Am Wochenende in der gesamten Region und in Tirol
Beim Golfen, Klettern, Wandern, Biken oder Tauchen: Schwere Freizeitunfälle fordern Retter
Landkreis – Das schöne Wetter lockte am Wochenende zahlreiche Ausflügler zu diversen Freizeitaktivitäten ins Freie. Dabei kam es beim Klettern, Golfspielen, E-Bike- oder Motorradfahren in der Region sowie im benachbarten Tirol zu mehreren schweren Unfällen.
Zwei schwere E-Bike-Unfälle in Tirol
Los ging es am Samstagmittag (17. Juni) gegen 13.30 Uhr, als ein Österreicher (54) im Gemeindegebiet von Tux (Bezirk Schwaz) direkt vor der örtlichen Grundschule heftig mit seinem E-Bike stürzte. Er erlitt durch den Aufprall eine Kopfverletzung unbestimmten Grades. Der 54-Jährige wurde im Anschluss mit dem Notarzthubschrauber C1 in das Landeskrankenhaus Hall in Tirol geflogen. Es gibt laut Polizei derzeit keine Hinweise auf Fremdverschulden.
Rund zwei Stunden später, gegen 15.25 Uhr, fuhr ein 57-jähriger Deutscher mit seinem E-Bike im Gemeindegebiet von Walchsee auf einem Forstweg im Bereich der Kantusalm talwärts in Richtung Ottenalm. Aus noch unbekannter Ursache verlor der Mann, der laut Polizei keinen Helm trug, die Kontrolle über sein Bike und stürzte. Dabei wurde er schwer am Kopf verletzt. Seine Begleiter setzten daraufhin einen Notruf ab. Der Verletzte wurde mit einem Hubschrauber ins Bezirkskrankenhaus nach Kufstein geflogen. Woher der Deutsche genau stammte, teilte die Polizei nicht mit.
Deutsche von Golfball heftig am Kopf getroffen
Ein kurioser Unfall ereignete sich nahezu zeitgleich auf einem Golfplatz in Westendorf (Bezirk Kitzbühel). Dort spielte ein Isländer gerade eine Runde Golf, wobei er in der Nähe eines Abschlagplatzes nach einem Schlag eine Deutsche (53) mit dem Golfball am Kopf traf. Die Frau erlitt Verletzungen unbestimmten Grades und musste ebenfalls von einem Rettungshubschrauber abtransportiert werden. Sie kam in die Klinik nach Kufstein. Die Polizei ermittelt nun, wie es zu dem gefährlichen Zwischenfall kommen konnte.
Schwerer Motorradunfall am Rossfeld
Gegen 15.30 Uhr kam es auch im Landkreis Berchtesgadener Land zu einem schweren Motorradunfall. BGLand24.de hatte darüber bereits berichtet. Ein 19-Jähriger aus Ried im Innkreis (Oberösterreich) war zusammen mit drei Freunden auf einer Motorrad-Tour am Rossfeld unterwegs, um dort gemeinsam Spaß zu haben. Auf der Höhenringstraße (B999) kam es dann zu einem schweren Unfall, wobei der 19-Jährige nach einem Sturz über die Leitplanke einen Abhang hinunter geschleudert wurde. Er wurde von einem Rettungshubschrauber ins Landeskrankenhaus nach Salzburg geflogen.
„Sobald der junge Herr wieder genesen ist, erwartet ihn eine Bußgeldanzeige für zu schnelles Fahren“, teilte die Polizei abschließend mit.
Frau am Sudelfeld schwerst verletzt
Am Abend kam es dann auch am Sudelfeld im Gemeindebereich Oberaudorf (Landkreis Rosenheim) zu einem folgenschweren Unfall. Eine junge Frau aus der Gemeinde Samerberg (Landkreis Rosenheim) war auf der B307 in Richtung Bayrischzell unterwegs, als sie gegen 19.35 Uhr die Kontrolle über ihre Maschine verlor und heftig stürzte. Nach Polizeiangaben erlitt die Frau dabei schwerste Verletzungen und wurde im Anschluss ins Krankenhaus nach Traunstein eingeliefert. rosenheim24.de hatte über den Unfall bereits berichtet.
Kletterer stürzt im Vorstieg rücklings von Wand
In den Loferer Steinbergen kam es am Samstag (17. Juni) zudem zu einem schweren Kletterunfall. Zwei Österreicher (beide 29) waren am Ulrichshörndl auf der Route „Zeitgeist“ unterwegs, als der Kletterer, der im Vorstieg unterwegs war, plötzlich rücklings nach hinten stürzte. Vermutlich war dort eine Felsschuppe beim Greifen abgebrochen. Der Kletterer wurde bei seinem Sturz Gott sei Dank von einem Gestrüpp aufgefangen, so dass der Mann „nur“ Verletzungen am Handgelenk und Sprunggelenk davontrug. Sein Partner setzte einen Notruf ab. Der Verletzte wurde mit einem Notarzthubschrauber ausgeflogen und ins Krankenhaus nach St. Johann in Tirol gebracht.
