Nach Verletzung bei Lance Stroll
Mick Schumacher: Gibt es Chancen auf ein Comeback bei Aston Martin?
Lance Stroll fiel in Spanien aus – unklar bleibt, ob der Aston-Martin-Pilot in zwei Wochen zurückkehrt. Welche Kandidaten gäbe es für seinen Ersatz?
Gland/Silverstone - Kaum wird irgendwo ein Formel-1-Cockpit frei, lodert bei deutschen Fans die Hoffnung auf: Gibt es ein Comeback von Mick Schumacher? Aktuell richtet sich der Blick auf Aston Martin. Sollte Lance Stroll, der den Großen Preis von Spanien wegen einer Handverletzung auslassen musste, auch beim nächsten Rennen ausfallen, bräuchte das Team einen Ersatzfahrer.
Könnte das vielleicht sogar Mick Schumacher sein? Die Realität sieht ernüchternd aus: Viel Hoffnung auf ein kurzfristiges Comeback gibt es nicht, so gerne viele Schumi-Fans das auch sehen würden. Zwar ließen sich mit etwas Fantasie und Einfallsreichtum durchaus Argumente für ihn finden, doch die Liste der Gegenargumente ist deutlich länger.
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Ein Pluspunkt wäre Schumachers Vergangenheit als Test- und Ersatzfahrer bei Mercedes, immerhin fährt Aston Martin in dieser Saison noch mit Mercedes-Motoren. Sollte sich das Team auf der Suche nach einem Stroll-Ersatz bei seinem Motorenpartner umschauen, wäre die Verbindung zu Schumacher also zumindest nicht abwegig.
Schumacher-Ingenieur als Türöffner bei Aston Martin?
Doch hier endet die Theorie auch schon wieder. Denn Schumacher hat seinen Vertrag mit Mercedes bereits zum Ende der vergangenen Saison aufgelöst, und mit Valtteri Bottas steht inzwischen ein erfahrener Nachfolger bereit. Der Finne wäre im Fall der Fälle die logische erste Wahl, zumal er über weit mehr Formel-1-Erfahrung verfügt.
A new voice on the pitwall. 🎧
— Aston Martin Aramco F1 Team (@AstonMartinF1) February 27, 2025
Gary Gannon has joined Aston Martin Aramco from 2025 as Senior Race Engineer for @lance_stroll, with Andrew Vizard moving to Fernando’s side of the garage and Chris Cronin stepping up into the role of Chief Engineer.#F1Testing pic.twitter.com/8m1Cr8sGMf
Ein anderer möglicher Türöffner: Gary Gannon. Der britische Ingenieur arbeitete bei Haas bereits eng mit Mick Schumacher zusammen und ist Anfang des Jahres von Haas zu Aston Martin gewechselt, wo er nun als Renningenieur von Lance Stroll tätig ist. Sollte Schumacher wirklich als Ersatz infrage kommen, würde er wieder mit seinem alten Renningenieur zusammenarbeiten. Ein Duo, das sich kennt und eingespielt ist, wäre für Aston Martin sicher ein Vorteil.
Keine Chance für Mick: Aston Martin hat eigene Ersatzpiloten
Doch die Hürden bleiben hoch. Denn Aston Martin hat eigene Reservefahrer, allen voran Felipe Drugovich. Der Formel-2-Champion von 2022 ist jung, talentiert und ehrgeizig. Außerdem kennt er sowohl das Team als auch das Auto bereits aus den letzten Monaten, in denen er an insgesamt sechs Freien Trainings teilnahm. Einziger Haken: Am Kanada-Wochenende ist er in Le Mans für Cadillac eingeplant.
Doch Drugovich macht seine Priorität klar: „Was Le Mans betrifft, war die Formel 1 immer meine Priorität und das ist sie noch immer“, sagt der Brasilianer, der wohl auch vertraglich dazu verpflichtet sein dürfte, im Ernstfall bei Aston Martin einzuspringen. Sprich: Sollte Stroll wegen seiner Handverletzung wirklich passen müssen, steht Drugovich ganz oben auf der Liste.
Schumacher mit Sensation bei den 24h von Le Mans?
Und selbst wenn nicht, gäbe es mit Stoffel Vandoorne noch einen weiteren Ersatzpiloten bei Aston Martin. Der Belgier bringt eine mehrjährige Formel-1-Erfahrung mit und hätte als offizieller Aston-Martin-Ersatz sogar die besseren Karten gegenüber Schumacher, auch wenn er ebenfalls in Le Mans starten will. Dort wird übrigens auch der Deutsche am Start sein, was ein Formel-1-Comeback ebenfalls erschwert.
Schumacher ist in der Saison 2025 wieder mit Alpine in der Langstrecken-WM (WEC) unterwegs, und das mit Erfolg: Zwei Podestplätze in den ersten drei Rennen, zudem schrammte er in Belgien nur knapp am Sieg vorbei. Für Schumacher geht es in Le Mans um mehr als die reine Teilnahme, er greift nach einem Top-Ergebnis. Ob er das für eine einmalige Formel-1-Chance wirklich sausen ließe, ist mehr als fraglich. (SoBre)
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