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Nach Patzern in Saudi-Arabien

Formel-1-Experte äußert harte Kritik: Norris zu offen?

Lando Norris hat sich in Saudi-Arabien erneut Fehler geleistet, die kostbare WM-Punkte verloren haben. Der Engländer war selbstreflektierend. Ein Fehler, sagt Christian Danner.

London – Lando Norris hat ein klares Ziel: Nach der Vizeweltmeisterschaft im Vorjahr soll in diesem Jahr die WM-Krone her. In Australien starte der Brite auch mit einem Sieg, doch seither leistet er sich immer wieder Fehler. In Saudi-Arabien krachte Norris im Qualifying in die Streckenmauer und starte nur von Rang zehn. Ein weiterer Rückschlag im Kampf um die Weltmeisterschaft und vor allem ein vermeidbarer Fehler.

Danner warnt Norris vor Konsequenzen seiner Offenheit

Angesichts seiner jüngsten Rückschläge hatte Norris nicht mit Selbstkritik gespart. Formel-1-Experte Christian Danner sieht dies jedoch kritisch, wie er dem Motorsport-Magazin erklärte: „Dass er sich selbst geißelt, dafür habe ich allergrößtes Verständnis. Das darf er schon machen. Die Frage ist nur, ob ich unbedingt meinen Gegnern meine schwachen Seiten in aller Öffentlichkeit zeigen muss“.

In Saudi-Arabien leistete sich Lando Norris einmal mehr unnötige Fehler.

Daran, dass der Brite seine Gefühle zeigt, hat Danner nichts auszusetzen. Doch Norris müsse sich der Konsequenzen bewusst sein. „Im direkten Zweikampf gegen den Teamkollegen oder gegen jemand anderen, da gebe ich mir [mit diesem Verhalten] eine offene Flanke. Und da würde ich selbstkritisch sein, aber ich würde das nicht so in aller Öffentlichkeit zeigen“, betont der ehemalige Formel-1-Pilot gegenüber dem Motorsport-Magazin.

Norris fällt auf Hamilton-Finte rein: „Da hat er sich wirklich nicht sehr clever verhalten“

Und auch auf der Strecke gibt es Potenzial für Verbesserungen. In Saudi-Arabien sorgte der Zweikampf mit Lewis Hamilton bei einigen Experten für Stirnrunzeln. Norris fiel in der letzten Kurve gleich zweimal in Folge auf denselben Trick von Lewis Hamilton rein, der womöglich bald seine Karriere beenden könnte. Statt sich zu wehren, lies Hamilton sich von Norris überholen und holte sich dann die Position mit DRS in der ersten Kurve zurück. Ralf Schumacher nannte diesen Fehler „peinlich“.

Ähnlich sieht es auch Christian Danner im Gespräch mit dem Motorsport-Magazin: „Da hat er sich wirklich nicht sehr clever verhalten. Das sind Dinge, die haben nicht etwa etwas mit Arschloch-Gen zu tun. Das ist Renninstinkt und Rennintelligenz. Das sind die Sachen, die große Fahrer immer im Blick gehabt haben.“ Das Problem: Der Brite verlor in diesem Zweikampf rund zwei bis drei Sekunden auf die Fahrer vor ihm. Sekunden, die ihn am Ende womöglich einen Platz auf dem Podium gekostet haben.

