Erneut zahlreiche schwere Freizeitunfälle
Beim Klettern, Bergsteigen oder Paragliden: Mehrere Tote in Tirol
Innsbruck – Am Freitag (14. Juli) hatten Rettungskräfte in Tirol wieder alle Hände voll zu tun. Es passierten zahlreiche schwere Freizeitunfälle, bei denen mindestens zwei Menschen ums Leben kamem.
Los ging die Serie bereits am Vormittag gegen 9.45 Uhr, als eine Dreier-Seilschaft bei Nessenwängle (Bezirk Reutte) in die Gimpl-Bord-Ost-Wand einstieg. In der zweiten Seillänge der Route des Schwierigkeitsgrades 6 kam die im Vorstieg befindliche 62-jährige Deutsche zu Sturz. Sie wurde durch ihre 61-jährige Kletterpartnerin gesichert. Da die im Vorstieg befindliche Kletterin keinen Bohrhacken mehr finden konnte und ihr der Routenverlauf nicht bekannt war, entschloss sie sich im Anschluss, selbst einen Weg nach oben zum nächsten Standplatz zu suchen. Dies teilte sie ihren beiden Begleitern mit.
Dabei passierte dann die Tragödie: Aus bisher unbekannter Ursache kam es dann nach Angaben der Landespolizeidirektion Tirol zu einem weiteren Sturz, wodurch sie mehrere Meter in das Seil fiel und gegen die Felswand prallte. Sie erlitt dadurch tödliche Verletzungen. Die Leiche wurde durch die Besatzung eines Polizeihubschraubers geborgen und ins Tal geflogen.
Paraglider wird schwer verletzt.
Kurz vor Mittag kam es zu einem schweren Flugunfall im Stubaital. Gegen 11.45 Uhr flog ein Slowake (32) mit einem Gleitschirm vom Startplatz der Elferhütte in Richtung Landeplatz Moos. Vermutlich aufgrund überhöhter Landegeschwindigkeit prallte er mit dem Körper auf den Boden auf und blieb verletzt liegen. Anwesende Personen leisteten sofort Erste Hilfe und setzten einen Notruf ab. Nach einer Erstversorgung am Unfallort wurde der Mann mit schweren Verletzungen von einem Notarzthubschrauber in eine Klinik nach Innsbruck geflogen.
Wanderer (82) muss reanimiert werden
Gegen 13.15 Uhr kam es zu dramatischen Szenen im Gemeindegebiet von Pill (Bezirk Schwaz). Zu diesem Zeitpunkt wanderte ein 82-jähriger Österreicher mit sechs Freunden vom Loassattel auf den Kleinen Gamsstein. Beim Abstieg blieb der Wanderer zunächst etwas zurück. Als seine Freunde nach ihm sahen, stellten sie fest, dass er etwa 100 Meter oberhalb des Loassattel regungslos am Steig lag.
Zwei zufällig hinzukommende Wanderer eilten dem Mann, der zu diesem Zeitpunkt keine Vitalfunktionen mehr hatte, sofort zur Hilfe und begannen ihn zu reanimieren. Nach einem Notruf und dem Eintreffen von Rettungskräften konnte der 82-Jährige stabilisiert werden. Er wurde ebenfalls mit einem Notarzthubschrauber in ein Krankenhaus nach Innsbruck geflogen.
Deutscher (76) stirbt bei Absturz mit Paraglider
Und am späten Nachmittag kam es dann noch einmal im Bezirk Reutte zu einem weiteren tödlichen Unfall. Gegen 16.51 Uhr startete ein Deutscher (76) mit seinem Paragleitschirm am Startplatz Neunerköpfle im Gemeindegebiet von Tannheim. Vermutlich kurz nach dem Start dürfte der Gleitschirmpilot in Turbulenzen gekommen sein und stürzte ab.
Zeugen des Unfalles setzten sofort die Rettungskette in Gang und leisteten Erste Hilfe. Die Reanimation wurde anschließend von der Besatzung eines Notarzthubschaubers fortgesetzt. Letztlich konnte dem Mann aber nicht mehr geholfen werden, er starb noch an der Unfallstelle, wie die Landespolizeidirektion Tirol mitteilte. Die Leiche wurde im Anschluss von einem Polizeihubschrauber geborgen. Woher genau die beiden Todesopfer stammten, teilten die Beamten bislang nicht mit. Die jetzigen Unfälle sind übrigens heuer nicht die ersten ihrer Art. Erst vor einigen Wochen hatte es an einem Wochenende vermehrt schwere Unfälle beim Motorradfahren, Golfen, E-Biken oder Klettern gegeben. rosenheim24.de hatte darüber berichtet.
mw