Zwei Punkte gegen Krefeld
Chris Dodero bricht den Bann: Starbulls Rosenheim verabschieden sich mit einem Sieg aus 2023
Fünf Spiele mussten die Fans der Starbulls Rosenheim zuletzt auf einen Sieg warten, im Heimspiel gegen Krefeld war es dann wieder soweit. Ein Spieler bekam von Trainer Jari Pasanen sogar ein Extra-Lob.
Rosenheim – Es sind noch 60 Minuten bis zum Anpfiff. Das Rofa-Stadion füllt sich langsam, in der Fankurve stehen sich die Zuschauer schon gegenseitig auf den Füßen. Man könnte das Gefühl bekommen, für die Starbulls Rosenheim geht es um die deutsche Meisterschaft. Ganz so wichtig ist die Eishockey-DEL2-Partie gegen die Krefeld Pinguine zwar nicht, dennoch geht es im letzten Spiel des Jahres um ganz wichtige Punkte. Denn: Die Starbulls haben ihre letzten fünf Spiele allesamt verloren.
Dennoch – oder gerade deshalb – stehen die Fans weiter hinter ihrer Mannschaft. 60 Spielminuten lang verwandelten knapp 5022 Grün-Weiße das Stadion in ein Toll-Haus. Für ihren Einsatz wurden die Anhänger auch von der Mannschaft belohnt, die Starbulls besiegten die Gäste aus Krefeld letztlich mit 2:1 nach Verlängerung. „Es war ein richtig gutes Hockey-Spiel“, war Starbulls-Trainer Jari Pasanen begeistert. „Die Fans haben auch ihren Teil dazu beigetragen, es war eine tolle Stimmung.“
Mühlberger bekommt Lob von seinem Trainer
Dass die Niederlagenserie im letzten Spiel des Jahres 2023 riss, lag vor allem an der Verteidigung der Rosenheimer. Zwar spielten sich die Pinguine aus Krefeld immer wieder Abschlussmöglichkeiten heraus, viele hochkarätige Chancen waren aber nicht dabei. Kam doch mal ein Puck auf das Gehäuse, so war der junge Patrick Mühlberger zur Stelle. Der 19-Jährige agierte mit der nötigen Gelassenheit und hielt seinen Kasten 40 Minuten lang sauber. Nur einmal musste er sich geschlagen geben, als Alexander Weiß in der 42. Minute nach einem Steckpass alleine auf ihn zu lief und die Scheibe unhaltbar unter die Latte versenkte. „Unsere Verteidiger haben es gut gemacht, das Umschaltspiel zu eliminieren. Einmal haben wir geschlafen, sonst Kompliment an meine Mannschaft“, so Jari Pasanen.
Trotz des Gegentreffers holte der Nachwuchs-Torwart in seinem dritten Spiel in der DEL2 seinen ersten Sieg – und wurde dafür nach der Schlusssirene auch von den Fans gefeiert. „Patrick Mühlberger muss man loben. Er hat sein bestes Spiel gemacht. Seine Vorderleute haben schon einen guten Job gemacht, aber er als letzter Mann hat seine Aufgabe hervorragend gemacht“, lobte Pasanen seinen jungen Torwart.
Probleme vor dem gegnerischen Tor
Und auf der anderen Seite des Eises? Da offenbarten die Starbulls erneut ihre Abschlussschwäche. Egal ob Stefan Reiter, Norman Hauner oder Denis Shevyrin – in der Offensive hakt es. Immer wieder vergaben die Rosenheimer aus aussichtsreichen Situationen. Entweder verfehlten die Schüsse den Krefelder Kasten, es war ein Schläger oder Körperteil der Gäste im Weg oder Torwart Hendrik Hane war auf dem Posten. „Krefeld war sehr gut vorbereitet, wir hatten Probleme, vor das Tor zu kommen und da etwas zu kreieren“, beschrieb Pasanen das Problem.
Reiter kämpft den Puck ins Netz
So überraschte es auch nicht, dass der erste Treffer der Partie mehr durch Kampf, als durch Schönheit entstand. Verteidiger Stephan Tramm scheiterte mit seinem Schuss an der Stockhand, den Abpraller versenkte Stefan Reiter, indem er samt Puck von einem Gegenspieler ins Tor geschubst wurde.
Die wohl entscheidende Phase, dass es kein Dreier für die Starbulls wurde, war ein Fünf-gegen-Drei-Powerplay der Gastgeber im zweiten Drittel. Eine Minute lang agierten die Starbulls mit zwei Mann mehr auf dem Eis, schon dort hätten die Rosenheimer in Führung gehen können.
Dodero mit dem goldenen Treffer
So fiel die Entscheidung erst in der Verlängerung – und dort dauerte es nur 14 Sekunden, ehe Chris Dodero den Schuss ins Glück setzte und das Jahr für die Starbulls mit einem Sieg beendete. „Die Intensität steigt. Jeder Spieler und jede Mannschaft hat um etwas zu spielen. Punkte, neue Verträge. Gott sei Dank haben wir in den letzten Spielen auch unsere Intensität hochgeschraubt. Heute haben wir gesehen, dass wir eine bessere Chance haben, zu gewinnen, wenn wir unsere Struktur behalten und von der Strafbank wegbleiben“, fasste Pasanen zusammen.
Spielstatistik: Starbulls Rosenheim – Krefeld Pinguine 2:1 n.V. (0:0,1:0,0:1,1:0). Starbulls: Mühlberger (Stocker), Hanna, Tramm; Shevyrin, Vollmayer; Kühnhauser, Kolb; Laub, Stretch, Reiter; McNeely, Strodel, Hauner; Dodero, Streu, Feigl; Eckl, Daxlberger, Cimmerman; Zwickl.
Tore: 1:0 (29.) Reiter/Stretch, Tramm; 1:1 (42.) Weiß/Buschmann, Ehrhoff; 2:1 (61.) Dodero/Hanna.
Schiedsrichter: Brill/Sicorschi; Zuschauer: 5022; Strafminuten: Rosenheim 2, Krefeld 6.

