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Zugstrecke stark beeinträchtigt

Gotthardtunnel nach Unfall monatelang gesperrt – welche Auswirkungen das für Schweiz-Reisende hat

Nach einem Unfall mit einem Güterzug ist der Gotthard-Basistunnel nun gesperrt.
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Nach einem Unfall mit einem Güterzug ist der Gotthard-Basistunnel nun gesperrt.

Wer eine Reise in die Schweiz mit dem Zug plant, sollte mehr Zeit als ursprünglich gedacht mitbringen. Auch für Autofahrer gibt es Einschränkungen.

München/Bern – Ein schwerer Güterzug-Unfall im Gotthard-Basistunnel in der Schweiz hat gravierende Folgen. Die durch den Crash verursachten Reparaturarbeiten werden sich über mehrere Monate hinziehen. Weil die Schäden im Tunnel größer sind als zuvor angenommen, wird das Zeitfenster für die Instandsetzung deutlich größer angesetzt, teilten die Schweizerischen Bundesbahnen (SBB) am 16. August in Bern mit. Ursprünglich sollt die Sperre deutlich kürzer dauern, von mindestens einer Woche war zunächst die Rede gewesen.

Gotthardtunnel bis Anfang 2024 für Personenverkehr gesperrt – gravierende Folgen für Schweiz-Urlauber

Zwar könne der Güterverkehr schon ab Mittwoch (23. August) wieder rollen. Doch der Personenverkehr muss noch für eine längere Zeit umgeleitet werden. Dessen Züge werden bis auf Weiteres über die sogenannte Panoramastrecke umgeleitet. Nach Angaben der SBB werden die beiden Tunnelröhren des Gotthard-Tunnels erst Anfang 2024 wieder für Züge des Personenverkehrs befahrbar sein. Für Schweiz-Urlauber, die aus oder nach Deutschland mit der Bahn an- oder abreisen, heißt das: Deutlich mehr Zeit einplanen, wenn es in das Land der Eidgenossen gehen soll. Denn der Weg über die Panoramastrecke bedeutet ein bis zwei Stunden zusätzliche Fahrtzeit.

Und nicht nur für Urlauber mit dem Reiseziel Schweiz hat die Sperrung des Gotthard-Tunnels erhebliche Folgen. Auch Reisende, die aus Deutschland mit dem Zug in Richtung Italien unterwegs sind, müssen mit Verzögerungen rechnen. Denn der Gotthard-Tunnel verbindet die deutschsprachige Schweiz mit dem italienischsprachigen Kanton Tessin. Somit ist er ein Teil der Nord-Süd-Achse von Deutschland nach Italien.

Wie der ADAC berichtete, erwägen die SBB eine Erhöhung der Sitzplatzkapazität der Züge, die über die Gotthard-Panoramastrecke fahren. Man prüfe zudem, ob das Angebot an internationalen Direktverbindungen aufgestockt werden soll, um den Reiseverkehr auf den Schienen zu entlasten. Laut ADAC fahren im internationalen Reiseverkehr lediglich die Züge von und nach Venedig sowie Genua weiterhin direkt. Dagegen müssen Passagiere in Chiasso umsteigen.

