Frieden, aber auch noch nicht ganz Krieg ist und in dieser Grauzone sich hin und her bewegt. Dazu gehört, dass man austestet, wie weit man gehen kann“, erklärte der Bundeswehr-General.
Auswertung von Black-Box nach Unglück von DHL-Flugzeug könnte rund einen Monat dauern
Update vom 27. November, 6.20 Uhr: Trotz intensiven Nachforschungen bleibt der Grund für den Absturz eines deutschen Frachtflugzeugs in Litauen weiterhin unklar. Die Untersuchung der Flugschreiber, die aus dem Wrack der Swift-Air-Maschine geborgen wurden, die im Auftrag von DHL von Leipzig nach Vilnius flog, könnte Aufschluss geben.
Ein Sprecher des litauischen Justizministeriums, auf den sich ein Bericht des Spiegel stützt, gab an, dass die Analyse der Daten etwa einen Monat dauern könnte. Es bestehe die Möglichkeit, dass die Flugschreiber in Deutschland ausgewertet werden. Deutsche Ermittler seien bereits vor Ort und beteiligen sich an der Untersuchung der Absturzursache. Experten aus Spanien und den USA würden ebenfalls in Litauen erwartet.
Absturz von DHL-Flugzeug: Sicherheitsbehörde hatte vor „unkonventionellen Brandsätzen“ gewarnt
Der Außenminister Gabrielius Landsbergis betonte, dass alle möglichen Ursachen weiterhin untersucht werden. „Wir prüfen alle möglichen Optionen. Bisher wurde keine Option ausgeschlossen“, sagte er.
Der Absturz wirft Fragen auf, insbesondere da deutsche Sicherheitsbehörden Ende August vor „unkonventionellen Brandsätzen“ gewarnt hatten, die potenziell von Unbekannten über Frachtdienstleister versendet werden könnten. Diese Warnung wurde mit einem Vorfall im DHL-Logistikzentrum Leipzig in Verbindung gebracht, das als globales Drehkreuz des Unternehmens fungiert. Dort soll im Juli ein Paket aus dem Baltikum in Flammen aufgegangen sein, das einen Brandsatz enthielt. Im Zuge der Ermittlungen gab es auch in Litauen Festnahmen, die Anfang des Monats von der Generalstaatsanwaltschaft in Vilnius bestätigt wurden.
Verunglücktes DHL-Flugzeug: Bislang keine Hinweise auf Terrorismus
Bisher gibt es jedoch keine Hinweise auf einen absichtlich herbeigeführten Absturz des DHL-Flugzeugs. Laurynas Naujokaitis, der Leiter der beim litauischen Justizministerium angesiedelten Stelle für Untersuchungen von Verkehrsunfällen, verneinte bei einer Pressekonferenz am Dienstag die Frage, ob es Hinweise darauf gebe, dass der Vorfall mit Terrorismus, Sabotage oder ähnlichen Einflüssen zusammenhänge: „Im Moment haben wir keine derartigen Anzeichen.“
Vilmantas Vitkauskas, der Leiter des Nationalen Krisenmanagementzentrums, äußerte in einem Interview mit der Agentur BNS, dass es keine Informationen darüber gebe, dass das Flugzeug vor dem Aufprall Feuer gefangen habe oder dass die Piloten durch Störungen der GPS-Satellitennavigation irritiert worden seien.
Update vom 26. November, 13 Uhr: Einen Tag nach dem Absturz eines Frachtflugzeugs in Litauen haben die Ermittler die Flugschreiber der Unglücksmaschine geborgen. Neben dem Flugdatenschreiber sei auch der Stimmenrekorder gefunden worden, teilte das litauische Justizministerium mit. Beide Geräte seien gegen Mittag aus dem Wrack entfernt worden und sollen nun untersucht werden. Als sogenannte Black Box könnten sie Aufschluss über die bislang unbekannte Ursache des Absturzes geben.
Nach Unglück von DHL-Flugzeug: Ermittlungen zur Ursache gehen weiter
Update vom 26. November, 10 Uhr: Nach dem Flugzeug-Unglück in Litauen gehen die Ermittlungen zur Ursache weiter. Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda hat dazu aufgerufen, von allzu grossen Spekulationen über die Ursache für den Absturz eines Frachtflugzeugs in Vilnius abzusehen. Die Vermutung eines möglichen Sabotageakts dürfe nicht überbetont, aber auch nicht heruntergespielt werden. Gleichzeitig könne man eine solche Version nicht ausschließen, sagte Nauseda am Morgen im litauischen Radio.
