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Harsche Worte

„Geht alles den Bach runter“: Lena Meyer-Landrut schießt gegen ESC-Nachfolger

Bei „Wer stiehlt mir die Show?“ musste Lena Meyer-Landrut mal wieder über den Eurovision Song Contest sprechen. Dabei waren vor allem die deutschen Pleiten der vergangenen Jahre Thema.

Berlin – Mit der aufwendigen Unterhaltungssendung „Wer stiehlt mir die Show?“ hat Joko Winterscheidt (45) seinem Heimatsender ProSieben zweifelsohne ein neues Zugpferd verschafft. Das Format, das bereits seit mehreren Staffeln erfolgreich läuft, präsentiert sich als eine Art Spielshow, in der die jeweiligen Kandidaten um die Moderation der darauffolgenden Episode kämpfen. In der Vorwoche konnte sich Jokos langjähriger Kollege Klaas Heufer-Umlauf (40) den Sieg sichern und fungierte deshalb als Gastgeber der jüngsten Ausgabe (3. März).

Neben Joko und dem Wildcard-Teilnehmer Simon waren dabei auch Katrin Bauerfeind (41) und Lena Meyer-Landrut (32) mit von der Partie. Letztere wurde selbstverständlich auf den „Eurovision Song Contest“ angesprochen, bei dem sie 2010 mit ihrem Mega-Hit „Satellite“ den Sieg für Deutschland holen konnte.

Lena Meyer-Landrut scheint wenig begeistert von den deutschen ESC-Beiträgen

Im Spiel „Kommentar Wars“ mussten die „WSMDS?“-Kandidaten anhand negativer Online-Kommentare erraten, um welches Showbiz-Ereignis sich die Diskussion im Netz drehte. Lena Meyer-Landrut konnte eine Runde des Games dabei ziemlich schnell für sich entscheiden.

Mal Sieger, oft letzter Platz: So hat Deutschland beim ESC in den letzten Jahren abgeschnitten

Sängerin Lena Meyer-Landrut freut sich über den Sieg beim Eurovision Song Contest (ESC) 2010.
Konnte den letzten – und überhaupt erst zweiten Sieg – für Deutschland beim ESC verbuchen: Lena Meyer-Landrut. Mit ihrem Song „Satellite“ wusste sie das europäische Publikum 2010 für sich zu begeistern. Und nur ein Jahr später durfte Lena erneut beim ESC auftreten. © Jörg Carstensen/dpa
Sängerin Lena Meyer-Landrut während ihres Auftritts beim ESC 2021.
Nachdem sie den ESC 2010 für Deutschland gewinnen konnte, durfte Sängerin Lena Meyer-Landrut 2021 beim Eurovision Song Contest in Düsseldorf erneut antreten. Mit „Taken by a Stranger“ war ihr am Ende der 10. Platz vergönnt. © Jörg Carstensen/dpa
Sänger Roman Lob während seines Auftritts beim ESC 2012.
„Standing Still“ hieß der Song von Sänger Roman Lob, mit dem er beim ESC 2012 am Ende den achten Platz belegen konnte. ©  Jörg Carstensen/dpa
Sängerin Cascada während des ESC-Finale 2013 in Malmö (Schweden).
Schon vor ihrer Teilnahme am ESC 2013 in Malmö war Dancepop-Künstlerin Cascada ein Name in Deutschland. Bei Eurovision Song Contest sollte ihr Song „Glorious“ aber nicht allzu gut ankommen. Es reichte nur für den 21. Platz. © Jörg Carstensen/dpa
Ela Steinmetz von der Band Elaiza während ihres ESC-Auftritts 2014 für Deutschland.
Beim ESC 2014 aus Kopenhagen wurde Deutschland durch Elaiza vertreten. Das Trio um Ela Steinmetz trat mit „It Is Right“ an – und belegte damit den 18. Platz. Dieser sollte bis 2018 die beste Platzierung Deutschlands beim ESC bedeuten. © Keld Navntoft/dpa
Sängerin Ann Sophie während ihres Auftritts beim ESC 2015.
Ihr „Black Smoke“ sollte keinen großen Anklang finden: Beim ESC 2015 aus Wien wurde Deutschland durch Ann Sophie vertreten. Die Sängerin konnte jedoch keinen einzelnen Punkt einheimsen – und wurde folgerichtig Letzte. © Julian Stratenschulte/dpa
Sängerin Jamie-Lee während ihres ESC-Auftritts 2016.
Auch 2016 war nicht das Jahr Deutschlands beim ESC. Mit der quirligen Sängerin Jamie-Lee und ihrem Beitrag „Ghost“ gab es zwar wieder Punkte, nämlich derer elf. Das sollte jedoch nur für den 26. und damit letzten Platz reichen. © Maja Suslin/dpa
Sängerin Levina während ihres ESC-Auftritts 2017.
Nur etwas für Freunde von Galgenhumor: Mit Levina konnte sich Deutschland beim ESC 2017 steigern – und nunmehr den vorletzten Platz erreichen. Lediglich sechs Punkte konnte das „Perfect Life“ der Sängerin einheimsen. Doch ein Jahr später sollte sich alles ändern. © Julian Stratenschulte/dpa
Sänger Michael Schulte und die deutsche Delegation freuen sich über seinen vierten Platz beim ESC 2018.
So sehen Sieger (der Herzen) aus: Singer-Songwriter Michael Schulte konnte beim ESC 2018 mit seinem Song „You Let Me Walk Alone“ den vierten Platz für Deutschland erreichen. Insgesamt 340 Punkte sammelte das Stück, in dem der Lockenkopf den frühen Tod seines Vaters verarbeitet. © Jörg Carstensen/dpa
S!sters aus Deutschland treten im Finale des Eurovision Song Contests (ESC) 2019 auf.
Ein Jahr nach dem ESC-Auftritt von Michael Schulte ging es für Deutschland aber wieder rasant bergab. Mit dem Duo S!sters und dem Song „Sister“ wurde beim ESC 2019 nur der 25. Platz erreicht. © Sebastian Scheiner/dpa
Ben Dolic tritt in der ARD-Show „Eurovision Song Contest 2020 - das deutsche Finale“ auf, die live aus der Elbphilharmonie in Hamburg übertragen wurde.
Und dann kam Corona: Wegen der Pandemie musste der ESC 2020 abgesagt werden. Deutschland wäre durch Ben Dolic und dessen Song „Violent Thing“ vertreten gewesen. In Form von Ersatz-Musikshows durfte der Sänger dann doch noch Auftritt auf der Bühne genießen. © Uwe Ernst/dpa
Der Sänger und Musical-Darsteller Jendrik tritt während der zweiten Kostümprobe des ersten Halbfinales des Eurovision Song Contest (ESC) in der Ahoy Arena auf.
Konnte Deutschland beim ESC 2019 „noch“ den vorletzten Platz belegen, wurde die Bundesrepublik beim Eurovision Song Contest 2021 mal wieder letzter. Sänger Jendrik trat mit dem Gute-Laune-Song „I Don‘t Feel Hate“ an – und konnte sich am Ende des Finales über lediglich drei Punkte freuen. © Sören Stache/dpa
Malik Harris aus Deutschland singt den Song „Rockstars“ beim Finale des Eurovision Song Contest (ESC).
Und auch beim ESC 2022 war Deutschland nicht mehr als der letzte Platz im Tableau vergönnt. Immerhin: Malik Harris konnte mit seinem Song „Rockstars“ die Punkteausbeute vom Vorjahr verdoppeln. Nun gab es sechs Punkte. ©  Jens Büttner/dpa
Die Band Lord of the Lost sollte beim ESC 2023 die Pleiten der letzten Jahre vergessen machen. Doch auch sie kamen bei der Jury und den Zuschauern nicht gut an und landeten auf dem letzten Platz.
Die Band Lord of the Lost sollte beim ESC 2023 die Pleiten der letzten Jahre vergessen machen. Doch auch sie kamen mit dem Song „Blood & Glitter“ bei der Jury und den Zuschauern offenbar nicht gut an. Es wurde Rang 26 und damit mal wieder der letzte Platz.  © Jessica Gow/TT/Imago

