Entscheidung gefallen
ARD-Sender lässt ESC nach drei Jahrzehnten los – Programmdirektor: „Oft hintere Plätze belegt“
Der NDR übergibt nach drei Jahrzehnten die Zuständigkeit für den ESC an den SWR. Dies ist ein taktischer Zug im Zuge der ARD-Umstrukturierung.
Hamburg / Mainz – Der „Eurovision Song Contest“ (ESC) steht vor einem bedeutenden Wechsel: Nach fast 30 Jahren gibt der Norddeutsche Rundfunk (NDR) die Federführung an den Südwestrundfunk (SWR) ab. Diese Entscheidung ist Teil der umfassenden ARD-Reform, die darauf abzielt, Kräfte zu bündeln und im Unterhaltungsbereich neue Schwerpunkte zu setzen. Christine Strobl, ARD-Programmdirektorin, erklärte: „Ich bin dem SWR dankbar, dass er bereit ist, diese wichtige Aufgabe zu übernehmen und den ESC erfolgreich in die Zukunft zu führen.“
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Strobl beschreibt den ESC als das „größte Show-Event der ARD“ und ein Symbol für ein weltoffenes Europa. Diese Veränderung ist ein weiterer Schritt in der Strategie der ARD, sich zu spezialisieren und an Schlagkraft zu gewinnen. Clemens Bratzler, Programmdirektor des SWR, äußerte sich mit Vorfreude und Respekt über die neue Aufgabe: „Uns ist bewusst, dass wir in große Fußstapfen treten und die vielen Fans zu Recht ebenso anspruchsvoll wie kritisch sind.“
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Für den NDR bedeutet der Abschied vom ESC das Ende einer Ära. Frank Beckmann, NDR-Programmdirektor, betonte die Leidenschaft, mit der der Sender den Wettbewerb über die Jahre betreut hat: „Der ESC ist mehr als ein musikalischer Wettbewerb, er ist ein Zeichen für den Wunsch nach Gemeinsamkeit, für ein friedliches Zusammenleben, für Vielfalt und Diversität.“ Der NDR plant, 2025 mit der Zusammenarbeit mit Stefan Raab und RTL ein Highlight zu setzen, bevor der Staffelstab an den SWR übergeben wird.
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Die Entscheidung, die Federführung abzugeben, ist auch Teil strategischer Überlegungen, um Synergien zu schaffen und sich auf neue Projekte zu konzentrieren. „Wir haben mit Lena gewonnen, aber auch oft hintere Plätze belegt“, reflektiert Beckmann die Herausforderungen und Erfolge der letzten Jahrzehnte.
Bereits im Vorfeld gab es Spekulationen über den Wechsel der Zuständigkeit, die vor allem mit der Erfolglosigkeit deutscher Starter in Verbindung gebracht wurden. Im vergangenen Jahr erreichte der deutsche Starter Isaak einen respektablen zwölften Platz. Der Wechsel zum SWR soll frischen Wind bringen und neue Impulse setzen. Der Übergang wird sorgfältig vorbereitet: Bereits 2025 wird der SWR in die Planungen eingebunden, um einen reibungslosen Wechsel zu gewährleisten.
Übrigens: Auch Stefan Raab steht vor dem ESC gehörig unter Druck – offenbar muss unbedingt ein Erfolg her! Verwendete Quellen: eurovision.de, swr.de, Deutsche Presse-Agentur
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