Zehntausende zur Flucht gezwungen
Feuer in Los Angeles: Suche nach Vermissten läuft auf Hochtouren – „grauenvolle“ Aufgabe
Die katastrophalen Brände in Kalifornien bleiben außer Kontrolle. Zahlreiche Menschen sind ums Leben gekommen. Mehr als 12.000 Häuser gingen in Flammen auf.
Update vom 13. Januar, 21.37 Uhr: Die Feuerwehr in Los Angeles warnt vor gefährlichen Wetterbedingungen, die die Brände in der Stadt erneut entfachen könnten. Die Leiterin der Feuerwehr, Kristin Crowley, betonte, dass die Gefahr noch nicht gebannt sei. „Wir dürfen unsere Wachsamkeit nicht vernachlässigen.“
Bezirks-Feuerwehrchef Anthony Marrone erklärte, dass die erwarteten Winde und die Trockenheit im Großraum Los Angeles eine erhebliche Brandgefahr darstellen. Der US-Wetterdienst prognostizierte für Montag und Dienstag stärkere Winde und warnte vor „extremer“ Feuergefahr. Diese Winde könnten die Brände „explosionsartig“ ausbreiten lassen.
Robert Luna, der Sheriff von Los Angeles County, hob hervor, dass die Einsatzkräfte weiterhin nach Vermissten in den betroffenen Gebieten suchen. Diese Aufgabe sei „grauenvolle“ Arbeit. Er vermutet, dass man noch weitere Todesopfer in den Trümmern finden könnte. Die Zahl der bestätigten Todesfälle liegt derzeit bei 24. Im Zusammenhang mit den Bränden wurden laut Polizei bisher 14 Personen festgenommen. Die Verdächtigen wurden unter anderem wegen Verstößen gegen die Ausgangssperre, Einbruchs, Vandalismus oder Ladendiebstahls verhaftet.
Update vom 13. Januar, 7.19 Uhr: In Los Angeles dauern die verheerenden Brände an, weiterhin ist keine Entwarnung in Sicht. Die Zahl der Todesopfer stieg nach offiziellen Angaben vom Sonntag (Ortszeit) auf mindestens 24 an, die nationale Wetterbehörde warnte für die kommenden Tage weiterhin vor erneut starkem Wind. Unterdessen dämpfte die Feuerwehr der Westküstenmetropole die Hoffnung zehntausender von Evakuierungsanordnungen betroffener Menschen auf eine baldige Rückkehr.
Rose Schoenfeld von der US-Wetterbehörde warnte insbesondere ab kommenden Dienstag (14. Januar) vor starkem Wind, der in Böen Geschwindigkeiten von bis zu 110 Stundenkilometern erreichen könne. Die Lage sei weiterhin „kritisch“, warnte die Feuerwehr. Der starke Wind könne bestehende Brände anfachen und Flammen und Glut in neue Gebiete tragen.
Update vom 12. Januar, 21.51 Uhr: Das Flammeninferno in Los Angeles und Umgebung hat sich am Wochenende nochmals ausgedehnt - und trotz des tagelangen massiven Löscheinsatzes ist weiter kein Ende in Sicht. Nachdem sich die Flammen am Samstag vom Stadtteil Pacific Palisades weiter nach Osten und Norden ausgebreitet hatten, warnten die Behörden am Sonntag (12. Januar) vor neuen starken Winden, die die Feuer weiter gefährlich anfachen könnten.
„Die Winde werden potenziell wieder gefährlich und stark“, warnte die Chefin der Katastrophenschutzbehörde Fema, Deanne Criswell, am Sonntag im Sender CNN. Zwar sagte der US-Wetterdienst voraus, dass sich die Winde am späteren Sonntag abschwächen würden. Doch würden sie dann in der Nacht wieder zunehmen. Im Stadtteil Pacific Palisades breiteten sich die Flammen weiter aus und bedrohten dort auch das berühmte Kunstmuseum Getty Center. Zudem bewegten sich die Flammen in Richtung des dicht besiedelten Tals San Fernando Valley.
