Hallen-Sprintcup in Fürth
„Sie soll volles Rohr laufen“: Mühldorferin schreibt bayerische Leichtathletik-Geschichte
Alia Belouazza hat sich in die Geschichtsbücher der bayerischen Leichtathletik eingetragen. Beim Hallen-Sprintcup in Fürth schaffte die Leichtathletin vom TSV Mühldorf etwas, das selbst ihren Trainer überraschte.
Fürth – Eine kleine Sensation: Mit zwei neuen bayerischen Rekorden hat Leichtathletin Alia Belouazza vom TSV Mühldorf beim Hallen-Sprintcup in Fürth überrascht.
Längst zählt die 13-jährige Mühldorferin zu den ganz großen bayerischen Talenten im Mittelstreckenlauf. In ihrer offiziellen Altersklasse der Jugend W13 gewann sie heuer den Oberbayern-Titel im Crosslauf, doch ihr Leistungsniveau bestätigte sie vor allem in der um ein Jahr älteren Klasse der Jugend W14. Dort wurde sie nämlich bayerische Vize-Meisterin über 800 Meter sowie im Crosslauf und sicherte sich zugleich Bronze im Blockmehrkampf Lauf. Ihre gute 800 Meter-Leistung spiegelt sich deshalb nun zum Jahresende gleich zwei Mal in der aktuellen deutschen Jahresbestenliste wieder: In der Jugend W14 ist sie mit 2:23,54 Minuten bereits auf dem 29. Rang. In der Klasse der Jugend W13 ist sie sogar die deutsche Nummer 7, nur knapp hinter Lucia Meier vom Recklinghäuser LC mit 2:21,34 Minuten, die Erste ist.
Mühldorferin schreibt bayerische Leichtathletik-Geschichte
Aktuell befindet sich die vielseitige Athletin in der Aufbauphase und Wettkampfplanung für die anstehende Saison 2025, deshalb riet ihr Trainer Hubert Hornung zu einem Start beim Sprintcup in der Quelle-Sporthalle. „Meine Ansage war, dass sie volles Rohr laufen soll, um eben Erkenntnis zu bekommen wie bis dato unser Training in ihre Leistung einfließt“, so ihr Trainer. Alia Belouazza ging deshalb auf der 600 Meter-Strecke zwei Klassen höher in der drei bis vier Jahre älteren Altersklasse der weiblichen Jugend U18 an den Start – und präsentierte sich in einer überragenden Verfassung. Nach einem starken Finish sicherte sie sich den zweiten Platz hinter der bayerischen 400-Meter-Hallen-Meisterin Eni Kuske von der LG Hof mit 1:36,51 Minuten. Mit 1:39,75 Minuten verbesserte die Mühldorferin den bisherigen bayerischen Rekord aus dem Jahr 2016 von Merle Dronzella vom TV Amberg von 1:48,19 Minuten. Sofern der Bayerische Leichtathletik-Verband (BLV) dies bestätigt, hat sie mit ihrem „Fabellauf“ sogar noch den Landesrekord der Jugend W14 geknackt. Hier stand die Bestmarke aus dem Jahr 2015 von Louisa Fischer von der LG Kreis Dachau bei 1:44.24 Minuten.
Hubert Hornung zeigte sich selbst überrascht: „Im Grund war dies ein Lauf ohne spezielle Vorbereitung und damit alles aus dem Basistraining heraus“. Für den erfahrenen Coach war es im bisherigen Training in der noch jungen Karriere seiner Athletin immer wichtig, dass sie vielseitig aufgebaut wird und noch nicht als absolute Laufspezialistin, deshalb „haben wir parallel auch Mehrkampf gemacht“. Als 600 Meter-Neunte komplettierte hier Hannah Zwirner mit 1:48,29 Minuten das gute Abschneiden der Mühldorfer Läuferinnen.