Fallzahlen explodiert
Erste Infektion mit neuer Mpox-Variante in Deutschland: Symptome, Übertragung und Schutz
Wegen des rasanten Anstiegs der Infektionszahlen mit Mpox in Afrika, hat die WHO den Alarmzustand ausgerufen. Die Details zur Krankheit.
Update vom 22. Oktober, 14.36 Uhr: Wie das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstag mitteilt, wurde der erste Fall der neuen Mpox-Variante in Deutschland gemeldet. Wann und wo die Infektion genau aufgetreten ist, teilte das RKI vorerst nicht mit. Die Ansteckung soll im Ausland stattgefunden haben.
Erstmeldung vom 14. August, 22.43 Uhr: Frankfurt – Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat am Mittwoch (14. August) eine „gesundheitliche Notlage internationaler Reichweite“ ausgerufen, als Reaktion auf die Entdeckung und rasche Ausbreitung einer neuen Variante des Mpox-Virus, bekannt als Klade Ib. Diese Variante wurde erstmals in der Demokratischen Republik Kongo identifiziert und zeichnet sich durch eine höhere Ansteckungsrate sowie potenziell schwerere Krankheitsverläufe aus als frühere Stämme.
WHO ruft globale Alarmstufe aus: Wie wird das Mpox-Virus übertragen?
Mpox-Viren waren ursprünglich vor allem bei Nagetieren in West- und Zentralafrika verbreitet. Erstmals wurden sie in den 1970er-Jahren auf dem Gebiet der heutigen Demokratischen Republik Kongo entdeckt. Im Mai 2022 hatte sich die Virus-Untergruppe 2b der Krankheit auch außerhalb Afrikas ausgebreitet, vor allem in Europa. Betroffen waren hauptsächlich Männer, die Sex mit Männern haben. Sorge bereitet den Experten heute vor allem die Virus-Variante 1b, die derzeit in einigen afrikanischen Ländern zirkuliert.
Während Mpox traditionell durch engen Kontakt und über infizierte Tiere übertragen wurde, ermöglicht die neue Variante Klade Ib eine leichtere Übertragung von Mensch zu Mensch, auch ohne intimen Kontakt. Mit Mpox infizierte Menschen „sind ansteckend, solange sie Symptome haben“, heißt es vom Bundesministerium für Gesundheit. Das dauere „in der Regel zwei bis vier Wochen lang“ an. Die Inkubationszeit beträgt normalerweise vier bis 21 Tage, kann aber auch kürzer sein.
Mpox-Symptome: Erkrankung verläuft meist milde – Kinder und Immungeschwächte jedoch gefährdet
Mpox werden durch das Monkeypox virus (MPXV) verursacht. Eine Erkrankung verlaufe bei den meisten Menschen mild und heilt in der Regel von alleine ab, informiert das RKI in einem Schreiben. Es können aber auch schwere Verläufe auftreten, insbesondere bei Kindern oder Personen mit geschwächtem Immunsystem.
Die Symptome von Mpox umfassen laut infektionsschutz.de Fieber, Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, geschwollene Lymphknoten und einen charakteristischen Hautausschlag, der sich von Flecken zu Pusteln entwickelt, die schließlich verkrusten und abfallen. Diese Symptome ähneln denen anderer viraler Erkrankungen, was die Diagnose erschweren kann. Eine Behandlung erfolgt laut dem Bundesministerium für Gesundheit in der Regel „unterstützend und behandelt die Symptome.“
Mpox-Symptome im Überblick:
- Fieber
- Kopfschmerzen
- Muskel- und Rückenschmerzen
- Geschwollene Lymphknoten
- Hautausschlag in Form von Flecken bis Pusteln, die mit der Zeit verkrusten und abfallen
Quelle: infektionsschutz.de
WHO warnt vor Mpox: So schützen Sie sich vor dem Mpox-Virus
Zur Vorbeugung von Mpox ist eine Impfung verfügbar, die ursprünglich gegen Pocken entwickelt wurde und auch Schutz gegen Mpox bietet. Diese schütze laut RKI am besten, wenn sie vorbeugend erfolgt. Jedoch auch nach dem Kontakt mit Infizierten, „kann eine rasche Impfung das Erkrankungsrisiko senken.“ Dies sollte innerhalb von vier Tagen erfolgen.
Die WHO und andere Gesundheitsorganisationen wie die Ständige Impfkommission empfehlen, besonders gefährdete Gruppen zu impfen und die allgemeinen Hygienemaßnahmen zu verstärken. Dies umfasst regelmäßiges Händewaschen, Vermeidung von engem körperlichem Kontakt mit Infizierten und die frühzeitige Isolierung von Erkrankten.
Fallzahlen von Mpox 2024 explodieren - „Exponentiell“ steigende Erkrankungen im Kongo
Die WHO arbeite eng mit den betroffenen Ländern sowie globalen Partnern zusammen, um die Ausbreitung der Krankheit zu kontrollieren und die öffentliche Gesundheit zu schützen, hatte WHO-Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesu im Anschluss an die Entscheidung des Notfallausschusses verkündet. Die Afrikanische Gesundheitsbehörde CDC hatte schon zuvor eine kontinentale Gesundheitsnotlage ausgerufen.
Insgesamt sind laut CDC in 16 afrikanischen Ländern seit Januar 2022 mehr als 38.000 Fälle registriert worden. 1456 Menschen seien an Mpox gestorben. 2024 stieg die Zahl der Fälle laut Behörde um 160 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Regierung der Demokratischen Republik Kongo sprach im Juli von einer „exponentiell“ steigenden Fallzahl. (jm/afp)
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