Tolle Aussichten und legendäre Routen: zehn der schönsten Bahnstrecken weltweit

Rocky Mountaineer Zug in Canada
Kanada ist voll von Bergen, Seen und Wäldern: Aber wussten Sie, dass diese sich auch wunderbar mit dem Panoramazug Rocky Mountaineer erleben lassen? Auf fünf verschiedenen Routen durchfährt er die Regionen British Columbia und Alberta. Dank Glasdach-Abteilen und großen Fenstern entgeht Gästen nichts von der wilden Landschaft. © YAY Images/Imago
Sri Lanka Railways
Wer in Sri Lanka unterwegs ist, sollte sich eine der schönsten Eisenbahnstrecken nicht entgehen lassen: die Route von Kandy nach Ella auf der Sri Lanka Railway Line. Unterwegs haben Sie eine tolle Aussicht auf Teeplantagen, Wasserfälle und Schluchten. Für die 150 Kilometer mit dem sogenannten Expresszug sollten Sie sechs bis acht Stunden einplanen. © Stefan Laws/Imago
Eastern & Oriental Express
Bei einem Thailand-Urlaub denken vermutlich die wenigsten an eine Bahnreise – doch auch das ist möglich. Der Eastern & Oriental Express bringt seine Gäste in luxuriösen Wagons von Singapur nach Bangkok. Für die knapp 1.920 Kilometer lange Strecke durch den Urwald Malaysias und Kuala Lumpur braucht man drei Tage. © Luis Davilla/Imago
Glacier Express in der Schweiz
Beeindruckende Bahnreisen gibt es aber auch in der Schweiz: Der Glacier Express fährt seine Gäste durch die prachtvolle Berg- und Gletscherwelt der Schweizer Alpen. Für die Route von St. Moritz nach Zermatt braucht der Zug ungefähr acht Stunden – nicht umsonst ist er als der langsamste Schnellzug der Welt bekannt. Panoramafenster sorgen dafür, dass den Reisenden nichts von der Landschaft entgeht.  © Stefan Schurr/Imago
Der Venice Simplon Orient Express am Berliner Hauptbahnhof
Heute dürfte er vielen aufgrund des Agatha-Christie-Romans „Mord im Orient-Express“ bekannt sein: Der Venice Simplon-Orient-Express verkehrte zum ersten Mal im Jahr 1883 zwischen Venedig und Istanbul, was damals noch Konstantinopel hieß. Zur damaligen Zeit stellte er eine Revolution dar – die Verbindung aus Reisen und Schlafen sowie eine solch luxuriöse Einrichtung eines Zuges hatte es zuvor noch nicht gegeben. Wer das nötige Kleingeld hat, kann auch heute noch mit dem Orient-Express durch Europas Metropolen tingeln. © epd/Jürgen Blume/Imago
Glenfinnan-Viadukt der West Highland Line in Schottland.
Zu den schönsten Bahnstrecken der Welt gehört auch die West Highland Line in Schottland, die von Glasgow bis nach Mallaig führt. Auf der Strecke erleben Gäste einen atemberaubenden Ausblick auf den Loch Lomond, das Rannoch Moor und fahren über das Glenfinnan-Viadukt – letzteres wurde in den Harry-Potter-Filmen für den Hogwarts Express genutzt.  © Maciej Olszewski/Imago
Flåmsbana in Norwegen
Die mystische Landschaft Norwegens lässt sich bequem aus der Flåmbahn heraus genießen. Der Zug bringt die Reisenden innerhalb einer Stunde vom malerischen Dorf Flåm am Aurlandsfjord ins Hochgebirge bei Myrdal. Insgesamt ist die Bahnstrecke nur 20 Kilometer lang – doch sie ist eine der steilsten Normalspurstrecken der Welt.  © Johannes Heuckeroth/Imago
El Chepe in Mexiko
Zu den spektakulärsten Zugfahrten der Welt zählt die Strecke des Passagierzugs Ferrocarril Chihuahua al Pacífico in Mexiko, auch bekannt als „El Chepe“. Auf dem Weg fahren Reisende an den schwindelerregenden Schluchten und zerklüfteten Felsen des Gebirgszugs Sierra Madre Occidental vorbei – ein Highlight ist der berühmte Kupfercanyon, der viermal größer ist als der Grand Canyon in den USA.  © agefotostock/Imago
Rovos Rail in Afrika
Luxus pur erwartet Reisende im Pride of Africa von Rovos Rail. Die Waggons der Eisenbahn wurden aufwendig restauriert, die Holzvertäfelungen sind im viktorianischen Stil gehalten – außerdem kümmert sich ein Butler-Service um die Wünsche der Gäste. Noch beeindruckender dürfte aber die Landschaft sein, die der Zug auf über 6.000 Kilometern durchquert: Auf seinem Weg von Kapstadt nach Dar Es Salaam in Tansania führt er unter anderem durch den Chobe-Nationalpark in Botswana, der für seine Elefanten bekannt ist, oder vorbei an den Victoriafällen in Simbabwe.  © Sergi Reboredo/Imago
Der Shinkansen Superexress vor dem Berg Fuji auf Japan
Mit einem der schnellsten Züge der Welt können Reisende sich durch Japan bewegen – bis zu 400 km/h schafft der Shinkansen, der über die Hauptinseln Hokkaido, Honshu, Shoiku und Kyushu führt. Bei einem Blick aus dem Fenster erleben Sie sowohl die Wolkenkratzer Tokios als auch die Reisefelder Japans oder den Berg Fuji.  © alimdi/Imago

Schweiz: Auch Autofahrer von mehreren Sperrungen im Gotthardtunnel betroffen

Nicht nur Zugreisende am Schweizer Tunnel müssen mit starken Einschränkungen in den kommenden Monaten klarkommen. Auch auf Autofahrer kommen auf Strecke am Gotthardtunnel bis Anfang Oktober mehrere Sperrungen zu. An folgenden Tagen ist der Gotthardtunnel in der Nacht für den Autoverkehr gesperrt:

Datum:Dauer der Sperrung:
11. bis 15. Septemberje 20 Uhr bis 5 Uhr (4 Nächte)
18. bis 22. Septemberje 20 Uhr bis 5 Uhr (4 Nächte)
25. bis 29. Septemberje 20 Uhr bis 5 Uhr (4 Nächte)
2. bis 4. Oktoberje 20 Uhr bis 5 Uhr (2 Nächte)

Auch andernorts ging kürzlich auf den Schienen zeitweise nichts. Die Bahnstrecke zum Brenner wurde während der bayerischen Sommerferien gesperrt.

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