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Riesenärger statt Traumurlaub nach FTI-Pleite

„Wer nicht zahlt, darf nicht raus“: So werden Touristen von Hoteliers jetzt erpresst und bedroht

Sommer auf Mallorca Archivbild
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Strand (Archivbild).

Hurghada/München – Von der Pleite des Reiseveranstalters FTI wurden viele Urlauber eiskalt überrascht. Jetzt wird das Chaos immer größer: Urlauber berichten inzwischen von „Erpressung“ durch Hoteliers und Handgreiflichkeiten gegenüber Touristen.

So erging es zum Beispiel Enrico W. (42), der gemeinsam mit Ehefrau Ina (42) und Tochter Tara Joy (4) gerade in Hurghada (Ägypten) in einem Vier-Sterne-All-Inclusive-Hotel weilte, als die Pleite seines Reiseveranstalters publik wurde. „Zuerst hieß es, alles ist gut. Aber nach drei Tagen hatten wir einen Zettel an der Zimmertür und sollten uns bei der Rezeption melden”, erzählte der Familienvater gegenüber rtl.de.

„Wer nicht zahlt, darf das Hotel nicht verlassen“

Die Situation war diffus und blieb auch in der Folge sehr undurchsichtig. Erst sollte die Familie nur ein paar Tage zahlen, dann alles, dann wieder gar nichts. Zwischenzeitlich war einmal von 1500 Euro die Rede – obwohl die Familie die Reise bei FTI vorab bereits vollständig bezahlt hatte. Der Hotelmanager blieb jedoch knallhart. Seine Aussagen grenzen schon an Erpressung. Laut Enrico sagte er: „Wer nicht bezahlt, darf das Hotel nicht verlassen.“ Nach dieser Drohung hat der Familienvater den Kontakt zum Manager abgebrochen und wartet nun ab, was der Deutsche Reisesicherungsfond (DRSF) an Erstattung bietet.

Die Situation im Hotel drohte mehrfach zu eskalieren: Hotelmitarbeiter hinderten Familien mit Kindern am Gehen, hielten Kinderwägen fest und versuchten so, deren Abreise zu verhindern. Der Grund: Die Hoteliers wollten nach der Pleite Cash sehen! Eine Seniorin soll laut rtl.de von einem Hotel-Mitarbeiter so fest am Arm gepackt worden sein, dass sie dort ein Hämatom erlitt.

Handgreiflichkeiten gegenüber Kinder und Senioren

Ähnlich erging es einem Österreicher, der Ende Mai/Anfang Juni ebenfalls All-Inclusive in Ägypten gebucht hatte. Aus Angst, leer auszugehen, wurde er von seinem Hotelier zur Rezeption zitiert und sollte dort zur Kasse gebeten werden. Obwohl er den fälligen Betrag längst an FTI bezahlt hatte. 1365 Euro sollte er noch einmal berappen – und zwar sofort. Andernfalls dürfe der Gast das Hotel nicht verlassen, hieß es.

Ein ähnliches Schicksal ereilte einen Mann aus Leipzig, der ebenfalls mit FTI im Urlaub war und aus seinem Hotelzimmer auf Fuerteventura ausgesperrt wurde. Der Manager hatte nach der FTI-Pleite seine Zimmerkarte mitten in der Nacht sperren lassen.Nach einem unschönen Intermezzo samt Balkon-Kletter-Tour ging die Nummer für den Leipziger glimpflich aus. „Das nennt man wohl Erpressung“, sagte der Mann aus Leipzig der Bild-Zeitung. Zuvor war auch er zum Manager in dessen Büro gerufen worden und hätte seine Reise noch einmal bezahlen sollen.

mw

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