Kaliforniens Gouverneur kündigt „Marshallplan“ für den Wiederaufbau von Los Angeles an
Während die Gerichtsmedizin des Verwaltungsbezirks Los Angeles die neue Zahl von 16 Toten veröffentlichte, herrschten Befürchtungen, dass die Opferzahl weiter steigen könnte. Einsatzkräfte mit Spürhunden durchkämmten die Ruinen auf der Suche nach Vermissten. Unter den Toten ist der frühere australische Kinderstar Rory Sykes, wie seine Mutter in Onlinenetzwerken mitteilte. Sykes war in den 90er Jahren in einer britischen Fernsehsendung aufgetreten.
Neue offizielle Zahlen dokumentieren das ganze Ausmaß der Katastrophe. Das sogenannte Palisades Fire vernichtete bereits 9500 Hektar Fläche. Das Eaton Fire, das unter anderem im Vorort Altadena wütet, verschlang etwa 5650 Hektar. Nach Angaben der Brandschutzbehörde Cal Fire wurden etwa 12.000 Gebäude vernichtet. Eingerechnet wurden dabei aber auch Anbauten, Wohnmobile und Schuppen.
Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom kündigte unterdessen einen „Marshallplan“ für den Wiederaufbau von Los Angeles. „Marshallplan“ hieß das US-Programm für den wirtschaftlichen Wiederaufbau Westdeutschlands nach dem Zweiten Weltkrieg. Es sei bereits ein Team im Einsatz, das Konzepte für ein „L.A. 2.0“ entwerfen solle, sagte Newsom im Sender NBC.
Häftlinge helfen der Feuerwehr, die Brände in Los Angeles zu löschen
Update vom 12. Januar, 17.25 Uhr: Mehr als 900 Strafgefangene unterstützen seit Freitag (10. Januar) die Feuerwehr im Kampf gegen die verheerenden Brände in und um Los Angeles. Die kalifornischen Behörden berichten, dass die Häftlinge eine mehrtägige Schulung absolviert haben und freiwillig helfen. Zu ihren Aufgaben gehört das Anlegen von Brandschneisen und das Entfernen von brennbarem Material wie umgestürzten Bäumen.
Für ihre Arbeit erhalten sie bis zu 9,99 Euro pro Tag. Bei Notfalleinsätzen gibt es eine zusätzliche Vergütung von knapp einem Euro pro Stunde. Jeder Tag im Einsatz als Rettungskraft verkürzt ihre Haftstrafe um zwei Tage. Nur Häftlinge, die eine Strafe von maximal acht Jahren verbüßen und nicht wegen schwerer Verbrechen wie Vergewaltigung oder Brandstiftung verurteilt sind, dürfen als Helfer eingesetzt werden.
Zusätzlich zur Unterstützung durch die Häftlinge erhält die kalifornische Feuerwehr Hilfe von Rettungskräften aus anderen US-Bundesstaaten sowie aus Kanada und Mexiko. Insgesamt sind über 12.000 Rettungskräfte im Einsatz.
Flammen im Raum Los Angeles breiten sich erneut aus
Update vom 12. Januar, 10 Uhr: Die Rettungskräfte in Los Angeles stellen sich auf wieder kräftiger werdenden Wind ein. Die Bekämpfung der verheerenden Brände könnte das weiter erschweren. In der Nacht zum Sonntag (Ortszeit) sollen die sogenannten Santa-Ana-Winde wieder heftiger werden, warnte der US-Wetterdienst in seiner jüngsten Prognose.
Der stärker werdende Föhnwind und die sehr trockene Vegetation begünstigten die schnelle und unberechenbare Ausbreitung bereits existierende und neuer Brände, warnte der Wetterdienst. Für Sonntagnachmittag (Ortszeit) werden Windgeschwindigkeiten von bis zu 110 Kilometern pro Stunde vorausgesagt.
Die verheerenden Brände im Raum Los Angeles haben sich in Teilen der Metropolregion bereits in den vergangenen Stunden erneut ausgeweitet. Am Samstag (Ortszeit) breiteten sich die Flammen vom Stadtteil Pacific Palisades weiter nach Osten und Norden aus, unter anderem in Richtung des dicht besiedelten Tals San Fernando Valley. Laut der Gerichtsmedizin im Bezirk Los Angeles stieg die Zahl der Todesopfer unterdessen auf mindestens 16.
