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Unverständnis bei den Fans

„Babylon Berlin“ statt „Tatort“: Zuschauer wüten gegen „hirnlose“ ARD

Mit dem „Babylon Berlin“-Marathon als „Tatort“-Ersatz am Sonntagabend machte sich die ARD wohl keine Freunde. Viele Zuschauer meckern über die „hirnlose“ Programmauswahl.

Berlin – Am Sonntagabend (1. Oktober 2023) feierte die vierte Staffel von „Babylon Berlin“ ihren Auftakt in der ARD. Ab 20:15 Uhr wurden direkt vier Folgen hintereinander ausgestrahlt. Obwohl es quotentechnisch gar nicht schlecht für die Serie mit Volker Bruch (43) und Liv Lisa Fries (32) lief, sind viele Fans ziemlich aufgebracht und schießen gegen die ARD.

„Welcher Hirnlose bei der ARD ... ?“: „Tatort“-Fans nach „Babylon Berlin“-Ausstrahlung wütend

3,78 Millionen Menschen schauten laut DWDL am Sonntagabend die erste Episode der neuen „Babylon Berlin“-Staffel. Obwohl die Reichweite für einen soliden Marktanteil des Senders sorgte, war das Ergebnis wohl nicht gänzlich zufriedenstellend. Nach nur zehn Minuten verlor die ARD mit „Babylon Berlin“ massenhaft Zuschauer. Viele Fans hatten offenbar eine „Tatort“-Ausstrahlung erwartet und sind von dem Ersatzprogramm nicht nur enttäuscht – sondern richtig sauer auf die Verantwortlichen bei der ARD.

Stefan Frank, Martin Gruber, Wolf Sander: Die kultigsten Serien-Ärzte aller Zeiten

