Weit über 40 Grad am Tag, kein Schlaf in der Nacht
Hitze-Alptraum hat Griechenland weiter im Griff – und dann auch noch Chaos an Touri-Strand
Athen/Heraklion – Eine erbarmungslose Hitzewelle hat Griechenland weiter fest im Griff – und inzwischen auch Auswirkungen auf den Alltag von Menschen und Urlaubern. Außerdem herrschte an einem berühmten Touristen-Strand Chaos, allerdings aus einem anderen Grund.
Die Thermometer zeigen am frühen Nachmittag seit Wochen Werte um die 40 Grad. Auch nachts bleibt es mit Temperaturen über 30 Grad sehr heiß. Die Meteorologen sehen kein Ende des Hitze-Alptraums. Stattdessen wirkt sich das aktuelle Wetter immer stärker auf den Alltag der Menschen aus – und ein Ende scheint nicht in Sicht zu sein. „Wir rechnen mit 43 Grad und mehr in den nächsten Tagen“, sagte ein Meteorologe des griechischen Fernsehsenders ERT. Am Montagnachmittag waren es in Athen bereits 38 Grad. rosenheim24.de hatte bereits berichtet.
Menschen können selbst nachts nicht schlafen
Landesweit sind seit Tagen die Auswirkungen der Hitze zu spüren: Wegen der hohen Temperaturen verformten sich zum Beispiel die Gleise der Vorstadtbahn der Hafenstadt Patras. Der Zivilschutz forderte abermals ältere oder kranke Menschen auf, nicht auf die Straße zu gehen. „Das Schlimme ist, dass wir auch nachts wegen der Hitze nicht schlafen können“, sagte ein Passant in Athen dem griechischen Fernsehen.
Zudem ist dem Zivilschutz zufolge die Brandgefahr wegen der Trockenheit, der Hitze und der starken Winde, die zurzeit rund um die Ägäis wehen, sehr groß. Bereits in den vergangenen Wochen gab es in Griechenland hunderte Brände. Seit Anfang Juni zeigen die Thermometer in fast allen Regionen des Festlandes Werte von bis zu 40 Grad. Meteorologen haben den vergangenen Monat bereits zum heißesten seit Beginn der Messungen 1890 erklärt.
„Chaotische Zustände“ an berühmtem Touri-Strand
Und dann gab es noch Ärger an einem der berühmtesten und wohl schönsten Strände des Landes – und zwar am Balos Beach, ganz im Westen Kretas gelegen. Jedes Jahr besuchen abertausende von Touristen die wunderschöne und geschützte Strandlagune mit dem türkisblauen Wasser. Um an den Strand zu gelang, nahmen die Urlauber einiges in Kauf. Sie mussten wortwörtlich durchs Meer waten – teils mit ihren Sachen über dem Kopf. Denn um die Natur zu schützen, entschieden die Behörden, keinen Steg zu bauen, um die Touristenzahl zu reduzieren.
Daher öffneten Boote ihre „Türen“ etwa zehn Meter vom Ufer entfernt, so dass Passagiere durch teils kinnhohes Wasser waten mussten, was viele empörte. Manche blieben lieber an Bord. In sozialen Netzwerken berichten Nutzer jetzt von „chaotischen Zuständen“ und „langen Wartezeiten“. Ein Besucher erzählte, dass er 2021 problemlos anlegen konnte, diesmal aber nicht darüber informiert wurde, dass Boote nicht mehr am Strand anlegen dürfen. Aufgrund der negativen Reaktionen beschlossen die Behörden schließlich, eine schwimmende Plattform zu installieren, die das Anlegen der Boote ermöglicht. Diese Lösung soll für die nächsten fünf Jahre gelten. (mw)