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MPOX

Tödliches Virus auf dem Vormarsch – WHO warnt vor internationaler Ausbreitung: „Sind besorgt“

Die Infektionskrankheit MPOX breitet sich rasant in der Demokratischen Republik Kongo aus: Eine globale Bedrohung könnte bevorstehen.

Kinshasa – Die Weltgesundheitsorganisation WHO befürchtet eine Ausbreitung der Infektionskrankheit MPOX. Aktuell ist sie vorrangig in der Demokratischen Republik Kongo nachgewiesen.

Dort breitet sich die Krankheit jedoch rasant aus und könnte schon bald eine Gefahr für die gesamte Welt darstellen. Derweil mutiert das Coronavirus weiter – die sogenannte Pirola-Variante verursacht neue unangenehme Symptome.

WHO warnt vor MPOX-Virus-Ausbreitung: „Sind besorgt, dass es zu einer internationalen Übertragung kommt“

„Wir sind besorgt, dass es zu einer internationalen Übertragung kommt“, äußerte die WHO-Spezialistin Rosamund Lewis am Freitag (15. Dezember) in Genf. Sie wies darauf hin, dass in Kongo bereits ein „rascher“ Anstieg der Fälle zu verzeichnen sei und dass mittlerweile auch in mehreren asiatischen Ländern Ausbrüche gemeldet wurden. Der Ausbruch stelle „ein Risiko für die Menschen in DRC, in Nachbarländern und auf der ganzen Welt dar.“ Zuletzt haben Forscher mutmaßlich das erste „Vampir“-Virus entdeckt.

MPOX-Viren breiten sich international aus, die WHO warnt davor.

Die Verantwortlichen in Kinshasa haben in diesem Jahr bereits über 13.000 mutmaßliche Fälle gemeldet, was mehr als das Doppelte der Vorjahreszahlen ist, so Lewis. Über 600 Infizierte seien bereits verstorben. Besonders beunruhigend sei, dass in den von der Epidemie betroffenen Gebieten erstmals mehr Frauen als Männer infiziert sind. Dies stehe laut Lewis mutmaßlich in Zusammenhang mit Sexarbeit in Kongo. Bereits Ende November hatte die WHO aufgrund der Infektionssituation in Kongo Alarm geschlagen und ein Expertenteam in das zentralafrikanische Land entsandt.

Eine Infektion mit MPOX kann im schlimmsten Fall zum Tod führen

MPOX ist eine Viruskrankheit, die von infizierten Tieren auf Menschen übertragen werden kann. Um Stigmatisierungen vorzubeugen hat die WHO die Krankheit, die jahrelang als Affenpocken bekannt war, vor etwa einem Jahr umbenannt. Ursprünglich kamen die Viren hauptsächlich bei Nagetieren in West- und Zentralafrika vor. Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist bei engem Kontakt beispielsweise beim Geschlechtsverkehr möglich. Im Vergleich zu den seit etwa 40 Jahren ausgerotteten Pocken sind Mpox-Infektionen in der Regel deutlich milder, können aber auch schwer verlaufen und in seltenen Fällen zum Tod führen. Typische Symptome der Krankheit sind Fieber und Hautpusteln.

VirusMPOX, auch als Affenpocken bekannt
ÜbertragungDurch den direkten Kontakt mit Haut oder Schleimhaut
SymptomeFieber-, Kopf- und Muskelschmerzen, geschwollene Lymphknoten, Hautveränderungen

WHO rief wegen MPOX eine international geltende gesundheitliche Notlage aus

Im Mai 2022 begann die Krankheit sich auch außerhalb Afrikas auszubreiten, insbesondere in Europa. Vor allem Männer, die Sex mit Männern haben, waren betroffen. Wie bei Corona rief die WHO eine gesundheitliche Notlage mit internationaler Tragweite aus, die im Mai 2023 wieder aufgehoben wurde. Die Corona-Notlage wurde ebenfalls im Mai dieses Jahres durch die WHO für beendet erklärt.