Stefan Frank, Martin Gruber und Wolf Sander zählen bis heute zu den kultigsten Serienärzten.
Stefan Frank, Martin Gruber, Wolf Sander: In der deutschsprachigen Fernsehwelt gibt es unzählige legendäre Serienärzte. © IMAGO/United Archives; ZDF/Erika Hauri; ZDF/Mirko Friebel (Fotomontage)
Sigmar Solbach steht als Dr. Stefan Frank vor der Kamera.
Im Arztkittel und immer bereit, alles für seine Patienten zu tun: So kennen Zuschauer Dr. Stefan Frank (Sigmar Solbach). Von 1995 bis 2001 zeigte RTL Geschichten aus dem Leben vom „Arzt, dem die Frauen vertrauen“, bei denen es neben dem Alltag im Krankenhaus auch stets über das Privatleben des Mediziners ging. © IMAGO/United Archives
Hans Sigl spielt bei „Der Bergdoktor“ die Rolle des Dr. Martin Gruber.
Seit 2008 verkörpert Hans Sigl bei „Der Bergdoktor“ die Rolle des Dr. Martin Gruber – und ein Ende ist noch lange nicht in Sicht. Im Leben des sympathischen Landarztes geht es stets turbulent und dramatisch zu, aber für jede Menge Heimatfeeling ist trotzdem gesorgt. © ZDF/Erika Hauri
Vor Hans Sigl spielte Gerhard Lippert die Rolle des Bergdoktors.
Vor Hans Sigl spielte Gerhard Lippert (l.) die Rolle des Bergdoktors. In der von 1992 bis 1997 bei Sat.1 ausgestrahlten gleichnamigen Serie begeisterte er als Dr. Thomas Burgner die Zuschauer. © IMAGO/United Archives
Nick Wilder ist als Schiffsarzt Dr. Sander beim ZDF-Traumschiff zu sehen.
Wie auch die beiden Bergdoktoren praktizierte Dr. Wolf Sander (Nick Wilder, r.) abseits einer gewöhnlichen Praxis. Denn von 2011 bis 2020 war er Schiffsarzt auf dem ZDF-Traumschiff und erlebte mit Kapitän Max Parger (Florian Silbereisen, l.) etliche Abenteuer bei Wellengang. © ZDF/Mirko Friebel
In der ZDF-Serie „Der Landarzt“ spielte Christian Quadflieg die Rolle des Dr. Karsten Mattiesen.
Stolze 22 Staffeln wurden von „Der Landarzt“ zwischen 1987 und 2013 produziert. Von den diversen Protagonisten der ZDF-Serie gilt Dr. Karsten Mattiesen (Christian Quadflieg) heute als absoluter Kult und sein Serientod am Ende von Staffel vier erschütterte Zuschauer zutiefst. © dpa/Horst Ossinger
Die Handlung von „Die Schwarzwaldklinik“ war eine echte Familienangelegenheit.
Die Handlung von „Die Schwarzwaldklinik“ war eine echte Familienangelegenheit. Im Zentrum der von 1985 und 1989 ausgestrahlten Serie standen Dr. Udo Brinkmann (Sascha Hehn) und seine Eltern Dr. Christa Brinkmann (Gaby Dohm) und Prof. Dr. Klaus Brinkmann (Klausjürgen Wussow). Vater, Mutter und Sohn im selben Beruf zu sehen, verlieh dem ZDF-Format eine ganz besondere Dynamik. © dpa/dpaweb/Rolf Haid
Im Vergleich zum „Landarzt“ und „Bergdoktor“ ähnelte „Doctor‘s Diary“ mehr den großen US-amerikanischen Krankenhausserien.
Im Vergleich zum „Landarzt“ und „Bergdoktor“ ähnelte „Doctor‘s Diary“ mehr den großen US-amerikanischen Krankenhausserien. Im Zentrum der Handlung stand das Berufsleben von Dr. Greetchen Haase (Diana Amft, m.), Dr. Marc Meier (Florian David Fitz, l.) und ihren Kollegen – und natürlich auch jede Menge Liebesdrama.  © dpa/Karlheinz Schindler
Christine Urspruch war von 2014 bis 2019 im ZDF in der Arztserie „Dr. Klein“ zu sehen.
„Tatort“-Zuschauer kennen Christine Urspruch als Rechtsmedizinerin Silke Haller – von 2014 bis 2019 war sie aber im ZDF in ihrer ganz eigenen Arztserie „Dr. Klein“ zu sehen. Darin verkörperte sie die Rolle der kleinwüchsigen Dr. Valerie Klein. Gleich zwei Arztrollen auf dem Lebenslauf zu haben – keine schlechte Leistung. © dpa/Wolfram Kastl
Ulrich Reinthaller steht als Dr. Markus Kampmann bei „Hallo, Onkel Doc!“ vor der Kamera.
Der Beginn von „Hallo, Onkel Doc!“ ist ziemlich tragisch: nach einer missglückten OP, bei der eine seiner Patientinnen starb, kehrt Kinderchirurg Dr. Markus Kampmann (Ulrich Reinthaller) von den USA nach Heidelberg zurück, wo er fortan im Krankenhaus arbeitet. Auch dort muss er sich vielen Herausforderungen stellen – am Ende gehen die Dinge aber meistens doch gut aus für den sympathischen Arzt. © IMAGO/United Archives
Mehr als 100 Folgen umfasste die ARD-Serie „Praxis Bülowbogen“, in der der Berliner Arzt Dr. Peter Brockmann (Günther Pfitzmann) im Mittelpunkt stand.
Mehr als 100 Folgen umfasste die ARD-Serie „Praxis Bülowbogen“, in der der Berliner Arzt Dr. Peter Brockmann (Günther Pfitzmann) im Mittelpunkt stand. 1996 liefen die letzten Episoden rund um den taffen Mediziner und seine Kollegen – die Praxis in der Bülowstraße bekam das Fernsehpublikum aber auch weiterhin zu sehen. © IMAGO/United Archives
Als Nachfolgeserie von „Praxis Bülowbogen“ steht bei „Dr. Sommerfeld – Neues vom Bülowbogen“ der Nachfolger von Peter Brockmann im Mittelpunkt: Peter Sommerfeld (Rainer Hunold).
Als Nachfolgeserie von „Praxis Bülowbogen“ steht bei „Dr. Sommerfeld – Neues vom Bülowbogen“ der Nachfolger von Peter Brockmann im Mittelpunkt: Peter Sommerfeld (Rainer Hunold). Aus der Gruppe der vielen deutschen Serienärzte sticht er vor allem durch seine Hilfsbereitschaft hervor und scheut sich nicht davor, auch in seiner Freizeit für seine Patienten da zu sein. © IMAGO/POP-EYE
„In aller Freundschaft“ läuft seit 1998 in der ARD.
In gewisser Weise ist „In aller Freundschaft“ sowas wie das deutsche „Grey‘s Anatomy“. Seit 1998 zeigt die ARD wöchentlich neue Folgen aus der „Sachsenklinik“. Obwohl sich die Besetzung über die Jahre hinweg stark verändert hat, ist einer seit der ersten Stunde an dabei: Dr. Roland Heilmann (l., Thomas Rühmann).  © IMAGO/United Archives
Aus der ARD ist „In aller Freundschaft“ nicht mehr wegzudenken. Weil die Show so erfolgreich ist, gibt es inzwischen auch den Ableger „Die jungen Ärzte“.
Aus der ARD ist „In aller Freundschaft“ heute nicht mehr wegzudenken. Weil die Show so erfolgreich ist, gibt es inzwischen auch den Ableger „Die jungen Ärzte“. Im Zentrum der Handlung stehen die Mediziner des Johannes-Thal-Klinikums in Erfurt, allen voran Dr. Matteo Moreau (3.v.l., Mike Adler) und Prof. Dr. Karin Patzelt (2.v.r., Marijam Agischewa). © ARD/Markus Nass
Auch in der ARD-Serie „Familie Dr. Kleist“, die zwischen 2004 und 2020 im Ersten lief, ist das Privatleben von Hauptfigur Dr. Christian Kleist (Francis Fulton-Smith) stets zentrales Thema.
In den meisten Arztserien – sei es „Grey‘s Anatomy“ oder „Der Bergdoktor“ – steht neben dem stressigen Klinikalltag auch das Leben der Ärzte im Vordergrund. Auch in der ARD-Serie „Familie Dr. Kleist“, die zwischen 2004 und 2020 im Ersten lief, sind das Privatleben und die Familie von Hauptfigur Dr. Christian Kleist (Francis Fulton-Smith) stets zentrales Thema. © ARD/Volker Roloff
Die letzte Folge von „Herzschlag – Das Ärzteteam Nord“ liegt zwar schon mehr als 20 Jahre zurück, an die souveränen und tapferen Charaktere der ZDF-Serie erinnern sich aber heute bestimmt noch viele.
Die letzte Folge von „Herzschlag – Das Ärzteteam Nord“ liegt zwar schon mehr als 20 Jahre zurück, an die souveränen und tapferen Charaktere der ZDF-Serie erinnern sich aber heute bestimmt noch viele. Hauptfigur der in Husum spielenden Serie war Dr. Tilman Behrens (Silvan-Pierre Leirich, r.), der im Klinikum Nord im Ärzteteam von Prof. Dr. Roland Wagner (Christoph Quest, l.) arbeitete. © IMAGO/United Archives

