Bitte deaktivieren Sie Ihren Ad-Blocker

Für die Finanzierung unseres journalistischen Angebots sind wir auf die Anzeigen unserer Werbepartner angewiesen.

Klicken Sie oben rechts in Ihren Browser auf den Button Ihres Ad-Blockers und deaktivieren Sie die Werbeblockierung für . Danach können Sie gratis weiterlesen.

Lesen Sie wie gewohnt mit aktiviertem Ad-Blocker auf
  • Jetzt für nur 0,99€ im ersten Monat testen
  • Unbegrenzter Zugang zu allen Berichten und Exklusiv-Artikeln
  • Lesen Sie nahezu werbefrei mit aktiviertem Ad-Blocker
  • Jederzeit kündbar

Sie haben das Produkt bereits gekauft und sehen dieses Banner trotzdem? Bitte aktualisieren Sie die Seite oder loggen sich aus und wieder ein.

Vor 15 Jahren

Sebastian Vettel holt ersten WM-Titel – trotz Außenseiter-Rolle

Sebastian Vettel hatte eigentlich keine Chancen, 2010 Weltmeister zu werden. Der Rückstand auf Alonso erschien zu groß. Doch es entwickelte sich anders.

Abu Dhabi – Der 14. November 2010 ist ein historischer Tag: In Abu Dhabi krönte sich Sebastian Vettel zum jüngsten Weltmeister aller Zeiten und trat zeitgleich in große Fußstapfen. Denn der junge Heppenheimer war nach Michael Schumacher erst der zweite Deutsche, der diesen Titel gewann – dabei ging er als klarer Außenseiter ins Rennen.

Für Sebastian Vettel war der erste WM-Titel in der Formel 1 sehr emotional.

Die Ausgangslage hätte für den damals 23-jährigen Red-Bull-Piloten vor dem Saisonfinale in Abu Dhabi kaum schwieriger sein können. Mit einem Rückstand von 15 Punkten auf den Führenden Fernando Alonso und sieben Zähler hinter seinem Teamkollegen Mark Webber schienen Vettels Chancen auf den Titel minimal.

Vettel macht seine Hausaufgaben – Ferrari aber nicht

Um Formel-1-Weltmeister zu werden, musste der Heppenheim nicht nur gewinnen, sondern auch auf Schützenhilfe hoffen. Alonso durfte im Rennen maximal den sechsten Platz belegen. Zeitgleich war klar: Gewinnt Vettel nicht, hat auch Webber noch eine Chance – eine Konstellation, die selbst eingefleischte Optimisten als höchst unwahrscheinlich einstuften.

Doch schon im Qualifying lief alles für Vettel, der von Pole ins Rennen ging. Alonso startete von Platz drei und Webber sogar nur als Fünfter. Und auch der Rennstart verlief gut für den Deutschen, denn Alonso fiel hinter Jenson Button auf den vierten Platz zurück. Kurz nach dem Start krachte es dann gewaltig.

Alle deutschen Grand-Prix-Sieger der Formel 1

Jochen Mass konnte einen Grand Prix für sich entscheiden, dies war der Grand Prix in Bracelona 1975. Er fuhr für das Team McLaren.
Jochen Mass konnte einen Grand Prix für sich entscheiden, dies war der Grand Prix in Bracelona 1975. Er fuhr für das Team McLaren. © IMAGO
Wolfgang von Trips konnte zwei Grand Prix Siege für sich verbuchen. Beide Siege fuhr er für Ferrari ein, bevor er 1961 tödlich verunglückte.
Wolfgang von Trips konnte zwei Grand Prix Siege für sich verbuchen. Beide Siege fuhr er für Ferrari ein, bevor er 1961 tödlich verunglückte. © IMAGO
Heinz-Harald Frentzen konnte drei Grand Prix Siege für sich verbuchen. Er gewann einmal für das Team Williams und zweimal für das Team Jordan.
Heinz-Harald Frentzen konnte drei Grand Prix Siege für sich verbuchen. Er gewann einmal für das Team Williams und zweimal für das Team Jordan. © IMAGO
Ralf Schumacher konnte sechs Grand Prix Siege für sich verbuchen. Alle Siege fuhr er zwischen 2001 und 2003 für das Team Williams ein.
Ralf Schumacher konnte sechs Grand Prix Siege für sich verbuchen. Alle Siege fuhr er zwischen 2001 und 2003 für das Team Williams ein. © IMAGO
Nico Rosberg konnte 23 Grand Prix Siege für sich verbuchen. Alle Siege fuhr er für das Team Mercedes ein.
Nico Rosberg konnte 23 Grand Prix Siege für sich verbuchen. Alle Siege fuhr er für das Team Mercedes ein. © IMAGO
Sebastian Vettel konnte seit 2008 53 Grand Prix Siege für sich verbuchen. Die Siege fuhr er für die Teams Red Bull (38), Ferrari (14) und Toro Rosso (1) ein.
Sebastian Vettel konnte seit 2008 53 Grand Prix Siege für sich verbuchen. Die Siege fuhr er für die Teams Red Bull (38), Ferrari (14) und Toro Rosso (1) ein. © IMAGO
Michael Schumacher konnte 91 Grand Prix Siege für sich verbuchen. Der 7-fache Weltmeister fuhr die Siege für die Teams Ferrari (72) und Benetton (19) ein.
Michael Schumacher konnte 91 Grand Prix Siege für sich verbuchen. Der 7-fache Weltmeister fuhr die Siege für die Teams Ferrari (72) und Benetton (19) ein. © IMAGO