„Ich wiederhole es noch einmal: Natürlich besteht die Möglichkeit einer Sabotage, wir können sie nicht ausschliessen. Daher wird dies mit aller Ernsthaftigkeit ermittelt“, sagte der litauische Präsident, der sich selbst auch bereits ein Bild von der Unglücksstelle gemacht hat. Nach seinen Angaben liegen bislang nicht ausreichend Informationen vor, um eine Unfallursache zu nennen.
Ermittlungen nach Flugzeug-Unglück in Litauen: Auch deutsche Experten beteiligt
Die litauischen Behörden leiteten Ermittlungen ein. Beteiligt sind daran auch deutsche Experten. Nach Angaben von Polizeichef Arunas Paulauskas zeigten die Umstände des Unglücks, dass der Vorfall vermutlich nicht durch einen äusseren Einfluss verursacht worden sei.
Im Zuge der Ermittlungen hat der Betreiber des Flughafens Vilnius die Start- und Landebahn für eine Stunde gesperrt. Grund dafür seien Untersuchungen der Polizei, die mit Hilfe von Drohnen das Gebiet filmen werde, in dem am Montag ein Frachtflugzeug abgestürzt war, teilte die litauische Flugsicherung mit. Eine Flughafenvertreterin bestätigte der Deutschen Presse-Agentur, dass die Sperrung planmässig um 10.00 Uhr Ortszeit begonnen habeund bis 11.00 Uhr andauern werde. Die Zeitspanne sei gewählt worden, weil sie die geringsten Auswirkungen auf den Flugbetrieb habe. Betroffen davon seien drei oder vier Flüge, die gestrichen worden seien, sagte sie.
DHL-Flugzeugunfall: Bundeskanzler Olaf Scholz äußert sich zu Spekulationen
Update vom 26. November, 06:18 Uhr: Im Zuge des Absturzes eines DHL-Flugzeugs in Litauen äußerte sich Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) im „heute journal“ des ZDF zur Möglichkeit einer russischen Beteiligung. Seine Antwort auf die entsprechende Frage lautete: „Wir gucken uns das genau an, wir können das gegenwärtig nicht sagen“. Er ergänzte: „Es könnte so sein.“ Er wies darauf hin, dass derzeit auch in Deutschland Anzeichen sogenannter hybrider Kriegsführung zu beobachten seien. „Deshalb muss das auch genau untersucht werden.“ Er betonte jedoch, dass erst dann ein Schuldiger benannt werde, wenn ein Beweis dafür vorliege, der nachvollziehbar sei.
Ein Verletzter, der sich im Krankenhaus befindet, gab an, dass es keine Hinweise auf ungewöhnliche Vorgänge an Bord oder im Inneren des Flugzeugs gegeben habe, so seine Aussage im litauischen Fernsehen am Abend. Das berichtete der litauische Polizeigeneralkommissar Arūnas Paulauskas im TV. Es scheint, als ob der Flug planmäßig verlaufen sei, bis es zu dem Aufprall auf dem Boden kam. Laut Paulauskas werde die Suche nach dem noch nicht geborgenen Flugschreiber fortgesetzt, der sich in den Trümmern des völlig zerstörten Flugzeugs befinden soll. Die sogenannte Black Box könnte dabei helfen, die Ursache des Unglücks zu ermitteln.
Bislang liegen DHL keine Informationen über verdächtige Pakete an Bord des Flugzeugs vor. Ebenso hat das Bundesverteidigungsministerium nach Aussage von Minister Boris Pistorius bisher keine Kenntnisse über einen möglichen Sprengsatz.
Update vom 25. November, 23 Uhr: Die Beamten der Polizei in Litauen haben derweil mit der Crew des Flugzeuges gesprochen. In der Fernsehsendung TV3 hat der litauische Polizeigeneralkommissar Arūnas Paulauskas erklärt: „Mit denjenigen, die kontaktiert werden konnten, wurde bereits ein wenig gesprochen, unsere Ermittler haben mit ihnen gesprochen. Nach den ersten Erkenntnissen gab es kein Feuer, keinen Rauch oder irgendetwas anderes an Bord des Flugzeugs, bevor es auf dem Boden aufschlug, es gibt bisher nichts dergleichen“.