Auf X (ehemals Twitter) meckern viele Zuschauer über die Tatsache, dass der typische „Tatort“-Sonntagabend durch „Babylon Berlin“ ins Wasser fiel. Was das TV-Publikum aber am meisten stört: Gleich vier Folgen hintereinander wurden ins Programm gesetzt. „Vier Folgen am Stück? Ist das nicht ein bisschen viel?“, fragt sich ein User. Ein anderer ist aufgebracht und wettert gegen die ARD: „Junge, welcher Hirnlose in der ARD lässt sich diesen Sendeplan mit vier Episoden am Stück einfallen?“ Mit Bezug auf die Serie, die im Berlin der 30er Jahre spielt, meckert er weiter: „Sogar beim Tanzmarathon erhält man 2:30 Minuten Pinkelpause.“

Darum geht es in „Babylon Berlin“

In der Serie wird die Geschichte des jungen Kommissar Gereon Rath erzählt. Er wird für einen heiklen Fall von Köln nach Berlin versetzt. Während die erste Staffel noch in den 20er Jahren spielt, ist die Zeit in Staffel vier bereits bis in die 30er Jahre vorangeschritten. SA, SS und die geheime Selbstjustiz-Organisation „Weiße Hand“ – Gereon gerät zwischen die Fronten. Auch seine Kollegin und Freundin Charlotte Ritter gerät immer tiefer in ein Netz aus Korruption, Drogen- und Gefahr.

Nicht alle sind enttäuscht: Zuschauer verteidigen „Babylon Berlin“-Marathon

Während die „Tatort“-Fans ihren Sonntagabend ungern gegen vier Folgen „Babylon Berlin“ eintauschen wollen, sind andere ganz begeistert von der Extra-Portion. „Ich fand’s klasse, dass gleich vier Folgen am Stück kamen. „Tatort“ / „Polizeiruf“ mag ich zwar auch, aber die gibt’s doch jede Woche. Mein Gott, das war EIN Sonntag! Ein einzelner“, verteidigt jemand den Sender. Immerhin sei etwas Abwechslung gar nicht so schlecht.

Am Sonntag lief kein „Tatort“, die ARD zeigte stattdessen gleich vier Folgen „Babylon Berlin“ – viele Fans können das nicht nachvollziehen.

Trotzdem zeigt sich an den Quoten des Abends, dass die späteren Folgen längst nicht mit dem guten Ergebnis der Primetime-Episode mithalten konnten. Um 22:30 Uhr, mit dem Start von Folge vier, hatte „Babylon Berlin“ bereits über eine Million Zuschauer verloren. Der Quotensieg ging am Ende ebenfalls nicht an die Serie. Ein von Kritikern vernichteter Actionfilm nahm es mit der Konkurrenz auf. Verwendete Quellen: DWDL, X

Rubriklistenbild: © Screenshot: Babylon Berlin/ ARD, Tatort/ ARD (Fotomontage)

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