Michael Schumacher wurde von der Ideallinie gedrückt und drehte sich. Vitantonio Liuzzi krachte in den Rekord-Weltmeister und verfehlte dessen Helm nur um Zentimeter. Dieser Vorfall brachte das Safety-Car auf die Strecke. Einige Hinterbänkler, darunter der Russe Vitaly Petrov, nutzten die Gelegenheit, um sich neue Reifen zu holen, mit denen sie das Rennen beenden wollten

Die Spitzenfahrer blieben jedoch auf der Strecke. Erst in Runde elf holte Red Bull Webber an die Box. Vier Runden später folgte Alonso, da sich Ferrari bei der Strategie auf den Australier konzentrierte. Tatsächlich blieb der Spanier wie erhofft vor Webber, das war aber auch der einzige Teil des Plans, der für die Scuderia aufging.

An der Boxenmauer von Ferrari war man aber wenig besorgt, sondern ging davon aus, dass Alonso den jungen Russen schnell überholen würde. Doch es sollte anders kommen. Petrov blockierte den erfahrenen Spanier hinter sich, als ginge es für ihn um Leben oder Tot. Über mehrere Runden fand Alonso keinen Weg vorbei.

Alonso wütet gegen Königsmacher-Petrov – doch der bleibt gelassen

Langsam, aber sicher wurde man bei Ferrari dann doch nervös. Der sichere Plan schien nicht aufzugehen. „Ok, ich weiß und sehe, dass du dein Bestes gibst, aber du musst unbedingt an ihm vorbei. Nutze deine ganze Klasse, tu es!“, funkte Alonsos Renningenieur. Doch alle Bemühungen des Spaniers blieben erfolglos.

Fernando Alonso fand schlicht keinen Weg vorbei an Vitaly Petrov.

Für Vettel lief es derweil ganz nach Plan. Nach seinem Stopp in Runde 24, lag der Heppenheimer weiter in Führung und brauste dem benötigten Sieg entgegen. Erst nach bangen Momenten kam die erlösende Nachricht über Funk: „Ok, Sebastian, guter Job. Ich muss warten, bis alle über die Linie sind. Ich muss warten, aber es sieht gut aus ... Hamilton P2, Button P3, Rosberg P4, Kubica P5, du bist WELTMEISTER!“

Die Emotionen nach dem Rennen waren gemischt. Während Vettel Freudentränen vergoss, ließ Alonso seiner Frustration freien Lauf. Noch während der Auslaufrunde setzte sich der Spanier wild fuchtelnd und fluchend neben Petrov. „Ich habe versucht, ihn zu überholen, aber er hat sich gegen zwei Leute, die um die Weltmeisterschaft kämpfen, sehr aggressiv verteidigt“, ärgerte sich der Ferrari-Star später.

Petrov zeigte sich von dem Emotionsausbruch des Spaniers unbeeindruckt. „Ich habe nur meine Position verteidigt. Ich mache es keinem leicht, mich zu überholen. Ich bin ja nicht zum Spaß hier“, sagte der Russe und betonte, er sei nicht für Vettel gefahren. „Ich wollte Fernando auch nicht das Rennen zerstören. Ich habe nur meinen Job erledigt.“ Applaus gab es von den Red-Bull-Mechanikern dennoch.

Webber sah die ganze Situation indes etwas gelassener als Alonso. „Ich war in den entscheidenden Momenten einfach nicht schnell genug. Seb hat das gut gemacht“, lobte der Australier seinen damaligen Teamkollegen, der mit einer Rückkehr zu den roten Bullen in Verbindung gebracht wird. (smo)

Rubriklistenbild: © IMAGO / ZUMA Press

Kommentare