Dem Bundesverteidigungsministerium liegen derweil keine Informationen vor, die auf eine mögliche Sabotage des Flugzeugs hindeuten, wie focus.de berichtet. Das erklärte Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) am Abend in Berlin.
Update vom 25. November, 20.45 Uhr: Der Absturz eines DHL-Flugzeuges in Litauen ist weiter Bestand von Ermittlungen. Unterdessen hat die litauische Zeitung LRT am Montag ein Video des Unglücks veröffentlicht. In der Aufnahme der Sicherheitskamera ist das Flugzeug während seines Sinkfluges zu sehen, als es sich zur Seite dreht und in dem Wohngebiet einschlägt. Durch die schwere Explosion wird die Kameraaufnahme von einem weißen Lichtblitz verschluckt:
CCTV footage captured the moment of impact of the Vilnius plane crash:
— LRT English (@LRTenglish) November 25, 2024
(Source: Trade State) pic.twitter.com/fK1oJyVI1M
Update vom 25. November, 17.40 Uhr: Außenministerin Annalena Baerbock schließt nach dem Unglück um das DHL-Flugzeug auch eine Sabotage nicht aus. Sie erklärte am Rande eines Treffens der G7-Außenminister im italienischen Fiuggi, dass die Behörden „in alle Richtungen ermitteln würden“.
Dabei betonte sie: „Das unterstreicht, in was für Zeiten wir leben“ – und spielt dabei auf „hybride Angriffe“ an, die es in junger Vergangenheit mehrmals in Europa auf Personen und Infrastrukturen abgesehen hätten. Jedoch sei auch ein technischer Fehler eine mögliche Ursache des Absturzes. Bei den Ermittlungen würden die Behörden in Litauen und in Deutschland derzeit alle Optionen prüfen.
Update vom 25. November, 16.20 Uhr: „Mit einigen Besatzungsmitgliedern kann noch nicht kommuniziert werden, sie befinden sich in medizinischer Behandlung. Mit einem Mitglied der Crew wurde gesprochen, aber bisher handelt es sich nicht um ein offizielles Interview, sondern nur um vorläufige Informationen“, teilte Litauens Generalpolizeikommissar Arūnas Paulauskas am Nachmittag unter anderem delfi.lt mit. Zum genauen Hergang des Flugzeugabsturzes nahe Vilnius ist derzeit noch weiter nichts Offizielles bekannt.
„Ich kann nicht viel dazu sagen, aber die ersten Informationen bestätigen, dass im Inneren nichts passiert ist – es gab keinen Rauch, kein Feuer, das zu dieser Katastrophe hätte führen können“, so Paulauskas.
Indes besuchte auch Litauens Staatspräsident Gitanas Nauseda gemeinsam mit den deutschen und spanischen Botschaftern die Unglücksstelle des DHL-Frachtflugzeugs. „Die Untersuchung ist noch nicht abgeschlossen und wird von Fachleuten auf ihrem Gebiet durchgeführt. Ich habe keinen Zweifel daran, dass alles im Detail geklärt wird“, hatte Nauseda vor seinem Besuch an der Unglücksstelle erklärt.
Update vom 25. November, 15.15 Uhr: Die Untersuchungen zum Flugzeugunfall in Litauen gehen weiter. Arūnas Paulauskas, der Generalkommissar der litauischen Polizei, äußerte sich laut LTR wie folgt: „Nach erster Einschätzung ist das Flugzeug nicht abgestürzt, sondern befand sich im Sinkflug – es gibt keine sichtbaren Hinweise auf äußere Schäden. Die ersten Daten deuten nicht darauf hin, dass im Inneren des Flugzeugs etwas passiert ist“. Laut Paulauskas scheint es unwahrscheinlich, dass äußere Einflüsse den Unfall verursacht haben könnten.
Die Analyse der Kommunikation zwischen den Piloten und dem Flughafen-Tower lässt laut einem Bericht des litauischen Rundfunks ebenfalls keine Unregelmäßigkeiten oder Notfälle während des Landeanflugs erkennen. DHL liegen auch keine Hinweise auf verdächtige Pakete an Bord der Maschine vor. „Zum jetzigen Zeitpunkt liegen uns keine Informationen vor, die auf etwas Ungewöhnliches oder Verdächtiges hindeuten“, sagte Ausra Rutkauskiene, Vertriebs- und Marketingleiterin bei DHL Litauen.
