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Autofahren, Sex, Urinieren, Bikinis oder einfach „nur Warten“

Bis zu 30.000 Euro Strafe: Italien erwartet Touristen mit diesen neuen Knallhart-Regeln

Eine Frau liegt im Bikini an einem Strand.
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Eine Frau liegt im Bikini an einem Strand.

Rom/Rimini – Pünktlich zu Pfingsten bläst Urlaubern in Italien ein deutlich schärferer (Regel-)Wind ins Gesicht. Vielerorts haben Politik und Behörden neue Knallhart-Verordnungen eingeführt, um die Exzesse und/oder den „Over Tourism“ besser in den Griff zu bekommen.

Seit 5. Mai ist es in Lignano amtlich: Seither gilt im größten und bekanntesten Badeort an der italienischen Adria ein knallhartes Bikini-Verbot. Bedeutet im Klartext: Personen, die älter als zwölf Jahre sind, dürfen nun abseits vom Strand und der Strandpromenade nicht mehr nur in Badekleidung unterwegs sein. rosenheim24.de hatte bereits darüber berichtet. Regelverstöße kosten zunächst mindestens 25 Euro Strafe. „Wiederholungstätern“ droht sogar ein Bußgeld in Höhe von bis zu 500 Euro. Wer zu viel nackte Haut zeigt, wird ab sofort außerdem umgehend aufgefordert werden, sich angemessen zu kleiden.

Auch in Grado und Triest gelten derartige Regeln bereits, in Lido de Jesolo wird jedes Jahr darüber diskutiert. Doch das ist noch nicht alles: In Lignano können nämlich ab sofort auch Personen bestraft werden, die „in privaten Außenbereichen“ (zum Beispiel nicht blickdichte Balkone und/oder Gärten) zu viel nackte Haut zeigen. Auch hierfür sind in der Verordnung Bußgelder vorgesehen.

30.000 Euro Strafe für Sex in der Öffentlichkeit

Lignano geht zu Pfingsten sogar noch einen Schritt weiter. Zu diesem Termin reisen jedes Jahr tausende Feierwütige zum „Tutto Gas“-Festival an, viele davon aus Österreich. Doch heuer werden auch Polizei und Sicherheitsdienste „Vollgas“ geben. Partygäste sollen verstärkt kontrolliert werden – und es soll knallhart durchgegriffen werden, vor allem gegen Schläger, Randalierer und die illegalen Schaumpartys in den Springbrunnen der Stadt. Außerdem gibt es laut oe24.at zwei „Monster-Strafen“: Bis zu 10.000 Euro werden für öffentliches Urinieren fällig und für Sex in der Öffentlichkeit sind sogar Strafen in Höhe von bis zu 30.000 Euro vorgesehen. Bereits letztes Jahr hatte ein Wassermelonen-Verbot für Aufsehen gesorgt.

Bis zu 1700 Euro Strafe für Handy am Steuer

Autofahrer sollten sich ebenfalls „warm“ anziehen. Die italienische Regierung hatte nämlich bereits im Herbst 2023 deutlich höhere Bußgelder für einige Verkehrsdelikte beschlossen. Vor allem Vergehen, die vom sicheren Fahren ablenken können, wie etwa Handynutzung (bis zu 1697 Euro) und Alkohol am Steuer (bis zu drei Jahre Führerscheinentzug), werden laut ADAC ab jetzt härter belangt. Auch Falschparken wird teurer (bis zu 990 Euro). Für Geschwindigkeitsverstöße muss man ohnehin schon deutlich tiefer in die Tasche greifen als in Deutschland. Ein Beispiel: Wer mit 20 km/h zu viel erwischt wird, zahlt in Deutschland 70 Euro, in Italien sind es mindestens 175 Euro.

Dorf richtet „Warteverbotszone“ ein

Bereits im vergangenen Jahr hatte der malerische Badeort Portofino in Ligurien, der jährlich massenhaft Touristen anzieht, rabiat durchgegriffen. Dort hatte eine neue Verordnung für Aufsehen gesorgt. Diese regelt die Einrichtung sogenannter „Warteverbotszonen“ in dem italienischen Dorf fest. Bürgermeister Matteo Viacava, der die Verordnung unterzeichnet hatte, wehrte sich gegen Vorwürfe, dass die Regelung touristenfeindlich sei oder der Abschreckung diene.

Die Verordnung sieht etwa die Einrichtung von „roten Zonen“ zwischen dem Stadtkern und den Stränden vor, wie die Nachrichtenagentur Ansa berichtete. Dort kann das Stehenbleiben oder vermeintliche Warten mit Bußgeldern von bis zu 275 Euro bestraft werden. Die Zonen befinden sich demnach vornehmlich dort, wo man einen besonders guten Ausblick auf die berühmte Bucht hat. Die Maßnahme richtet sich vor allem gegen Kreuzfahrttouristen richten. Täglich werden diese von der nahe gelegenen Hafenstadt La Spezia aus für ein paar Stunden an die Steilküste der berühmten Cinque Terre und Portofino gebracht. Meist staut(e) es sich deshalb in den schmalen Gassen.

Anzahl von E-Bikes reglementiert

Und die findigen Lokalpolitiker aus Cinque Terre haben sich für heuer noch eine weitere Regel gegen den „Over Tourism“ ausgedacht: In diesem Sommer ist nur eine begrenzte Anzahl von Elektrofahrrädern (E-Bikes) in den malerischen Dörfern an der Küste erlaubt. Gegebenenfalls werde der Zugang für weitere E-Bikes gesperrt, hieß es. Auch die Zahl der Kanus und Ruderboote, die an Stränden halt machen, wird reglementiert.

mw

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