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Kanadier erzielte zweimal das entscheidende Tor

Starbulls-Coach Pasanen über Travis Oleksuk: „Er ist ein Schleicher und Gentleman-Spieler“

Eine seiner Spezialitäten: Travis Oleksuk versucht vor dem gegnerischen Torhüter den Puck abzufälschen.
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Eine seiner Spezialitäten: Travis Oleksuk versucht vor dem gegnerischen Torhüter den Puck abzufälschen.

Travis Oleksuk findet immer Mittel und Wege, um sich vor dem gegnerischen Tor zu postieren. Und dann ist er da mit seinem Schläger, fälscht Schüsse ab und trifft. So wie zweimal gegen Weiden. Sein Trainer Jari Pasanen beschreibt den 34-jährigen Kanadier als „Schleicher und Gentleman-Spieler“.

Rosenheim/Weiden – Zweimal haben die Starbulls Rosenheim in der Playoff-Finalserie in Weiden mit 3:2 gewonnen, zweimal hieß der Schütze des entscheidenden Tores Travis Oleksuk. In Spiel 1 war es noch ein „Gurkentor“, als die Scheibe von einem Weidener Spieler abgefälscht wurde, am Dienstag übernahm der 34-jährige Kanadier das Abfälschen selbst. Bei einem Schuss von Dominik Kolb veränderte Rosenheims Spieler mit der Nummer 11 die Flugbahn des Pucks so entscheidend, dass Weidens Torhüter Jaroslav Hübl chancenlos war.

Dominik Kolb, der von der blauen Linie abzog, beschreibt die Situation folgendermaßen: „Es ist eigentlich die einfachste Situation: Scheibe vor das Tor bringen und einer fälscht den Puck ab und so war es auch.“

Einfach ein guter Typ: Travis Oleksuk mit einem jungen Starbulls-Fan kurz nach seiner Ankunft in Rosenheim.

Vielleicht war es ein „Doppelabfälscher“

Dass Travis Oleksuk dieser Treffer gelang, kommt nicht von ungefähr, denn der Kanadier schleicht sich immer wieder vor das gegnerische Tor und versucht dem Puck eine andere Richtung zu geben. Er hatte auch seinen Schläger beim 1:1-Ausgleich im Spiel. Norman Hauner wurde zwar Torschütze angegeben, aber vielleicht waren auch beide Rosenheimer Stürmer mit dem Schläger am Puck dran - ein „Doppelabfälscher“ sozusagen.

Oleksuk steht da, wo es weh tut

Eine hohe Meinung vom besten Bullyspieler der Liga hat sein Trainer Jaris Pasanen: „Travis ist ein sehr intelligenter und vor allen Dingen mannschaftsdienlicher Spieler, der ein hohes Ansehen in unserem Team genießt. Wir wussten ganz genau, was Oleksuk kann und wo er gut ist. Er ist ein stiller Führer in unserem Team. Travis ist ein unheimlich guter Typ und die Spieler schauen automatisch auf ihn, was er tut. Er ist der Prototyp eines Teamplayers, spielt nicht für sich, sondern ordnet alles der Mannschaft unter.“

Oleksuk spielt von allen Starbulls-Stürmen die meisten Minuten, weil er in Überzahl und Unterzahl auf dem Eis steht. „Wir wussten, dass er nicht 120 Punkte machen wird, aber jetzt in der wichtigen Phase macht er auch seine Tore“, sagt Jari Pasanen, der auch weiß warum er trifft: „So ein Tor wie in Weiden macht er auch nur deshalb, weil er immer vor das Tor geht. Da wo es weh tut. Wir brauchen Leute in dieser Position, weil die Torhüter in den Playoffs sehr gut sind. Und deshalb musst du vor dem Tor für Verkehr sorgen.“

„Er hat immer gute Laune“

Oleksuk findet immer einen Weg durch Freund und Feind hindurch, um sich vor dem Tor gut zu positionieren. Pasanen: „Er ist ein Schleicher und das ist auch eine Kunst und ein Merkmal von ihm.“ Als Typ beschreibt Pasanen den zweifachen Familienvater so: „Er mag jeden in der Mannschaft, er ist offen und er hat immer gute Laune. Travis hat auch mit den gegnerischen Spielern kaum Probleme, weil er immer sauber spielt. Er ist vorsichtig mit seinem Schläger. Er ist einfach ein Gentleman-Spieler und das wissen mittlerweile auch die Gegner.“ Der Rosenheimer Trainer hat aber auch für seine anderen Spieler ein Lob übrig: „Am Dienstag in Weiden hat die gesamte Mannschaft unseren Plan hervorragend umgesetzt. In unserem Team ist jeder wichtig.“

Die Topscorer aus Hannover spielen jetzt Golf

Dass Tore und Scorerpunkte nicht alles im Eishockey sind, weiß natürlich auch Jari Pasanen und fügt an: „Schau dir mal die drei Ausländer von den Hannover Scorpions an. Die haben alle über 100 Punkte gemacht, aber die sind jetzt auf dem Golfplatz und wir spielen das Finale. Unsere Mannschaft ist nicht so aufgebaut, dass wir Superstars im Team haben. Natürlich hat Norman Hauner produziert wie ein ,Verrückter‘, aber er ist auch ein guter Typ und Mannschaftsspieler.“

Rosenheim hat bei der Auswahl der Ausländer nicht darauf geschaut, „dass wir einen 120 Punkte-Spieler holen, sondern dass es für die Mannschaft passt.“ Und das passt tatsächlich und das wusste vor der Saison auch Vorstand Christian Hötzendorfer, der im großen OVB-Interview über den Kanadier gesagt hat: „Bei Travis Oleksuk hatten wir die Wahl zwischen ihm und einem klassischen Topscorer, haben uns aber bewusst für ihn entschieden. Er bringt einfach diese alten Mittelstürmerqualitäten mit. Er ist bullystark, er ist auch einer für die letzten drei Minuten, wenn nichts mehr schief gehen darf. Er weiß auch, dass es noch ein eigenes Tor gibt, das es zu verteidigen gilt.“

Travis Oleksuk vor dem Weidener Tor, Scheibe im Tor und der Kanadier jubelt.

„Einer für die letzten fünf Minuten“, so erzählte der OVB-Sportredaktion ein ehemaliger Trainer von Oleksuk. „Wir haben uns bei der Suche bewusst lange Zeit gelassen. Dem Verein wurden genügend Spieler angeboten mit tollen individuellen Skills. Aber wir haben keinen Spieler fürs Schaufenster gesucht“, erklärte Starbulls-Cheftrainer Jari Pasanen die Rosenheimer Gedanken vor der Saison.

Oleksuk hat alle Erwartungen erfüllt und vielleicht gelingt dem „Schleicher und Gentleman-Spieler“ der Starbulls Rosenheim am kommenden Freitag noch einmal das entscheidende Tor gegen Weiden...

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