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Das erste Mal in der Vereinsgeschichte

„Wir gehen hoch in die Bayernliga“: Waldkraiburgs Eishockey-Trainer Jürgen Lederer im Interview

Jürgen Lederer hat den ECH Waldkraiburg zurück in die Bayernliga geführt.
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Jürgen Lederer hat den ECH Waldkraiburg zurück in die Bayernliga geführt.

Die Waldkraiburger Eishockeymannschaft hat den direkten Wiederaufstieg mit der Meisterschaft in der Landesliga perfekt gemacht. Im Interview verrät Meistertrainer Jürgen Lederer was ausschlaggebend für den Erfolg war und wie es jetzt weitergeht.

Waldkraiburg – Die Geschichte vom Waldkraiburger Eishockeytrainer Jürgen Lederer ist eine besondere und das liegt nicht ausschließlich an der Tatsache, dass es ihm als bisher einzigen gelang sowahl als Trainer, als auch als Spieler (2008 Anm. d. Red.) den Bayernliga-Aufstieg holte. Im letzten Jahr, der Abstiegssaison übernahm er die stark gebeutelten Löwen wenige Spiele vor Saisonende. Damals verpasste man die Play-Off-Runde und zeigte eine eher mäßige Leistung in der Abschiedsrunde. Zwar gelang es ihm nicht mehr mit einer demotivierten Mannschaft das Ruder herumzureißen, doch die Löwen-Fans sahen wieder Siege und nicht zuletzt auch ein Team auf dem Eis, das wieder Eishockey spielte und den Kampf gegen den Abstieg bis zum letzten Spieltag aufschob.

Schnell wurde die Verlängerung mit Lederer bekanntgegeben, was auch für die Fans ein positives Signal vermittelte – man vertraute Lederer, nicht zuletzt aufgrund der spürbaren Veränderung in der Mannschaft. Mit dem Titel in der Landesliga hat Jürgen Lederer und sein Team den direkten Wiederaufstieg klar gemacht.

Herr Lederer, Sie durften heute viele Hände schütteln. Wie fühlt sich die Meisterschaft mit nun rund zwei Wochen Abstand an?

Jürgen Lederer: Noch besser als am ersten Tag. Am Abend, als wir den Titel geholt haben, da war ich mit feiern und freuen beschäftigt und konnte gar nicht realisieren was das alles eigentlich bedeutet. In den letzten Tagen kamen dann auch so viele Glückwünsche rein über alle möglichen Kanäle, das war einfach gigantisch.

Für alle die es noch nicht wissen: Wo spielt der EHC nächstes Jahr?

Lederer: Wir gehen hoch in die Bayernliga.

Wie fiel die Entscheidung, dass Sie auch in der Bayernliga Trainer bleiben?

Lederer: Sportlich musste ich da nicht viel überlegen. Dennoch habe ich eine Frau, Familie, Eltern und alle die ich da aufzählen möchte. Da muss natürlich auch alles passen, ohne die Zustimmung, dass jeder diese Entbehrungen mitmacht, könnte ich nicht Trainer sein.

„Nicht nur Qualität, sondern auch Herz und Kopf“

Was ist Ihr Fazit der Saison?

Lederer: Das erste, an das ich mich da erinnere ist Daniel Hora auf dem Sommerfest des EHC Waldkraiburg im letzten Jahr. Er stellte sich damals auf die Bühne und verkündete, dass er Meister werden möchte. Ich dachte mir damals schon, dass das schön wäre, nur so richtig daran glauben konnte ich es noch nicht. Es gibt 20 Mannschaften in dieser Liga, mindestens fünf davon wollten gerne ganz oben stehen. Um da letztlich Meister zu werden, benötigt es schon sehr harte Arbeit.

Ab wann haben Sie gemerkt, dass es wirklich was werden kann?

Lederer: Als wir unsere Siegesserie hatten mit sieben Spielen in Folge zweistellig, dachte ich das erste Mal, dass wir sehr stark sind und das etwas werden könnte. Noch mehr jedoch überzeugte mich die Leistung von Anfang Februar, bei den Spielen nach dem Unfalltod von Peter Richter. Dies hat viele in der Mannschaft sehr hart getroffen und das konnte man auch sehen. Da hatten wir Spiele, in welchen wir zu Hause 0:4 gegen Bad Aibling zurücklagen, das Spiel trotzdem noch drehten und gewannen. Dasselbe sahen wir in Waldkirchen, wo wir einen Vier-Tore-Rückstand drehten und in Overtime siegen konnten. Da sah man, dass nicht nur die Qualität der Mannschaft stimmte, sondern auch das Herz und der Kopf.

Die meisten Spieler kannten ihn persönlich. Konnte man da etwas spüren im Team, in der Kabine?

Lederer: Absolut! Ich erinnere mich an die Schweigeminute in Bad Aibling. Die halbe Mannschaft stand dort auf dem Eis und hatte Tränen in den Augen. Ich bekomme noch heute Gänsehaut, wenn ich daran zurückdenke. Aus einer solchen Situation wieder zum Alltagsgeschäft überzugehen ist eine mentale Höchstleistung. Ich bin mir auch sicher, dass diese Situation diese junge Mannschaft auf einer bestimmten Ebene noch einmal reifen ließ.

Mit der aktuellen Mannschaft in die Bayernliga?

Gibt es einen Spieler der in der Saison eine besonder Entwicklung gemacht hat?

Lederer: Eigentlich die ganze Mannschaft. Ich kenne die meisten Jungs seit sie aus dem Nachwuchs heraus sind und im Laufe dieser Saison hat jeder von ihnen einen Riesenschritt gemacht. Da hast Du beispielsweise einen Anthony Dillmann, der ist erst 19 Jahre alt, der viele wichtige Tore schoss. Leon Decker, der als Eigengewächs mit seinem Tor die Meisterschaft entscheidet oder auch Felix Lode, der für Daniel Hora nach hinten gearbeitet hat. Auch Tim Ludwig kann und muss hier erwähnt werden, den wir kurzerhand zum Verteidiger gemacht haben und der seine Aufgaben mehr als nur gut gemeistert hat. Nicht zuletzt auch Nico Vogl der mit seiner Art nicht nur sich selbst, sondern auch die Mannschaft besser gemacht hat.

Was sagen Sie zur Finalserie gegen Burgau?

Lederer: Mehr als nur hart. Ich habe mit vielen Leuten geredet, die auch die letztjährige FInalserie in der Landesliga sahen, auch da ging es über die volle Distanz von fünf Spielen. Eigentlich jeder von diesen Menschen bestätigte mir, dass die diesjährige Serie spielerisch noch eine Schippe drauflegen konnte. Verdient hätten es nach diesen fünf Spielen beide aber mit Blick auf die ganze Saison, haben wir es vielleicht den Ticken mehr verdient.

Würden Sie mit der aktuellen Mannschaft in die Bayernliga gehen?

Lederer: Die Bayernliga wird auf jeden Fall noch einmal ein ganzes Stück schwieriger werden. Wir spielten zu Beginn der Saison mit einem Kader von 17, im Laufe der Spielzeit dann mit 18 + 2 Torhüter. Zuerst einmal benötigst Du in der Bayernliga einen größeren Kader. Man benötigt demnach mehr Spieler und einige Verstärkungen. Diese Mannschaft hat sich die Bayernliga aber auch verdient und wenn wir uns gezielt und gut verstärken, gehe ich davon aus, dass wir den einen oder anderen in der Bayernliga gut ärgern werden.

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