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Seine Ehefrau meldete ihn noch als vermisst

Todesfalle Griechenland? Schon wieder stirbt deutscher Tourist (†67) im Urlaubsparadies

Hitze in Griechenland Kreta Wanderer
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Ein Wanderer auf der Insel Kreta (Archivbild).

Chania/Heraklion – In Griechenland herrschten in den letzten Tagen vielerorts Temperaturen von teils weit über 40 Grad. Einem Touristen (†67) aus Deutschland wurde dabei eine Wanderung während der Hitzewelle zum Verhängnis. Er starb – und ist nicht das erste Opfer in diesem Jahr.

Die unheilvolle Serie tödlicher Wander-Unfälle in Griechenland geht weiter: Auf Kreta ist ein 67 Jahre alter deutscher Tourist ums Leben gekommen, der sich auf eine stundenlange Wanderung begeben hatte, vermutlich vom Weg abkam und schließlich nur tot geborgen werden konnte. Gestartet war der Mann am Sonntagmorgen (23. Juni) im Dorf Omalos auf einer Hochebene im Regionalbezirk Chania im Westen der Insel, wie der griechische Nachrichtensender ERT unter Berufung auf die Behörden berichtete. Ziel sei das über 30 Kilometer entfernte Fischerdorf Sougia gewesen, hieß es.

Seine Ehefrau soll ihn am Sonntagnachmittag als vermisst gemeldet haben – zuvor hatte der Mann sie Medienberichten zufolge angerufen und angegeben, es ginge ihm nicht gut. Die Rettungskräfte baten darum, der Wanderer solle die Notrufnummer 112 wählen, damit sie sein Handy orten könnten. Gefunden und mit dem Hubschrauber tot geborgen wurde er schließlich am frühen Montagmorgen in der felsigen, schwer zugänglichen Schlucht von Tripiti. Die Behörden gehen davon aus, dass er die Orientierung verloren hatte und falsch abgebogen war. Vom Startpunkt der Wanderung bis zum Fundort hatte er Dutzende Kilometer zurückgelegt. Woher der Mann aus Deutschland stammte, ist bis dato nicht bekannt.

Bereits der sechste Tote in diesem Jahr

Es ist der sechste Todesfall in Verbindung mit touristischen Wanderungen und Hitze in Griechenland allein im Monat Juni. Bei den Verstorbenen und Vermissten handelt es sich ausnahmslos um Ausländer im Alter zwischen 55 und 80 Jahren. Darunter etwa der britische Moderator und Fernseharzt Michael Mosley: Der 67-Jährige war Anfang Juni auf der Insel Symi als vermisst gemeldet und erst nach Tagen tot gefunden worden.

Ebenso tot aufgefunden wurde eine 80 Jahre alter Tourist auf Kreta, der auf eigene Faust wandern ging und erst einen Tag später entdeckt wurde. Zudem brach ein 67 Jahre alter Tourist am Strand zusammen und starb. Auch auf der kleinen Insel Mathraki kam ein 55-Jähriger während einer Wanderung ums Leben. Auf Samos ging ein 74 Jahre alter Tourist allein wandern – und wurde nach Tagen tot entdeckt. 

Drei weitere Wanderer in Griechenland vermisst

Zudem werden drei Menschen seit über einer Woche vermisst – alle waren sie zu Wanderungen aufgebrochen. Auf der Insel Amorgos fehlt seit mehr als einer Woche von einem 59 Jahre alten US-Amerikaner jede Spur; er war zu einer Wanderung aufgebrochen. Auf dem Eiland Sikinos werden seit über zehn Tagen eine 64- und eine 73-jährige Französin gesucht, die zu einer Wanderung aufgebrochen waren.

Warum die Menschen trotz eindringlicher Warnungen sowohl von Behörden und Einwohnern als auch internationaler Medienberichte immer wieder losziehen, bleibt unklar. Die Betreffenden unterschätzten wohl die eigenen Kräfte und die Auswirkungen der hohen Temperaturen, sagen griechische Ärzte. Es drohten Hitzschlag, Verwirrung, Orietierungslosigkeit und Dehydrierung. Dennoch berichten Einwohner immer wieder kopfschüttelnd über Touristen, die selbst während der starken Mittagshitze wandern - wenn die Griechen selbst sich in kühlen, geschlossenen Häusern aufhalten. Die Temperaturen waren im Juni dieses Jahres in Griechenland mit teils über 40 Grad die höchsten, die seit Beginn der Aufzeichnungen gemessen wurden. 

mw (teilweise mit Material von dpa)

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