Vidas Kaupelis, ein Luftfahrtexperte an der Universität Vilnius, äußerte sich nach dem Anhören der öffentlich zugänglichen Aufzeichnung: „Ohne auf Details einzugehen, kann man sagen, dass die Piloten keine Gefahr und keine Probleme gemeldet haben. Es war eine routinemäßige Kommunikation, ein einfacher Sinkflug“. Auch verschiedene Videoaufnahmen von Überwachungskameras und Augenzeugenberichte weisen zunächst nicht auf Turbulenzen während des Landeanflugs hin.
DHL-Maschine in Litauen verunfallt – Spanischer Pilot gestorben
Update vom 25. November, 13.16 Uhr: „Es war ein Glück, dass diese Kabine von der Flammenquelle getrennt war“, zitiert das lokale Nachrichtenportal delfi.lt das Notärzte-Team vom Unfallort. Nur deshalb konnten die drei Besatzungsmitglieder der DHL-Unglücksmaschine gerettet werden. Die Männer überlebten den verheerenden Absturz, liegen im Krankenhaus. Einer sei jedoch in einem kritischen Zustand. Ein spanischer Pilot starb.
Vier Besatzungsmitglieder waren an Bord der DHL-Unglücksmaschine. Ein spanischer Pilot starb beim Absturz. Das Leben der drei anderen konnte nur gerettet werden, weil die Kabine, in der sie sich befanden, nicht in Brand geraten war, berichtet delfi.lt unter Berufung auf das Notärzte-Team vom Unfallort.
Update vom 25. November, 12.15 Uhr: Bei dem Absturz ist die DHL-Maschine regelrecht zerschellt. Auf Fotos von der Unfallstelle sind verstreute Wrack- und Trümmerteile, vereinzelt Pakete und kaputte Kartons zu sehen. Ein Pilot (Spanier) ist bei dem Unglück am Montagmorgen (25. November) ums Leben gekommen. Drei weitere Besatzungsmitglieder, darunter ein Deutscher, liegen mit Verletzungen im Krankenhaus. Die Suche nach der Unglücksursache läuft auf Hochtouren.
Bislang gebe es keine Hinweise darauf, dass es sich um Sabotage oder einen Terroranschlag gehandelt habe, sagte der litauische Verteidigungsminister Laurynas Kasciunas vor Journalisten. Es werde klar sein, was geschehen sei, wenn die überlebenden Besatzungsmitglieder befragt und der Flugschreiber ausgewertet worden sei. Die Ermittlungen könnten „etwa eine Woche dauern“. Auch in Deutschland ermitteln die Sicherheitsbehörden. Man stehe dazu „im engen Austausch mit den beteiligten Stellen im In- und Ausland, um den Sachverhalt schnellstmöglich aufzuklären“, hieß es in deutschen Sicherheitskreisen.
Absturz von DHL-Flugzeug aus Deutschland: Crash nach versuchter Notlandung – verletzter Deutscher
Update vom 25. November, 10.10 Uhr: Das in Litauen verunglückte DHL-Frachtflugzeug hat nach Angaben des Konzerns eine Notlandung ausgeführt. Die Maschine des Servicepartners Swift Air sei im Auftrag von DHL auf dem Weg von Leipzig nach Vilnius gewesen, teilte das Unternehmen am Montag mit. Etwa einen Kilometer vor dem Flughafen der litauischen Hauptstadt habe das Flugzeug „eine Notlandung durchgeführt“.
Drei Verletzte und ein Toter in Litauen nach DHL-Flugzeugabsturz
Beim Absturz des DHL-Flugzeugs ist ein spanischer Staatsbürger getötet worden. Das sagte ein Vertreter der Polizeibehörde der litauischen Nachrichtenagentur Elta am Vormittag. Die übrigen Insassen des Flugzeugs – ein Deutscher, ein weiterer Spanier und ein Litauer – seien verletzt worden. Zum gesundheitlichen Zustand der Verletzten machten die Behörden zunächst keine weiteren Angaben. Zum Alter der Insassen gebe es noch keine gesicherten Informationen, erklärte die Polizei.
„Ich habe im Schlaf ein Geräusch gehört, ich schaue aus dem Fenster – alles war rot und voller Funken“, sagte eine Anwohnerin, wie Focus.de unter Berufung auf den litauischen Rundfunk berichtet. Sie stehe unter Schock. Ein anderer sprach von einem Blitz, der „sehr hell“ war, daraufhin Feuer und „eine Menge Rauch“.
