Vor dem Saisonstart
Nach 2348 Tagen zurück in der DEL2: Starbulls mit einigen Fragezeichen und einem genialen Spieler
Sechs Jahre, fünf Monate und vier Tage ist es her, dass die Starbulls Rosenheim ist letztes Spiel in der DEL2 absolviert haben. Danach ging es runter in die Oberliga, doch jetzt ist man zurück. Mit Sorgen, mit einem genialen Spieler und gegen den Topfavoriten.
Rosenheim – 2348 Tage oder sechs Jahre, fünf Monate und vier Tage ist es her, dass die Starbulls Rosenheim ihr letztes DEL2-Spiel bestritten hatten. Es war der 11. April, 2017, als für die Rosenheim nach einer 1:2-Niederlage in Crimmitschau der Abstieg feststand.
Jetzt sind die Rosenheimer wieder zurück und feiern 140 Tage nach dem Meistertitel in der Oberliga und einer intensiven Vorbereitung am Freitag, 15. September, 19.30 Uhr, in Dresden ihr Comeback in der zweithöchsten Klasse Deutschlands. Das erste Heimspiel der neuen Saison findet am Sonntag, 17 Uhr, im Rofa-Stadion statt. Gegner sind die Kassel Huskies zu denen Starbulls-Coach Jari Pasanen im OVB-Starbulls-Podcast “Hart gecheckt“ sagt: “ Von der Papierform her ist Kassel ohne Wenn und Aber der große Meistrerschaftsfavorit. Die haben eigentlich jetzt schon fast eine DEL-Mannschaft und haben in der Vorbereitung auch zwei DEL-Teams besiegt.“ Gleich eine harte Nuss also im ersten Heimspiel, aber auch die Aufgabe in Dresden zum Auftakt wird nicht leicht. Vor allem dann nicht, wenn man weiß, dass die Starbulls mit Personalproblemen zu kämpfen haben.
„Wir müssen in der Defensive fehlerfrei agieren“
Da gab es bis zum letzten Testspiel-Wochenende keine Probleme, keine verletzten Spieler und keine Krankheiten und dann kommt es womöglich knüppeldick. „Hinter einigen Spielern steht ein großes Fragezeichen“, erklärte Trainer Jari Pasanen, ohne Namen zu nennen.
Bei der 0:1-Niederlage gegen Weiden fehlte Manuel Strodel, der allerdings im Abschlusstraining dabei war, während des Spiels blieben Norman Hauner und Lukas Laub in der Kabine.
„Egal wer spielt, wir müssen so oder so Top-Defensiv-Hockey spielen. In der neutralen Zone und in der Defensivzone müssen wir fehlerfrei agieren. Bei Offensivaktionen werden wir sicherlich Probleme haben. Das ist uns bewusst. Bis wir unser bestmögliches Eishockey spielen, wird das sicher noch ein bisschen dauern,“ gibt sich Jari Pasanen realistisch. Trotzdem hofft er natürlich zum Saisonstart auf den einen oder anderen Punkt. „Ob wir das gegen die Topmannschaften schaffen, wird sich zeigen. Unsere Laufwege und Automatismen sind noch nicht optimal.“
Das Auftaktprogramm ist der Hammer
Das Auftaktprogramm ist für die Starbulls schon einmal ein Hammer. Dresden, Kassel, Ravensburg, das Derby gegen Landshut oder die Partie gegen Krefeld – ein knackiger Start für die Rosenheimer.
Natürlich ändert sich die Spielweise in der DEL2 gravierend. „Du musst die Situationen schneller erkennen. Du musst zu 100 Prozent deine Laufwege wissen, ob du einen Bulli gewinnst oder verlierst, denn danach passiert innerhalb von zwei Sekunden echt viel. Das ist eine große Veränderung. Die Unterzahlspieler sind deutlich besser, die Torhüter sind besser, es ist schwieriger Tore zu erzielen. Das ist für Überzahlformationen eine Herausforderung“, sagt Jari Pasanen.
Am Anfang etwas zu stürmisch
Der setzt natürlich auch auf seine Kontingentspieler Shane Hanna, Reid Duke, C.J. Stretch oder Tyler McNeely: „Hanna, ist hinten stabil, aber er ist ein sehr dynamischer Spieler. Er treibt das Spiel nach vorne. Er geht auch gerne mit in die Offensive. Das sollte er auch weiterhin tun. Am Anfang war er ein Tick zu stürmisch. Er muss da eine Balance finden. Wir brauchen ihn aber auch nach vorne. Gar keine Frage. C.J. Stretch ist ein genialer Spieler. Er hat Auge, er sieht alles auf dem Eis, gute Hände. Er macht das nicht mit Geschwindigkeit auf dem Eis, sondern mit Verstand. Reid Duke ist ein Top-Spieler mit Geschwindigkeit, gutem Schuss und er ist sehr trickreich. Er muss aber lernen, wie man hier als kompletter Spieler Eishockey spielt. Jetzt in der DEL2 und insbesondere mit unserer Mannschaft. Wenn er das lernt, dann wird er ein sehr wertvoller Spieler für uns. Die Qualitäten von Tyler McNeely kennen wir.“
Mit den jungen Stürmern zufrieden
Mit der Entwicklung der neuen jungen Stürmer ist Jari Pasanen sehr zufrieden: “Die haben jetzt auch verstanden, dass sie hier und da Fehler machen dürfen, wenn sie im taktischen Rahmen bleiben. Da müssen wir auch die Automatismen hinkriegen und da sind die jungen Spieler auf einem guten Weg.“ Hört sich alles sehr positiv an und man darf gespannt sein, wer letztendlich spielt und wie das erste Wochenende läuft.
