Geiselnahme auf Festival in Israel
Hamas verschleppt Deutsche (22): Terroristen präsentieren Shani nackt auf Pick-Up
Die Bilder und Nachrichten aus dem Nahen Osten sind schwer zu ertragen. Soldaten mit Gewehren, zerstörte Gebäude, Feuer und Rauch: Die Bilder und Videos des Hamas-Angriffes auf Israel haben Wucht. Nun wurde auch bekannt, dass eine junge Frau aus Deutschland von den Terroristen entführt worden sei.
Die Fotos und Videos, die im Netz kursieren, sind grausam und brutal: Eine junge Frau liegt auf der Ladefläche eines Pick-up-Trucks. Ob sie noch lebt oder nur bewusstlos ist, ist nicht zu klären. Sie ist halbnackt, blutüberströmt und liegt regungslos auf dem Wagen. Terroristen der Hamas feiern, rufen: „Allahu Akbar“ (zu Deutsch: Gott ist groß) und präsentieren die Frau wie eine Trophäe.
Bei der jungen Frau soll es sich um die 22-jährige Shani Louk handeln. Sie war mit Freunden auf einem Festival im Süden des Landes in der Nähe des Gaza-Streifens, als Terroristen der Hamas sie überraschten und das Festival angriffen. Videos zeigen Schüsse und verängstigte Menschen, welche versuchen, zu flüchten.
Mutter gibt Hoffnung nicht auf
Shanis Mutter Ricarda geht davon aus, dass sie ihre Tochter auf den Aufnahmen erkannt hat - sie hatte sich schon am Wochenende mit der Bitte um Hilfe an die Öffentlichkeit gewandt und hat die Hoffnung noch nicht aufgegeben.
The mother of Shani Louk, the woman whose body was seen on video in the back of a pick-up truck driven by Palestinian terrorists to Gaza, released a statement earlier today.
— Visegrád 24 (@visegrad24) October 8, 2023
She confirmed she had seen her daughter on the video & asked the public for help with more information pic.twitter.com/LDcPsjGHP8
Emotionaler Appell der Tante
Mittlerweile hat sich auch die Tante der Deutschen mit einem emotionalen Appell zu Wort gemeldet. „Wir bekommen hier keine Informationen, nur aus den Videos, und die Situation ist nicht gut“, sagte Orly Louk, Tante der 22-jährigen Shani Louk, der Deutschen Presse-Agentur in Sulz am Neckar. Ihre Nichte sei deutsche Staatsbürgerin. „Die Verantwortung liegt bei der deutschen Regierung, jemanden zu schicken und meine Nichte von diesem Horror zu befreien.“
Deutsche Staatsangehörige unter den Verschleppten
Am späten Sonntagnachmittag bestätigte das Auswärtige Amt in Berlin, dass die Bundesregierung davon ausgehe, dass sich unter den von der islamistischen Hamas aus Israel Verschleppten auch deutsche Staatsangehörige befinden. Nach Erkenntnissen des Außenministeriums handele es sich um Menschen, die alle neben der deutschen auch die israelische Staatsangehörigkeit hätten, hieß es.
„Sie war auf einer Party, in der Wüste, im Niemandsland. Dort tanze sie mit einer Gruppe von Menschen. Meine Nichte war dort, als eine Gruppe der Hamas die Party stürmte“, berichtet Orly Louk. „Es wurde geschossen, die Partybesucher wurden gejagt. Die jungen Menschen rannten, versteckten sich, soweit ich weiß. In den Videos kann man sehen, was passiert ist.“
Mehr als 700 Menschen tot
In einer beispiellosen Aktion hatte die islamistische Hamas Israel am Samstag angegriffen, mehr als 700 Menschen getötet und mehr als 100 Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Ziel der Angriffe war eben auch das Musikfestival, das die 22-jährige nach Angaben ihrer Familie besucht hatte - Videos können dies offenbar belegen.
Shani Louk probably moments before Hamas raped her, broke her limbs and killed her, then paraded around her naked dead body in the back of a pick up truck spitting and yelling "Allahu Akbar"#Israel #Palestine #Hamas #Gaza #Iran #Attack #IsraelPalestineWar #IsraelUnderAttack pic.twitter.com/Odip57L1Xu
— War Stalker 🔎 (@SDFronttwit) October 9, 2023
So unfassbar brutal wie der Angriff der Hamas-Kämpfer auf Zivilisten in Israel war, so erschreckend groß ist nun die Zahl der Angehörigen, die nach ihren vermissten Eltern, Kindern, Geschwistern, Großeltern oder Cousinen suchen. Nach Angaben des Rettungsdienst Zaka wurden allein auf dem Festivalgeländer 260 Menschen ermordet. Sanitäter berichteten von unvorstellbaren Szenen vor Ort.
mz/afp/dpa