DHL-Flugzeugabsturz in Litauen – Video zeigt die Momente
Update vom 25. November, 08:59 Uhr: In den sozialen Medien kursieren inzwischen Videos von Überwachungskameras, die den Moment des Absturzes zeigen. Darauf zu sehen ist eine riesige Feuersäule, die plötzlich emporsteigt und meterhohe Flammen.
Cargo airplane crash in Vilnius #dhl #planecrash #vilnius pic.twitter.com/Emwpb3vv2U
— Steheb 🇱🇹🇺🇦🇪🇺🇺🇸 (@einarchitekt) November 25, 2024
Update vom 25. November, 08:47 Uhr: Der litauische Polizeichef äußerte sich inzwischen, dass die Suche nach Ursachen einige Zeit in Anspruch nehmen wird, wie die dpa berichtet. Die Besichtigung des Tatorts, die Beweisaufnahme und die Sammlung von Informationen und Objekten könne eine ganze Woche dauern. „Diese Antworten werden nicht so schnell kommen“, hieß es. Der Absturz sei „höchstwahrscheinlich auf einen technischen Fehler oder ein menschliches Versagen zurückzuführen“. Zugleich sagte er auf die Nachfrage, ob es sich auch um einen Terroranschlag gehandelt haben könnte, dass ein solches Szenario nicht auszuschließen sei. „Dies ist eine der Versionen des Absturzes, die untersucht und überprüft werden müssen. Es liegt noch viel Arbeit vor uns.“
Update vom 25. November, 08:25 Uhr: Eine Bewohnerin des Hauses, neben dem das Flugzeug abstürzte, erklärte dem Portal Delfi: „Es gab vielleicht 30 Sekunden lang eine sehr große Vibration, eine sehr große Explosion, alles war sehr laut. Dann sah ich hinter dem Haus [...] Flammen. Wahrscheinlich ist Diesel ausgelaufen, überall brennen Flammen. Flugzeugteile werden herumgeworfen, jede Menge Pakete.“ Sie beschreibt Schreckenszenarien: „Das Haus ist eingestürzt: halb verbrannt, halb vielleicht intakt, ich weiß es nicht.“ Und: „Sie lassen uns noch nicht rein“. Ein anderer Anwohner beobachtete außerdem, wie ein Auto umherflog. Er fügt hinzu: „Die Maschine ist in den Hof eines Nachbarn geflogen“.
Update vom 25. November, 07:48 Uhr: Wie das litauische Nachrichtenportal delfi.lt berichtet, hat die Polizei inzwischen Voruntersuchung zum Flugzeugabsturz in Vilnius eingeleitet. Wie der Vertreter der Polizeibehörde, Ramūnas Matonis, mitteilt, breitet sich der Brand des abgestürzten Flugzeugs nun nicht mehr weiter aus, das Flugzeug selbst sei aber völlig zerstört.
Edita Zdanevičienė, Vertreterin der Brandschutz- und Rettungsabteilung sagte: „Der Brand ist begrenzt, Feuerwehrleute sind noch vor Ort im Einsatz. Vor Ort sind sechs Feuerwehrautos und ein Wassertransportfahrzeug, und es wurde eine Rettungskoordinierungszentrale eingerichtet“.
Unfälle, Bomben, Abschüsse: 25 bekannte Flugzeugabstürze der Geschichte




Absturz von DHL-Flugzeug in Litauen: Maschine kam aus Leipzig
Und der Leiter der Brandschutz- und Rettungsabteilung, Renatas Požėla, ergänzte auf einer Pressekonferenz: „Das Flugzeug, das auf dem Flughafen Vilnius landen sollte, stürzte wenige Kilometer vor dem Flughafen ab, schlitterte etwa ein paar hundert Meter weit, seine Trümmer erfassten ein Wohnhaus“. Die Infrastruktur des Hauses, Lagerräume und ein Auto standen in Flammen und die Feuerwehr konnte zwölf Bewohner des Hauses erfolgreich evakuieren.
Update vom 25. November, 07:30 Uhr: Die Behörden in Litauen gehen nach dem Flugzeugabsturz am Montagmorgen von einem Unfall aus. Das berichtet das litauische Nachrichtenportal Delfi. „Es hat einen Unfall gegeben“, sagte demnach Vilmantas Vitkauskas, Leiter des Nationalen Krisenmanagementzentrums. Die Umstände und Hintergründe seien noch unklar, die Ermittlungen laufen.
