Schaut mal, Starbulls: So geht Derbysieg!
Nach sechs Derby-Niederlagen am Stück: Die OVB-Sportredaktion kontert mit sechs Starbulls-Erfolgen
Seit dem Wiederaufstieg in die DEL2 hat es fünf Niederlagen für die Starbulls Rosenheim gegen den Erzrivalen EV Landshut gegeben. Vor dem ersten Heimderby der Saison hat die OVB-Sportredaktion die besten Rosenheimer Derby-Siege aus dem Archiv gekramt.
Rosenheim – Sechs Niederlagen am Stück – eine Derby-Bilanz, die schmerzt. Der letzte Erfolg der Starbulls Rosenheim über den EV Landshut datiert vom Januar 2019, danach gab es ein halbes Dutzend Klatschen für die Eishockeyspieler von der Mangfall gegen den niederbayerischen Rivalen. Dass es auch anders geht, haben Rosenheimer Eishockeyspieler schon hinlänglich bewiesen. Die „Mutter aller Landshut-Spiele“ ist sicherlich der 9. März 1982, als sich der Sportbund im entscheidenden Playoff-Halbfinale in Landshut mit 4:3 durchsetzte und damit den Weg zum ersten deutschen Meistertitel ebnete. Weil aber jetzt an Allerheiligen ab 19.30 Uhr ein Heimspiel in Rosenheim ansteht, kontert die OVB-Sportredaktion die sechs Niederlagen en suite mit sechs besonderen Heimerfolgen. Schaut mal, Starbulls: So geht Derbysieg!
„Der SBR spielt schwedischer als die Schweden“
21. Oktober 1984: Rosenheim – Landshut 10:1. Der einzige zweistellige Erfolg seit den 1980er-Jahren. Dabei verlief das Spiel lange Zeit recht eng: Nach dem ersten Drittel führte Rosenheim 1:0, in der 32. Minute verkürzte Landshut auf 1:3. Dann gab es eine Überzahl für die Gastgeber, weil Landshuts Mannschaftsarzt den Schiedsrichter anmerkte – und Rosenheim erhöhte auf 4:1. Im letzten Drittel erlebte Landshut vor 6000 Zuschauern sein Waterloo. „SB Rosenheim spielte wie entfesselt“, titelte das OVB hinterher. Verteidiger Peter Scharf brillierte mit drei Treffern, Ernst Höfner schaltete „Jahrhundertspieler“ Erich Kühnhackl aus – den Schlusspunkt setzte „Datti“ Ibelherr fünf Sekunden vor dem Ende.
22. November 1987: Rosenheim – Landshut 5:3. Ein Spiel mit insgesamt 72 Strafminuten. Die Hausherren brummten 30 Minuten in der Kühlbox, die Gäste 32 – zudem gab es jeweils eine fünfminütige Disziplinarstrafe für Franz Reindl und Landshuts Ewald Steiger. Das OVB schrieb, dass Schiedsrichter Ondertoller „mit weitem Abstand schlechtester Mann auf dem Eis“ war. 7300 begeisterte Zuschauer sahen eine ersatzgeschwächste Rosenheimer Mannschaft, die allen Widerständen trotzte. Zwischenzeitlich hieß es 4:1 für die Gastgeber, nach dem Anschluss der Niederbayern sorgte Ron Fischer, „der kaum vom Eis geht“, für die Entscheidung. Torwart Karl Friesen spielte in Weltklasse-Form und die Rosenheimer Defensive passte. „Der SBR spielt schwedischer als die Schweden“, hieß es.
Hiller, Hiller, Landshut-Killer
3. Januar 1997: Rosenheim – Landshut 3:2 n.V. Das „Jim-Hiller-Spiel“. Es ging um den Einzug in die DEL-Meisterrunde – und nachdem Hiller in der zweiten Minute der Verlängerung vollstreckt hatte, war dieser perfekt. Das Eisstadion bebte und das OVB titelte: „Jim Hiller schoss die Starbulls auf Wolke sieben“. Der jetzige NHL-Coach der Los Angeles Kings sprach hinterher: „Das Tor gegen Landshut, der Jubel der Fans – es war einfach einzigartig.“ Der Erfolg basierte auf einer herausragenden Leistung von Goalie Claus Dalpiaz, dem Coach Gary Clark ein Sonderlob aussprach: „Er gehört zu Europas besten Keepern.“
20. Februar 1999: Rosenheim – Landshut 4:3 n.P. Der letzte Sieg in der Eliteklasse. Die Star Bulls lagen schon mit 3:1 vorne, zwei Treffer gingen auf Gordon Sherven. 29 Sekunden vor dem Ende glich Landshut aber aus. Im Penaltyschießen verwandelte Mondi Hilger den entscheidenden Schuss, im Tor hielt Robert Müller den Landshuter Versuch.
20. Februar 2015: Rosenheim – Landshut 3:0. Der letzte Sieg in der DEL2. Die Treffer erzielten Tim Kunes, Marcus Götz und Stephen Schultz – Spieler, die nicht unbedingt groß in Erinnerung geblieben sind oder als Goalgetter bekannt waren. Angeführt wurden die Rosenheimer von einem Ur-Landshuter: „Weil wir den Sieg vielleicht ein bisschen mehr wollten, haben wir die Punkte verdient“, meinte Trainer Franz Steer.
11. Januar 2019: Rosenheim – Landshut 3:2 n.P. Der bislang letzte Starbulls-Erfolg. Das war noch in der Oberliga Süd, bei Rosenheim spielten Max Vollmayer und der jetzige DEL-Akteur Enrico Henriquez, bei Landshut die jetzigen Nationalspieler Mario Zimmermann und Alexander Ehl. Bemerkenswert: Lediglich 3347 Zuschauer sahen das Spiel und die entscheidende Penalty-Parade von Lukas Steinhauer. Zuvor hatte Vitezslav Bilek für Rosenheim verwandelt. „Den Zusatzpunkt haben wir uns verdient“, verkündete Trainer Manuel Kofler.