Ein bekannter TV-Journalist berichtet aktuell über die Waldbrände von Los Angeles, er löste nun jedoch ziemlichen Wirbel aus. Es hagelt Spott und Häme.
Brände in Los Angeles: Hollywood-Star Jennifer Garner trauert um Freundin
Update vom 11. Januar, 14.32 Uhr: Noch immer sind die Brände rund um Los Angeles nicht unter Kontrolle. Mindestens elf Menschen sind bei der Katastrophe bereits ums Leben gekommen. Darunter eine Freundin von Hollywood-Star Jennifer Garner. In einem Live-Interview berichtet die Schauspielerin von der Tragödie und erklärt, wie schwer die Situation in Kalifornien für die Menschen ist. Garner hilft jetzt ehrenamtlich.
Erstmeldung: Los Angeles – Der US-Bundesstaat Kalifornien befindet sich weiter im Ausnahmezustand. Auch nach Tagen wüten die verheerenden Brände im Raum Los Angeles. Inzwischen ist die Zahl der Todesopfer auf mindestens elf gestiegen. Die Behörden befürchten allerdings, dass sich die Zahl noch erhöhen könnte.
Noch immer sind die Feuer nicht unter Kontrolle, darunter das besonders heftige „Palisades Fire“ im Stadtteil Pacific Palisades. Nach Angaben der Brandschutzbehörde Cal Fire gelten aktuell von den sechs verschiedenen Feuern nur zwei größtenteils als unter Kontrolle.
Wie der Sender CNN berichtete, rief Los Angeles wegen der gefährlichen Rauchentwicklung den örtlichen Gesundheitsnotstand aus. Zudem weitete die Feuerwehr die Evakuierungsanordnung auf weitere Gebiete aus. Davon sind mehr als 100.000 Menschen betroffen.
Am Wochenende werden erneut stärkere Böen erwartet, die die Flammen weiter anfachen könnten. „Die Situation ist weiterhin sehr gefährlich“, betonte die Chefin des US-Katastrophenschutzes FEMA, Deanne Criswell. Der Behörde zufolge wurden inzwischen mehr als 12.000 Gebäude zerstört oder beschädigt. Etwa 58.000 weitere gelten als gefährdet. Seit Dienstag (7. Januar) sind rund 15.000 Hektar Land verbrannt. Die Brände zwingen sogar die Oscars zu einer Terminänderung.
Flammeninferno wütet in Los Angeles: Ursache der Kalifornien-Brände weiter unklar
Tausende Einsatzkräfte kämpfen ununterbrochen gegen die Flammen. Noch sind die Ursachen der Brände unklar. „Sollte sich herausstellen, dass einer der Brände vorsätzlich gelegt wurde, werden die Verantwortlichen verhaftet, strafrechtlich verfolgt und im vollen Umfang des Gesetzes bestraft“, sagte Dominic Choi von der Polizeibehörde. Neben Brandstiftung werden auch defekte Stromleitungen als mögliche Ursache geprüft. Dagegen hat der designierte US-Präsident Donald Trump bereits einen Verantwortlichen für die Brand-Katastrophe benannt.
Feuerhölle in Los Angeles: Bilder zeigen die heftigen Brände – Notstand verhängt




Schwere Vorwürfe gegenüber der Stadtverwaltung äußerte zudem die Leiterin der Feuerwehr von Los Angeles, Kristin Crowley. Die Kürzung der Haushaltsmittel für die Feuerwehr um 17 Millionen Dollar würde sich negativ auf die Fähigkeit ihrer Behörde auswirken, klagte sie bei CNN. „Wir können den jetzigen Zustand nicht länger aufrechterhalten. Wir haben nicht genug Feuerwehrleute.“ Dabei gilt Kalifornien als empfänglich für extreme Wetterveränderungen. (kas/dpa)
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