„Wie so alles in Deutschland geht alles den Bach runter“ und „Wir sollten Zeit und Aufwand sparen und zu Hause bleiben, statt uns dauerzublamieren. Wir können’s halt nicht“ lauteten die fiesen Beiträge, bei denen die Hand der Sängerin ohne zu zögern zum Buzzer schnellte. „ESC?“, lieferte sie sofort die richtige Antwort. Auf Klaas Heufer-Umlaufs Nachfrage, um welches Grand-Prix-Jahr es sich genau handeln könnte, erklärte Lena sichtlich amüsiert: „Den letzten ESC? Den vorletzten? Den vorvorletzten? Alle seit 2010?“ 

Lena Meyer-Landrut blickt mit gemischten Gefühlen auf ihren Eurovision-Erfolg zurück

Mit ihrem hämischen Kommentar hat Lena Meyer-Landrut allerdings alles andere als Unrecht. Nachdem sie den „Eurovision Song Contest“ mit ihrem Sieg 2010 zum zweiten und bisher letzten Mal nach Deutschland holen konnte, schnitten die deutschen ESC-Beiträge zumeist ziemlich schlecht ab. Erst im vergangenen Jahr landete die Rockband Lord of the Lost mit ihrem Lied „Blood & Glitter“ auf dem letzten Platz – es war bereits das zehnte Mal, dass Deutschland beim ESC am schlechtesten abschnitt.

Lena scheinen die deutschen ESC-Teilnahmen der vergangenen Jahre nicht gerade überzeugt zu haben.

Lena wird sich dennoch damit abfinden müssen, dass sie auch zukünftig bei ihren öffentlichen Auftritten über ihren damaligen Erfolg sprechen muss. Schon zu Beginn der aktuellen „Wer stiehlt mir die Show“-Folge fragte Moderator Klaas die „Taken by a Stranger“-Interpretin, was die größte Sensation ihres Lebens gewesen sei. „Dass ich vor 200 Millionen Leuten so’n Contest gewonnen habe“, gab sie als Antwort. Auf die Frage, wie sie sich nach ihrem überraschenden Sieg gefühlt habe, erklärte Lena derweil sichtlich zwiegespalten: „Ich habe die ganze Zeit einfach nur gedacht: So absurd, ist nicht wahr, das passiert gar nicht.“ Übrigens: Deutschland muss seinen ESC-Beitrag für 2024 zensieren. Verwendete Quellen: „Wer stiehlt mir die Show?“ (ProSieben/Joyn), eurovision.de

Rubriklistenbild: © Panama Pictures/Imago

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