„Brutaler Schnee“
Schnee-Keule trifft Dänemark: Armee muss Rettungskräften helfen, Fähren eingestellt
Ausnahmezustand im Norden: Nach einem heftigen Blizzard herrscht Schnee-Chaos in Dänemark. Es mussten sogar Panzer des Militärs ausrücken.
Kopenhagen – Ein historischer Blizzard hat in Dänemark große Teile des Landes lahmgelegt. Besonders die Region Jütland litt unter beißenden Minusgraden bei heftigem Wind und bis zu einem halben Meter Neuschnee. Zug- und Fährverbindungen wurden eingestellt, Brücken und Autobahnen gesperrt. Im dichten Schneetreiben mussten sogar Sanitätspanzer der dänischen Armee ausrücken. Auf fast allen Verkehrswegen kam es zu chaotischen Verkehrsverhältnissen. Ganz Skandinavien ist in der Zange des Winter-Wetters.
Heftiger Blizzard fegt über Dänemark: 900 Passagiere müssen auf Fähre übernachten
Der Blizzard hat zur Wochenmitte besonders die nordöstlichen Teile Dänemarks heimgesucht, andere Landesteile hatten „nur“ mit kräftigem Regen zu kämpfen. Aufgrund des heftigen Schneesturms wurden Brücken gesperrt, und Zug- sowie Fährverbindungen eingestellt.
Rund 900 Passagiere mussten unvorhergesehen die Nacht auf einer Fähre zwischen dem norwegischen Oslo und Kopenhagen verbringen, berichtet die dpa. Die Reederei DFDS cancelte auch alle Fährverbindungen zwischen der dänischen Ostseeinsel Bornholm und Ystad in Südschweden sowie zwischen Hirtshals in Dänemark und Kristiansand und Larvik in Südnorwegen.
Wintereinbruch legt Dänemark lahm – Autofahrer auf Autobahn im Schnee gefangen
Die Autobahn E45 von Aarhus nach Aalborg wurde gesperrt. Wie die Jütländer Polizei berichtet, sitzen viele gestrandete Autofahrer schon über einen Tag in ihren Autos fest und müssen mit Lebensmitteln und Getränken versorgt werden.
En stor del af bilisterne på E45 har nu fået mad og drikke, men vi mangler stadig at uddele lidt. Vi skal nok komme frem til alle. #politidk pic.twitter.com/wkJGEZx1lV
— Østjyllands Politi (@OjylPoliti) January 4, 2024
Teils unpassierbare Straßen: Sanitätspanzer im Rettungsdiensteinsatz
Sogar die dänische Armee musste am Mittwoch (3. Januar) ausrücken, da Rettungswagen in ländlichen Regionen im Osten und Norden Jütlands nicht mehr vorankamen, berichtet Danmarks Radio – und spricht von „brutalem Schnee“ in großen Teilen des Landes. Das dänische Verteidigungsministerium entsandte mehrere Sanitätspanzer zur Unterstützung: Zunächst sieben Piranha-Panzer mit 14 Soldaten, später wurden zwölf Panzer im Einsatz gemeldet.
⚠️ Unwetterwarnung für 🇩🇰-Reisende: Starke Schnee- & Regenfälle sowie heftiger Wind sorgen in weiten Teilen Dänemarks für Einschränkungen im Verkehr. Für einige Regionen Jütlands rät die Polizei von nicht notwendigen Fahrten ab.
— Dänische Botschaft in Deutschland (@Daenemark_in_DE) January 3, 2024
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Die Fahrzeuge unterstützen den Rettungsdienst und wurden für den Transport von medizinischem Personal und Lebensmitteln eingesetzt. Bewohner in ländlichen Gebieten wurden aufgefordert, zu Hause zu bleiben. Die Dänische Botschaft in Deutschland gab indes eine Warnung für Reisende heraus – und riet von nicht notwendigen Fahrten in Jütland ab.
Sturmtief Henk bringt Schnee-Keule nach Dänemark – die nächste Winter-Peitsche wartet schon
Ursache für das Chaos-Wetter ist ein Sturmtief namens „Henk“. Es bringt „viel Schnee und Sturmböen in den nordöstlichen Teil Dänemarks, vor allem in den Gebieten nördlich einer Linie von Holstebro nach Grenaa und Aarhus“, wie wetteronline.de meldet. Zwar werde sich das Wetter zum Wochenende beruhigen, wie die Meteorologen melden. Aber: Dafür steht bereits die nächste Winter-Peitsche in den Startlöchern. Die Temperaturen könnten dann bis weit unter minus 10 Grad sinken.
Massive Kälte friert ganz Nordeuropa ein – Temperaturen von unter minus 20 Grad
Am Mittwoch waren in weiten Teilen Schwedens und Finnlands, teils auch im Norden Norwegens die Tiefstwerte auf unter minus 30 Grad, in Nordschweden sogar den zweiten Tag in Folge auf unter minus 40 Grad gefallen. In der Nacht zum Mittwoch wurde dort die kälteste Januartemperatur seit 25 Jahren gemessen. In Österreich gab es einen Temperatursturz um ganze 33 Grad – mit Schnee bis in tiefe Lagen.
Schneesturm in Dänemark – dieser Winter-Schock kommt auf uns zu
Auch auf Deutschland kommt laut Experten nun der Wintereinbruch zu. Diplom-Meteorologe Dominik Jung vom Wetterdienst Q.met warnt:. Es wird eisig kalt, nachts stellenweise unter minus 10 Grad.: „Am Freitag kann es im Norden sogar weiß werden, Samstag und Sonntag dann auch im Süden von Baden-Württemberg und Bayern.“ Möglich seien im Süden, besonders am Sonntag, starke Schneefälle. „10 bis 20, teilweise bis zu 30 cm sind im Süden von Bayern und Baden-Württemberg möglich“, so Jung.
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