Die schnellsten Männer der Welt: Das sind die Formel-1-Stars 2025

F1-Fahrerfeld vor dem Grand Prix von Australien
Im Vergleich zur Saison 2024 gab es zahlreiche Veränderungen im Fahrerfeld der Formel 1. Doch auch im Laufe der Saison hat sich schon etwas getan. © Hasan Bratic/dpa
Lando Norris jubelt auf dem Podium in Melbourne.
Schon seit 2019 fährt Lando Norris in der Formel 1 für McLaren. In diesem Jahr will er endlich den WM-Titel gewinnen. © Hasan Bratic/dpa
Oscar Piastri beim Grand Prix von China
Mit Oscar Piastri hat McLaren einen weiteren Top-Piloten im Team. Der Australier fährt seit 2023 für die Briten und hat seinen Vertrag zu Saisonbeginn um mehrere Jahre verlängert. © Andy Wong/dpa
Charles Leclerc
Auch Charles Leclerc besitzt bei Ferrari einen mehrjährigen Vertrag. Genug Zeit also, um sich seinen Traum vom WM-Titel mit der Scuderia zu erfüllen.  © David Davies/dpa
Lewis Hamilton
Der Wechsel von Lewis Hamilton zu Ferrari sorgte 2024 für ein absolutes Beben im Fahrerlager. In dieser Saison geht der Brite nun erstmals für Ferrari auf Punktejagd. © Alessio De Marco/dpa
Max Verstappen
Max Verstappen strebt in diesem Jahr seinen fünften WM-Titel mit Red Bull an. Doch ob der Niederländer auch über diese Saison hinaus für die Roten Bullen fährt, steht in den Sternen. © Andy Wong/dpa
Yuki Tsundoa
Zum Saisonstart saß Yuki Tsunoda noch im Racing Bull. Doch nach zwei Rennwochenenden gab es dann die überraschende Beförderung in den Red Bull. Und das ausgerechnet im letzten Jahr der Zusammenarbeit mit Honda. Pünktlich zum Großen Preis von Japan. © Hiro Komae/dpa
George Russell
Nach dem Abgang von Lewis Hamilton ist George Russell jetzt die Nummer 1 bei Mercedes. © dpa
Kimi Antonlli
Mit 18 Jahren ist Kimi Antonelli das Küken im Feld. Neben seiner ersten Formel-1-Saison beendet der Mercedes-Pilot auch noch die Schule. © PsnewZ/Imago
Fernando Alsonso
Mit inzwischen 43 Jahren ist Fernando Alonso der älteste Fahrer im Feld. Der Aston-Martin-Pilot hat mehr als 400 Rennen auf dem Buckel.  © Aston Martin Formula 1 Team
Lance Stroll
An seiner Seite startet auch in diesem Jahr Lance Stroll – der Sohn von Teambesitzer Lawrence Stroll. © Zak Mauger/Aston Martin Formula 1 Team
Pierre Gasley
Alpine und Pierre Gasly, das passt. Der Franzose geht auch 2025 für das Werksteam an den Start. An seiner Seite gibt es jedoch ein neues Gesicht. © Bradley Collyer/dpa
Franco Colapinto in Alpine-Kleidung.
Schon 2024 durfte Franco Colapinto bei Williams sein Können zeigen. Bei Alpine ersetzt er Jack Doohan, bekommt aber vorerst nur fünf Rennen. © DeFodi Images/Imago
Jack Doohan
Jack Doohan, Sohn des fünffachen Motorrad-Weltmeisters Mick Doohan, fuhr die ersten sechs Rennen für Alpine. Ab Imola ist er wieder Test- und Ersatzfahrer. © Joel Carrett/dpa
Oliver Bearnan
Ein weiteres neues Gesicht im Feld sitzt im Haas: Oliver Bearman. Der Brite kam bereits 2024 als Ersatzfahrer zum Einsatz und hinterließ dabei einen guten Eindruck. © David Davies/dpa
Esteban Ocon
Im zweiten Haas sitzt ebenfalls ein neuer Mann. Esteban Ocon wechselt von Alpine zum US-Rennstall. © Heath McKinley/dpa
Isack Hadjar
Frisches Blut gibt es auch bei den Racing Bulls. Mit Isack Hadjar befördert Red Bull einen Piloten aus seinem Nachwuchsprogramm in die Königsklasse. © NurPhoto/Imago
LIamo Lawson
An der Seite von Hadjar fährt Liam Lawson. Der Neuseeländer begann die Saison noch im Red Bull, wurde wegen schwacher Leistungen aber ab dem Großen Preis von Japan zu den Racing Bulls versetzt. © MAXPPP/Imago
Alex Albon
Nach einer kurzen Formel-1-Pause im Jahr 2021 fand Alex Albon 2022 bei Williams ein neues Cockpit. Dort glänzt er seither mit starken Leistungen. © Asanka Brendon Ratnayake/dpa
Carlos Sainz
An der Seite des Thailänders startet ab diesem Jahr Carlos Sainz. Der Spanier musste seinen Sitz bei Ferrari für Lewis Hamilton räumen. © Joel Carrett/dpa
Nico Hülkenberg
Ab 2026 wird aus dem Stake F1 Team Kick Sauber das Werksteam von Audi. Mit Nico Hülkenberg ist nun auch ein erfahrener deutscher Fahrer gefunden. © Andy Hone/LAT Images
Gabriel Bortoleto
Eine deutsche Nationalmannschaft mit einem Schumacher gibt es aber nicht. An Hülkenbergs Seite geht Gabriel Bortoleto an den Start. Der Brasilianer kommt als Meister in der Formel 2 nach Hinwill. © Andy Hone/LAT Images

Norris-Teamkollege habe sich in einem ähnlichen Duell besser geschlagen, auch wenn der Australier auf frischeren Reifen war. „Piastri hat da gar nicht rumgetan. Der wusste genau, was das ist, und der hat einfach woanders überholt. Mit einem haarigen, aber auch ziemlich guten Manöver“, lobte Danner den Australier. Doch es gibt auch gute Nachrichten für Norris. In der Fahrerwertung liegt er nu rzehn Punkte hinter seinem Teamkollegen – aber auch nur zwei Zähler vor Verstappen. (smo)

Rubriklistenbild: © NurPhoto/Imago

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