Aktuell werde zudem nach den Besatzungsmitgliedern gesucht, die an Bord gewesen waren. Nach bisherigen Angaben kam der Pilot bei dem Absturz in Vilnius ums Leben.
Wie die dpa ergänzend berichtet, werde untersucht, ob die Ursache des Absturzes mit „technischen Problemen“ zusammenhänge. Laut Vitkauskas stürzte das Frachtflugzeug neben ein Wohngebäude. Nach ersten Informationen hieß es, das Flugzeug habe das Gebäude getroffen und sei beim Absturz hineingefallen. Bürgermeister Valdas Benkunskas korrigiert nun allerdings, die Maschine habe das Wohnhaus „durch Zufall“ verfehlt und sei in den Hof gestürzt.
Nach dem Vorfall brach ein Feuer aus, zwölf Bewohner wurden aus dem Haus evakuiert. Viele Teile des Flugzeugs seien herumgeschleudert worden, berichtete ein Journalist des litauischen Rundfunks vom Unfallort im Stadtteil Liepkalnis. Das Gebiet ist seinen Angaben zufolge nicht dicht besiedelt – es gibt nur einzelne Häuser.
Erstmeldung vom 25. November: Vilnius – Ein im Auftrag des Postdienstleisters DHL in Leipzig gestartetes Frachtflugzeug ist am frühen Morgen (25. November) in der Nähe des Flughafens der litauischen Hauptstadt Vilnius auf ein Wohnhaus gestürzt. Dabei sei mindestens eine Person ums Leben gekommen, eine weitere Person sei verletzt worden, zitierte der litauische Rundfunk einen Sprecher des Rettungsdienstes.
Zahlreiche Einsatzkräfte seien vor Ort im Einsatz. Der Verkehr am Unfallort sei eingeschränkt. Nach vorläufigen Daten des Rettungsdienstes seien die Einsatzkräfte um 5:28 Uhr Ortszeit informiert worden, dass ein Frachtflugzeug auf ein Gebäude gestürzt sei. Dabei soll es sich um zweistöckiges Wohnhaus handeln, das in Flammen stehe. Nach ersten Angaben befanden sich vier Personen in dem Flugzeug. Eine Person davon sei tot, drei weitere wurden verletzt ins Krankenhaus gebracht.
Wie flightradar24 auf X (Twitter) indes mitteilte, stürzte das Flugzeug gegen 03:30 Uhr UTC (04:30 Uhr deutscher Zeit) bei einem Landeversuch in das Wohngebiet nahe der Landebahn. Dem Beitrag zufolge handle es sich um eine Swiftair 737-400-Maschine vom Typ Boeing 737-476(SF), die für DHL unterwegs war.
A Swiftair 737-400 operated for DHL crashed in a residential area short of the runway while attempting to land in Vilnius this morning at approximately 03:30 UTC. https://t.co/FxzJhUlLZL pic.twitter.com/IylMZiFKtf
— Flightradar24 (@flightradar24) November 25, 2024
Der Chef der litauischen DHL-Tochtergesellschaft bestätigte dem litauischen Rundfunk, dass das Flugzeug einem Auftragnehmer des Unternehmens gehöre. Die Unfallursache sei derzeit noch unklar.
Nach DHL-Flugzeugabsturz: Sicherheitsbehörden warnen
Es wurde Ende August öffentlich, dass die deutschen Sicherheitsbehörden vor dem Versand von „unkonventionellen Brandsätzen“ durch Unbekannte mittels Frachtdienstleistern warnen. Damals sandten das Bundesamt für Verfassungsschutz (BfV) und das Bundeskriminalamt (BKA) eine entsprechende Warnung an Unternehmen aus der Luftfahrt- und Logistikindustrie.
Die Warnung von BfV und BKA erwähnte Russland nicht explizit. Trotzdem schließen Sicherheitsexperten einen Zusammenhang mit den steigenden Sabotagefällen, die Russland zugeschrieben werden, in Deutschland nicht aus.
Die Warnung wurde unter anderem in Verbindung mit einem Vorfall im DHL-Logistikzentrum in Leipzig gebracht, das als globales Hub des Unternehmens dient. Dort soll im Juli ein Paket, das aus dem Baltikum verschickt wurde und einen Brandsatz enthielt, in Flammen aufgegangen sein. (jh mit dpa)
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