Nur Imagepflege?
TikTok Jugendrat gegründet: Jugendschutz und Online-Sicherheit wird gestärkt
TikTok stellt in Kooperation mit Praesidio Safeguarding einen Jugendrat vor, um Jugendschutz und geistige Gesundheit auf der Plattform zu stärken.
TikTok hat in einem aktuellen Blog-Beitrag die Gründung eines sogenannten Jugendrates (Youth Council) bekannt gegeben. Diese neue Initiative zielt darauf ab, den Jugendschutz auf der populären Kurzvideo-Plattform zu verstärken und die geistige Gesundheit junger Nutzerinnen und Nutzer in den Fokus zu rücken. Der Jugendrat, bestehend aus 15 Teenagern im Alter von 15 bis 18 Jahren aus verschiedenen Ländern, darunter die USA, Großbritannien, Brasilien und Kenia, markiert einen innovativen Schritt in TikToks Engagement für eine sicherere Online-Umgebung. Vor einigen Tagen wurde bekannt, dass TikTok vor einem Totalverbot in den USA stehen könnte.
Ein globales Gremium für den Jugendschutz auf TikTok
In Zusammenarbeit mit Praesidio Safeguarding, einer Organisation, die sich der Online-Sicherheit widmet, will TikTok durch den Jugendrat direktes Feedback von Jugendlichen erhalten. Die Idee dahinter: Einblicke in die Bedürfnisse und Sorgen junger Menschen zu gewinnen, um die Plattform entsprechend anzupassen. Die Mitglieder des Rates bringen eine vielfältige Perspektive in die Diskussion ein, da sie aus unterschiedlichen Regionen der Welt stammen.
Die Priorität von TikTok: Geistige Gesundheit und Aufklärung
Das erste Treffen des Jugendrates fand bereits im Dezember 2023 statt, ein weiteres folgte kürzlich mit Beteiligung des TikTok-CEO Shou Chew. Ein zentraler Diskussionspunkt ist die geistige Gesundheit von Teenagern. Der Rat schlägt vor, diese noch stärker in den Vordergrund zu rücken und die Plattform so zu gestalten, dass sie die psychische Verfassung junger Nutzerinnen und Nutzer positiv unterstützt.
Zudem betont der Jugendrat die Wichtigkeit, auf TikTok mehr Aufklärung zu Themen wie Falschinformationen und KI-generierten Inhalten zu bieten. Die jungen Ratsmitglieder haben bereits Rückmeldungen zum Youth Portal abgegeben, das TikTok derzeit überarbeitet. Dies zeigt, dass ihre Stimme ernst genommen wird und sie aktiv zur Gestaltung der Plattform beitragen.
Imagepflege und kritische Betrachtung
Während der Jugendrat eine positive Initiative darstellt, um den Jugendschutz zu verbessern und TikTok als verantwortungsbewusste Plattform zu positionieren, bleiben kritische Stimmen nicht aus. Es stellt sich die Frage, inwieweit die jungen Mitglieder des Rates tatsächlich Einfluss nehmen können. TikToks Beweggründe könnten vielschichtig sein, wobei Imagepflege im Vordergrund steht, insbesondere da die Plattform aktuell wegen ihres mutmaßlichen negativen Einflusses auf die geistige Gesundheit Jugendlicher und des Umgangs mit Nutzerdaten in der Kritik steht. Auch Nepals Regierung wollte Ende 2023 TikTok verbieten, da das Portal potenzielle Auswirkungen auf die soziale Harmonie des Landes hätte, wie NEXTG.tv berichtet.
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