Von Pest bis Cholera und Corona: Das waren die schlimmsten Pandemien

Die Attische Seuche (430 bis 426 v. Chr.): Die erste dokumentierte Pandemie der Geschichte entwickelte sich in Äthiopien, bevor sie über Ägypten und Libyen nach Athen kam. Rund 200.000 Einwohner der griechischen Stadt kamen durch die Seuche ums Leben – dabei handelte es sich um knapp ein Drittel der Stadtbewohner.
Die Attische Seuche (430 bis 426 v. Chr.): Die erste dokumentierte Pandemie der Geschichte entwickelte sich in Äthiopien, bevor sie über Ägypten und Libyen nach Athen kam. Rund 200.000 Einwohner der griechischen Stadt kamen durch die Seuche ums Leben – dabei handelte es sich um knapp ein Drittel der Stadtbewohner. © IMAGO
Die Antoninische Pest (165-180)
Die Antoninische Pest (165-180): Die Römer führten viele erfolgreiche Kriege, doch die Antoninische Pest schwächte das Reich erheblich. Schätzungsweise kamen innerhalb von 15 Jahren rund zehn Millionen Menschen ums Leben. Der Auslöser sollen Pocken gewesen sein. © IMAGO/Matthias Oesterle
Der Schwarze Tod (1347-1352)
Der Schwarze Tod (1347-1352): Die Pest galt als der schlimmste Feind im Mittelalter. Zwischen ein Drittel und die Hälfte der damaligen europäischen Bevölkerung kam durch den Schwarzen Tod ums Leben. Die Pandemie trat zunächst in Zentralasien auf und gelangte unter anderem über die Seidenstraße nach Europa. © IMAGO
Die Pocken (18. bis 20. Jh.)
Die Pocken (18. bis 20. Jh.): Friedrich der Große, Johann Wolfgang von Goethe und Wolfgang Amadeus Mozart gehörten zu den unzähligen Menschen, die an Pocken erkrankten. Etwa 500.000 Todesopfer gab es zwischen dem 18. und 20. Jahrhundert aufgrund der Pocken-Pandemie.  © IMAGO
Cholera (1817-1990)
Cholera (1817-1990): Insgesamt gab es sieben Cholera-Pandemien in der Weltgeschichte. Zu Beginn waren Teile Asiens und Ostafrikas betroffen, später traf es auch Europa. 1892 erwischte es Hamburg schwer, mit 8.600 Toten. © IMAGO
Spanische Grippe (1918-1920)
Spanische Grippe (1918-1920): Weltweit raffte die Spanische Grippe um die 50 Millionen Menschen dahin. Auslöser war ein besonders ansteckendes Virus vom Typ A H1N1. Rund ein Drittel der Weltbevölkerung soll infiziert gewesen sein. © dpa
Asiatische Grippe (1957-1958)
Asiatische Grippe (1957-1958): Die Asiatische Grippe breitete sich von China nach Hongkong, Singapur und Borneo aus und fand ihren Weg anschließend nach Australien, Amerika und Europa. Zwei Jahre lang hielt sie die Welt in Atem. © IMAGO
Hongkong-Grippe (1968-1969)
Hongkong-Grippe (1968-1969): Als Nachläufer der Asiatischen Grippe verbreitete sich auch die Hongkong-Grippe in den späten 1960er Jahren rasend schnell auf der Welt. In Deutschland starben ca. 30.000 Menschen. © IMAGO
AIDS (1981 bis heute)
AIDS (1981 bis heute): Infolge einer HIV-Infektion kommt es bei Menschen mit AIDS zu einer Zerstörung des Immunsystems. Der Höhepunkt der Pandemie ereignete sich in den 2000er Jahren, als zwei Millionen Menschen pro Jahr an dem Virus starben. © IMAGO
SARS (2002 – 2003)
SARS (2002–2003): Die SARS-Pandemie markierte nicht nur die erste Pandemie des 21. Jahrhunderts, sondern auch das erste Auftreten eines SARS-Coronavirus. Betroffen waren vor allem China, Taiwan, Vietnam, Singapur und Kanada. © dpa
Schweinegrippe (2009 – 2010)
Schweinegrippe (2009 – 2010): Verantwortlich für die im Volksmund als Schweinegrippe bezeichnete Pandemie war das Influenza-Virus A/H1N1. In Deutschland gab es 258 Todesfälle. © IMAGO
Ebola (2014 – 2016)
Ebola (2014 – 2016): Der Name des Ebolafiebers geht auf den gleichnamigen Fluss in der Demokratischen Republik Kongo zurück, wo sich 1976 der erste bekannte Ausbruch ereignete. 2014 bis 2016 kam es zu der bislang schwersten Ebola-Epidemie in Westafrika. © IMAGO
Covid-19-Pandemie (seit November 2019)
Covid-19-Pandemie (seit November 2019): Am 11. März 2020 erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Ausbreitung des Coronavirus offiziell zu einer Pandemie. Das Virus trat erstmals in der chinesischen Millionenstadt Wuhan auf und verbreitete sich anschließend rasend schnell auf der ganzen Welt. © IMAGO

Seit Mai 2022 wurden laut WHO weltweit mehr als 92.000 Infektionsfälle in 117 Ländern verzeichnet. Die Zahl der gemeldeten Fälle ist zuletzt wieder gestiegen, von etwa 100 Fällen pro Monat im Juni, Juli und August auf nunmehr „mehr als 1000 pro Monat“, so Lewis. Vor allem in Asien, insbesondere in Japan, Vietnam, China und Indonesien, gibt es Ausbrüche. Auch Kambodscha verzeichnete in dieser Woche einen ersten Fall. Die WHO arbeite mit Hochdruck an der Entwicklung eines Impfstoffs. (tt/AFP)

Rubriklistenbild: © Niaid / Imago

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