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Interview mit Begleiterin und Pferdebesitzerin

Béatrice Bürchler-Keller: Die Frau hinter Jessica von Bredow-Werndls Olympia-Erfolgen

Béatrice Bürchler-Keller (rechts) vertraute Jessica von Bredlow-Werndl (links) ihre Stute TSF Dalera BB an. Daraus resultierte viermal Olympia-Gold.
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Béatrice Bürchler-Keller (rechts) vertraute Jessica von Bredlow-Werndl (links) ihre Stute TSF Dalera BB an. Daraus resultierte viermal Olympia-Gold.

Béatrice Bürchler-Keller, Ex-Dressur-Olympiarichterin, ist seit über einem Jahrzehnt die treue Begleiterin und Pferdebesitzerin von Dressurreiterin Jessica von Bredow-Werndl. Und – mittlerweile auch eine enge Freundin der Familie. Darum gibt die Schweizerin ihre Pferde lieber nach Deutschland.

Aubenhausen – Die ehemalige Dressur-Olympiarichterin Béatrice Bürchler-Keller steht seit mehr als 13 Jahren als Pferdebesitzerin an der Seite von Dressurreiterin Jessica von Bredow-Werndl und ist inzwischen eine enge Freundin der Familie. 2012 vertraute die Schweizerin aus der Nähe von Bern ihren Unee BB Jessica von Bredow-Werndl an. Mit diesem Hengst etablierte sich die Dressurreiterin aus Aubenhausen im internationalen Spitzensport. 2016 begann die gemeinsame Reise mit TSF Dalera BB. Sportlicher Höhepunkt waren die Doppel-Siege bei den Olympischen Spielen in Tokio und Paris. Vor Kurzem wurde die 18-jährige Trakehnerstute als erfolgreichstes Dressurpferd der letzten Jahre bei den CHI Classics Basel aus dem Dressurviereck verabschiedet.

„Am liebsten im Stall bei den Pferden“

Wie sind Sie zum Reitsport gekommen?

Béatrice Bürchler-Keller: Mein Großvater väterlicherseits hatte in Manila/Philippinen einen Polostall. Wir haben viel über Pferde geredet, und er hat mir die Liebe zu Pferden mitgegeben. Zum Freundeskreis meiner Familie gehörten bekannte Vielseitigkeitsreiter. Dort habe ich angefangen zu reiten. Viel später durfte ich bei Wolfgang Niggli und Georg Wahl (zwei weltberühmte Dressurexperten, Anm. d. Red.) Unterricht nehmen. Ich bin bis Grand Prix geritten, auch Schweizer Meisterschaften. Aber Turniere haben mir nicht so viel Spaß gemacht. Ich war am liebsten im Stall bei den Pferden. Das ist heute noch so.

Als Dressurrichterin waren Sie 2004 sogar bei den Olympischen Spielen in Athen.

Bürchler-Keller: Ja, das Richten hat mir Spaß gemacht. Ich habe erst Protokoll geschrieben und dann die Kandidatenprüfung abgelegt. Danach hatte ich großes Glück, weil ich gleich dreimal bei großen internationalen Turnieren einspringen musste. In Donaueschingen, Neumünster und Arnheim fiel kurzfristig ein Richter aus. Ich habe sehr viel dabei gelernt, auch durch den Austausch mit Kollegen und Reitern. Die Olympischen Spiele waren natürlich toll und wahnsinnig aufregend. Damals richtete jeder nur zwei Prüfungen, ich war in Athen im Grand Prix Spezial und in der Kür. Es war eine sehr schöne Zeit. Als Jessi mit Unee international startete, habe ich aufgehört. Als Pferdebesitzerin durfte und wollte ich nicht mehr richten.

Sie selbst sind Schweizerin, stellen Ihre Pferde aber einer deutschen Reiterin zur Verfügung. Wie wird das in der Schweizer Pferdesport-Szene gesehen?

Bürchler-Keller: Ich bin in der Schweiz sehr angegriffen worden. Aber erstens mache ich, was ich will. Und zweitens, wer aus der Schweiz hätte denn Dalera reiten sollen? Wir waren früher eine führende Dressurnation, aber diese Zeit ist leider vorbei. Und das liegt nicht nur daran, dass herausragende Pferde fehlen.

„Sie ist so klug, fast wie ein Mensch“

Wie haben Sie die Entwicklung von Dalera mit Jessica von Bredow-Werndl erlebt?

Bürchler-Keller: Ich habe es als großes Geschenk empfunden, wie Dalera sich entwickelt hat. Sie ruht so in sich und ist glücklich. Ein niederländischer Richter hat mir schon 2017 nach dem Sieg im Louisdor-Preis-Finale prophezeit, dass Dalera ein Olympiapferd wird. Für mich ist sie wie ein Fabelwesen aus einer anderen Welt. Sie ist so klug, fast wie ein Mensch. Ich habe noch nie ein Pferd gesehen, das gleichzeitig so viel Power und Harmonie ausstrahlt. Ich liebe sie wirklich sehr!

Erst kürzlich saßen Sie selbst in Daleras Sattel. Es gibt ein Video, wie sie prüfungsreife Piaffen und Passagen reiten.

Bürchler-Keller: Ich habe sie schon ein paar Mal in Aubenhausen geritten. Sie ist so toll von Jessi geritten, das ist ein Riesenunterschied zu früher. Man muss nur denken. Für mich ist es jedes Mal eine Ehre und eine Riesenfreude, sie zu reiten.

Sie sind auch Besitzerin von Daleras Vollbruder Dalerion. Was halten Sie von ihm?

Bürchler-Keller: Auch an ihm haben wir große Freude. Er ist jetzt siebenjährig, aber durch den frühen Tod seiner Züchterin Silke Druckenmüller wurde er erst mit fünf Jahren angeritten. Eine jüngere Vollschwester und die Mutter Dark Magic gibt es auch noch. Es ist schön, dass sie alle in Aubenhausen sind. Dalera wird immer bei Jessica bleiben und das herrliche Pferdeleben in Aubenhausen genießen!

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