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„Kein Bildungssystem besser als seine Lehrkräfte“

Sind die Lehrkräfte verantwortlich? Pisa-Studienleiter erneuert Kritik am Bildungssystem

Der Pisa-Studienleiter kritisiert nach schlechten Ergebnissen die Lehrkräfte. Er empfiehlt, sie auch als Coaches und Sozialarbeiter einzusetzen.

Berlin – Die Pisa-Studie, die alle drei Jahre den Wissensstand der deutschen Schülerinnen und Schüler überprüft, hat zuletzt alarmierende Ergebnisse geliefert. Die Leistungen der 15-Jährigen in Mathematik, Naturwissenschaften und Lesekompetenz sind so schlecht wie nie. Andreas Schleicher, OECD-Bildungsdirektor und Leiter der Pisa-Studie, sieht vor allem die Lehrkräfte in der Verantwortung.

Pisa-Studienleiter Andreas Schleicher erneuert Kritik an Lehrkräften

In einem Interview mit der Welt-Zeitung betont Schleicher: „Kein Bildungssystem kann besser sein als seine Lehrkräfte“. Der Erfinder der internationalen Schulleistungsstudie sorgte bereits in der Vergangenheit mit seinen Aussagen für Aufsehen, in denen er Lehrkräfte als „Befehlsempfänger“ und „nicht im 21. Jahrhundert angekommen“ bezeichnete. Nun erneuert er seine Kritik.

Andreas Schleicher erneuert seine Kritik an den Lehrkräften in Deutschland.

Auf die Frage nach seiner „pauschalen Lehrerschelte“ entgegnet Schleicher, dass das „Unterrichtsdesign kreativer, interessanter und spannender“ gestaltet werden muss. „Stattdessen arbeiten wir immer noch nach alten Lehrplänen. Das funktioniert heute so nicht mehr“, erklärt der Leiter der Pisa-Studie.

Schleicher sieht Lehrer „auch als Coach, Mentor und Sozialarbeiter“

Schleicher weist auf „große Leistungsdefizite und eine sehr ungerechte Verteilung von Bildungschancen“ hin. Er führt dies auf „viele Gründe“ zurück, betont aber: „was im Unterricht passiert, ist Teil dieser Baustelle“. Er möchte keine Schuldzuweisungen machen, da Lehrkräfte in Deutschland weniger Gestaltungsspielraum haben als in anderen Ländern. Sein Vorschlag ist, die Beziehungen auch außerhalb des Klassenraums zu fördern und „nicht nur als Wissensvermittler, sondern auch als Coach, Mentor und Sozialarbeiter“ zu agieren.

Bessere Verteilung der Lehrkräfte als Antwort auf schlechte Pisa-Ergebnisse?

In anderen Bildungssystemen und Ländern wird mehr Zeit darauf verwendet, die Schülerinnen und Schüler besser kennenzulernen. Schleicher dazu: „In den leistungsfähigsten Bildungssystemen definieren die Lehrkräfte ihr Rollenverständnis so, dass sie dafür da sind, Schülern aller sozialer Schichten zu helfen. Sie glauben fest daran, dass alle Kinder lernen können.“

Die schlechten Ergebnisse der Pisa-Studie sorgen für Diskussionen. (Symbolbild)

Schleicher kritisiert auch die Verteilung des Lehrpersonals. „Die Schulen mit den größten Herausforderungen sollten die besten Lehrkräfte bekommen. Davon sind wir in Deutschland weit entfernt“, so der Leiter der Pisa-Studie.

Auf Kritik folgt Gegen-Kritik: „Lehrerbashing“

Der Dachverband der Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes und des privaten Dienstleistungssektors DBB weist die Kritik an den Lehrkräften auf seiner Website entschieden zurück. Der Bundesvorsitzende Ulrich Silberbach äußert: „Um die Bildungsqualität in unserem Land nachhaltig zu verbessern, müssen entschiedene Maßnahmen gegen den Lehrkräftemangel ergriffen und angemessene Rahmenbedingungen für die Beschäftigten gewährleistet werden. Pauschale Kritik an einer gesamten Berufsgruppe bringt uns da nicht weiter.“

Der Deutsche Philologenverband hat die Konferenz der Kultusministerinnen und -minister sogar dazu aufgefordert, nicht mehr an der Pisa-Studie teilzunehmen, solange Andreas Schleicher zuständig ist. Sie halten seine Äußerungen für untragbar. Der Präsident des Deutschen Lehrerverbandes bezeichnet die Idee des Coachings im Spiegel als „schöne, nette Gedanken“. Schleicher betreibe „Lehrerbashing“. (jh)

Die Redakteurin hat diesen Artikel verfasst und anschließend zur Optimierung nach eigenem Ermessen ein KI-Sprachmodell eingesetzt. Alle Informationen wurden sorgfältig überprüft. Hier erfahren Sie mehr über unsere KI-Prinzipien.

Rubriklistenbild: © Armin Weigel/dpa/picture alliance

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