Sturz mit nicht zugelassenem Motorrad
Am Samstagabend krachte es dann auch noch kurz vor der Schweizer Grenze im Gemeindegebiet von Schönwies (Bezirk Landeck). Dort war ein Österreicher (74) gegen 20.10 Uhr mit einem nicht zugelassenen Moped auf einer Forststraße unterwegs. Dabei trug der Mann auch keinen Helm. Zeugen schilderten der Polizei im Anschluss, dass der Mann mit seinem Gefährt über einen großen Stein gefahren und dabei heftig gestürzt war. Bergwacht, Rettungsdienst und Polizei rückten aus und brachten den Mann in eine Klinik, wo eine Kopfverletzung unbestimmten Grades diagnostiziert wurde.
Kletterer am Wilden Kaiser von Stein getroffen
Die Unfallserie riss dann auch am Sonntag (18. Juni) leider nicht ab. In den Morgenstunden stiegen zwei erfahrene Kletterer aus Deutschland (49/57) – woher genau sie stammten, teilte die zuständige Landespolizeidirektion Tirol nicht mit – von Scheffau aus in Richtung Schneekar am Wilden Kaiser auf. Dort wollten sie auf der Route „Sonnenpfeiler“ klettern. Auf einer Seehöhe von rund 1900 Metern löste sich dabei ein etwa 20 Zentimeter großer Stein und traf den 49-Jährigen am Oberschenkel. Er erlitt dort eine schmerzhafte Verletzung. Sein Partner setzte deshalb einen Notruf ab. Der Verletzte wurde mit dem Notarzthubschrauber „C4“ gerettet und ins Bezirkskrankenhaus nach Kufstein geflogen.
Wanderin stürzt mit dem Kopf voraus in Zaun
Gegen 11 Uhr fuhr dann eine 55-jährige Deutsche im Gemeindegebiet Hinterriß (Bezirk Schwaz) mit einem Mountainbike auf einem Forstweg von der Falkensteinhütte in Richtung Ladizalm ab. An einer grobschottrigen Passage verlor die Radfahrerin die Kontrolle über ihr Bike und kam zu Sturz. Sie wurde dabei schwer verletzt und musste nach einer Erstversorgung am Unfallort ebenfalls mit einem Notarzthubschrauber abtransportiert werden. Sie wurde in die Unfallklinik nach Murnau geflogen.
Und gegen 12 Uhr kam es dann auf einer Forststraße in der Nähe des Gasthauses Hüttegg (Bezirk Schwaz) zu einem folgenschweren Wanderunfall. Eine Wanderin (52) aus Österreich blieb beim Übersteigen eines Weidezaunes mit dem Schuh am Zaun hängen und stürzte deswegen mit dem Kopf voraus in den Zaun. Dabei erlitt sie nach Polizeiangaben Gesichtsverletzungen sowie Blessuren im Bereich der Halswirbelsäule. Ihr Begleiter setzte einen Notruf ab und leistete Erste Hilfe. Die Bergwacht übernahm im Anschluss die weitere Versorgung. Die Frau wurde dann mit Verletzungen unbestimmten Grades in die Klinik nach Innsbruck geflogen.
Dramatische Augenblicke am Plansee
Fast zeitgleich spielten sich auch am Plansee (Bezirk Reutte), ganz nahe der Grenze zu Bayern, dramatische Szenen ab. Ein Deutscher (37) tauchte dort im Rahmen seiner Tieftaucherausbildung gemeinsam mit einem ebenfalls aus Deutschland stammenden Tauchlehrer (58). Als in einer Tiefe von rund 36 Metern der Lungenautomat des 37-Jährigen vereiste, reagierte der Tauchlehrer sofort und stellte die Luftzufuhr über einen zweiten Ablass sicher. In weiterer Folge leiteten beide Taucher den Aufstieg ein. Beim Auftauchen vereiste jedoch auch dieser Ablass. Daraufhin stellte der Tauchlehrer seinen zweiten Lungenautomaten umgehend dem Tauchschüler zur Verfügung, wie die zuständige Landespolizeidirektion Tirol nun mitteilte.
Der 37-Jährige scheint jedoch Glück im Unglück gehabt zu haben: An der Oberfläche konnte der Mann den See selbstständig verlassen. Eigenen Angaben zufolge verspürte er lediglich „ein leichtes Kribbeln unter der Haut“. Er bekam von einem Rettungssanitäter Sauerstoff verabreicht. Parallel dazu wurde die Rettungskette in Gang gesetzt. Sicherheitshalber wurde der Mann ebenfalls in die Unfallklinik nach Murnau zur weiteren Abklärung geflogen. Dort konnte er jedoch noch am Sonntagabend entlassen werden.
Am Sonntagnachmittag stürzte dann auch noch eine Urlauberin mit ihrem Pedelec am Chiemsee im Bereich der Gemeinde Chieming (Landkreis Traunstein): Die 56-Jährige aus dem baden-württembergischen Landkreis Ludwigsburg war dort auf dem Chiemseeradweg in Fahrtrichtung Unterhochstätt unterwegs. Weil sie auf Höhe des Minigolfplatzes in Chieming zu stark abbremste, kam sie zu Sturz und verletzte sich dabei. Sie musste im Anschluss mit Verdacht auf eine Kieferverletzung und Schürfwunden am Kinn in ein Krankenhaus verlegt werden.
mw